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Einblick |
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U-196 |
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U-196
Ein Freund in München machte uns neulich auf die ungeklärte Angelegenheit um das deutsche U-Boot U-196 aufmerksam. Noch ist nicht jede Möglichkeit und Eventualität in dieser Angelegenheit ergründet. Doch erste Anknüpfungspunkte zeigen sich. U-196 war eines der relativ großen U-Boote des Typs IXD2. Im März 1943 lief U-196 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Eitel-Friedrich Kentrat von Kiel aus. Der Weg des Boots führte um Südafrika herum bis in den Indischen Ozean. Nach 225 Tagen in See kehrte U-196 im Oktober 1943 nach Europa heim und lief in Bordeaux ein. Das Boot versenkte bei dieser Unternehmung zwei britische Schiffe. Ob darüber hinaus geheime Aufträge ausgeführt wurden, liegt im Unbekannten. Hinweise darauf bestehen nicht. Am 16. März 1944 lief U-196 von Bordeaux wieder aus, und zwar mit Kurs Pazifik. Dort hatte das verbündete Japan auf Ersuchen von Dönitz der deutschen Marine Stützpunkte zur Verfügung gestellt, so insbesondere in Penang und Shonan. Dieser wurde rege benutzt. Die dort stationierten, resp. von da aus operierenden deutschen U-Boote wurden im inoffiziellen Sprachgebrauch gern als die „Monsunboote" bezeichnet. Am 10 August 1944 traf U-196 in Penang ein. Auf dem Weg dorthin hatte das Boot ein britisches Schiff versenkt. Seine Hauptaufgabe sollte aber wohl erst jetzt beginnen. Von Penang lief U-196 zunächst zur Überholung nach Shonan. Das Boot gehörte nunmehr zur 33. U-Boot-Flotille im Parifischen Ozean. U-196 lief nach Batavia aus (heute Jakarta, die Hauptstadt von Indonesien), um eine größere Unternehmung vorzubereiten, welche im November 1944 begann. U-196 hatte mit Oberleutnant z.S. Werner Striegler einen neuen Kommandanten erhalten. Eine seiner Aufgaben sollte U-196 nach Australien führen rund um den Kontinent herum. Hier beginnen aber die Unklarheiten. Seit Ende November 1944 gilt U-196 offiziell als verschollen. Es gibt jedoch weder eine Verlustmeldung von eigener Seite noch eine Versenkungsmeldung des Gegners. Eine Vermutung lautet, U-196 sei in der Sundastraße (Java-See) auf eine Mine gelaufen. Aber wäre nicht auch dann noch eine Funkmeldung abgegeben worden? Im Falle eines technischen Problems, was als zweite Eventualität genannt wird, auf jeden Fall. Hier besteht also ein echtes Rätsel. Vielleicht sollte U-196 ja gar nicht nach Australien, sondern zu den Philippinen, und von dort aus weiter … ? Der AZP hat die Unterlagen, die er via Berlin aus München erhielt, an einen Bekannten in Indonesien geschickt. Wir werden berichten, was sich in dieser Angelegenheit weiter ergibt. |
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