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Einblick |
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Wohin geht Amerika ? |
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Wohin geht Amerika? In den Vereinigten Staaten stehen Wahlen bevor. Man mag meinen, es komme dort, wie bei vergleichbaren Anlässen hier, nicht ernstlich darauf an, wer gewählt wird. Obama oder Romney. Beide werden tun, was die eigentlich Bestimmenden wollen. Mit minimalen Unterschieden eventuell. Doch das wären höchstens Nuancen. Die letztlich ausschlaggebende Macht liegt in westlichen Demokratien ja nicht bei den Politikern. Die wissen das selber. Von Barak Obama ist viel erwartet worden. Vermutlich erwartete auch er selber mehr von sich als er dann zu tun vermochte. Er hat viel versprochen – und wenig davon gehalten. Wie hätte es anders auch sein können. Doch ein gewisser guter Wille ist ihm vielleicht zuzugestehen. In der Praxis zählt das freilich nichts. In der Politik kann niemand den Willen für die Tat nehmen. Bei
Mitt Romney braucht man gar nicht erst zu erwarten, daß er Illusionen
haben könnte. Er kommt ganz aus dem etablierten System, allein was dieses
verlangt, würde er tun, sollte das amerikanische Volk ihn zum
Präsidenten der Vereinigten Staaten wählen. Das dürfte Romney nicht
schwer fallen. Weltanschauliche Kontinuität war schon bisher nie seine
Stärke. Er redet mal den einen nach dem Mund und mal den anderen. Für die Amerikaner sehen die Dinge natürlich ganz anders aus als aus europäischer Sicht. Die sentimentale Zuneigung zu Obama, die viele Europäer hegen – ob begründet oder auch nicht – spielt in den USA kaum eine Rolle. Romney verspricht zurzeit die für die meisten Amerikaner attraktiver aussehenden Illusionen. Mehr als Illusionen sind das nicht. Aber was macht das schon, wenn dann ja ohnehin ganz andere Dinge geschehen als die versprochenen. Die großen Persönlichkeiten sind rar, so wie John F. Kennedy oder Ronald Reagan. Was Amerika jetzt bevorsteht, ist „gehüpft wie gesprungen“. Und das Volk, das da dann je nach Maßgabe hüpfen oder springen wird, verändert sich merklich. Die weißen Amerikaner bekommen wenige Kinder, so, wie die Europäer. Die Farbigen dafür umso mehr. Die weißen Gründer der Nation geraten ins Hintertreffen. Und das wirkt sich aus, auf vielschichtige Weise. Wohin also geht Amerika? Auf alle Fälle weg von seinen Ursprüngen. Welche Folgen das haben wird, kann man sich ausmalen, zumindest in groben Zügen. Da ist nicht wichtig, ob der nächste US-Präsident Obama oder Romney heißt. Das ist am ehesten noch eine Frage der Sympathie, die – konkret – wenig bedeutet. |
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