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Vampire ...

       
     
       
     

Vampire

       
     
       
     

Vampire ...

Wenn wir von Vampiren sprechen, kommen den meisten zunächst mehr oder minder banale Gruselgeschichten à la „Dracula“ in den Sinn, vielleicht auch noch die ein wenig tiefergehende Geschichte „Carmilla“ oder auch „Die liebende Tote“ von T. Gautier – wo schon ein Hauch des Ernstes berührt wird. Werner Herzog hat mit seinem Vampir-Film ein Kunstwerk für dieses Genre geschaffen – doch darüber hinaus wollte er uns nichts sagen.  

Das alles aber ist nicht gemeint, wo Leona von Vampiren spricht. Näher wäre vielleicht eine Definition, die jener Wesenart entspricht, welche im allgemeinen Okkultismus als „Astralvampir“ bezeichnet zu werden pflegt – denn darin steckt wohl schon ein Stück Wahrheit.  

Die Vampire, von denen Leona spricht, hat man sich schwerlich als schreckerregende Monstren vorzustellen, die Reißzähne haben und leichenblaß aus ihren Gräbern steigen, um den Menschen des Alltags das Blut auszusaugen.

Im „dunklen Tal“ sind also wohl nicht Vampire solcher Vorstellung zu erwarten, wie eine unserer Illustrationen zum Aufsatz „Durchs dunkle Tal“ sie zeigt. Wir haben diese von ungefähr kommende Abbildung gewählt, um der Phantasie zu geben, was sie erwartet – denn das dürfte eine wichtige Rolle spielen. Wir kommen gleich noch darauf.  

Von Od-Kräften, spricht Leona, welche jene Vampire ihren Opfern absaugen, die sie im „dunklen Tal“ herannahen sieht. Und damit sind wir zunächst bei dem, was die Esoterik eben Astralvampir nennt. Von dem Ausdruck einmal abgesehen, ist die Definition nicht ganz falsch. Die Od-Kraft ist zwar nicht identisch mit dem, was der Okkultismus als Astrallicht bezeichnet, aber es besteht so weit Verwandtschaft zwischen den Vorstellungswelten, daß wir dies provisorisch gelten lassen können.  

Was aber meint Leona wirklich? An was genau denkt sie bei ihren Schilderungen?

Sie sagt: Diese Vampire kehren zeitweilig aus dem Jenseits zurück in ihre Gräber, um aus diesen emporzusteigen… Wie ist das zu verstehen? Ein Sinnbild für etwas anderes als der erste Eindruck vermittelt? Ja, das vielleicht – und zugleich auch das, was wörtlich geschrieben steht? Leona hat es nie näher bezeichnet.  

Aber vielleicht erkennen wir, worum es geht, wenn wir die zwei eben genannten Aspekte gleichzeitig denken:

1. Ein Sinnbild: Menschen, die verstorben sind, und Rechnungen zu begleichen haben? Die abrechnen wollen mit jenen, die ihnen Unheil zufügten? Weil sie so empfinden, sind sie nicht im Licht, sondern im Dunkel – und doch nicht in der Finsternis, denn ihr Zorn auf diese ist gerecht. – Ist es das? Nehmen wir es getrost einmal an. Diese Wesen von drüben kommen also zurück in die Erdenwelt, um ihre Feinde, die zu ihren Erdenlebzeiten unangreifbar erschienen, zu strafen. Möglich.

2. Das unmittelbare Bild: Diese Wesen nehmen eine Art von Gestalt und eine Form des Auftretens an, wie es in der Vorstellungsbandbreite ihrer Feinde vorhanden ist:

Der blutrünstige Vampir…

Nun, möglich, daß alles auch ganz anders zu verstehen ist, aber leisten wir uns trotzdem diese  –  nicht allzu fundierte  – Gedankenspielerei!    

       
               
               
     

       
               
               
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