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Einblick |
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Die Selbstkraft ... (Teil 3) |
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Die Selbstkraft ( Dritter Teil ) In
verschiedenen Schulen der Magie – bekanntlich nicht
allein in der Isais-Magie, obschon diese ihn auf sehr eigenständige
Weise anwendet – spielen Spiegel eine wichtige Rolle. Von Magie in
solchem Sinne haben wir an dieser Stelle jedoch nicht zu sprechen; es
sei denn, wir nehmen es wörtlich: Magie ist: Wirken
durch Wollen! So gesehen könnten
wir sagen: „Eigenmagie“ stärkt die Selbstkraft, aber eben in
einem solchen, an sich unmagischen Sinne verstanden. Schon in alter
Zeit wurde die Scheidewand
zwischen Diesseits und Jenseits immer
„Spiegel“ genannt. Vielleicht liegt der Ursprung dazu in einem
fernen Wissen, daß unser Ur-Ich auf der anderen Seite liegt, und ähnlich
aber doch nicht gleich, weil wir einst dort drüben Engelskräfte besaßen,
von denen die meisten hier kaum noch eine Ahnung haben. Doch auch von
dieser Art Spiegel ist jetzt nicht die Rede, sondern vielmehr von
einem Spiegel in uns selbst, der unbewußt in unseren Gedanken
besteht, wie auch im meist nur halb bewußten Selbstempfinden. Wie sehen wir uns
selbst? Welches Bild
schaffen wir uns von unserer Person, von der äußerlichen wie, vor
allem, von den inneren, der Persönlichkeit? Da ist die Gewichtung
zwischen Frau und Mann naturgemäß nicht völlig gleich, doch im
Grundsätzlichen sind die Blickpunkte dieselben. Immer gilt hier aber,
was der Samurai-Ethos so trefflich und wunderbar sagt: Die Frau ist,
was sie ist, der Mann ist, was er tut! Dieser Gedanke
wird uns gleich noch weiterleiten. Seit den 1960er
Jahren wird das absurde Wort „Selbstverwirklichung“ häufig
benutzt. Es ist Quatsch in sich selbst, denn niemand kann sich selbst
verwirklichen, ein typischer Terminus mit ideologischen
Hintergedanken, die ebenso falsch und dumm sind wie das Wort. Daß er
hervorgebracht wurde, steht aber ganz in der Logik eines Systems.
Dieses möchte damit als angeblich erwünscht suggerieren, was es tatsächlich
ganz und gar nicht will; es beabsichtigt ja, den persönlichkeitslosen
„Konsumenten“ heran zu erziehen, der keinen eigenen Willen mehr
kennt, sondern allem ohne zu fragen folgt, was ihm via Fernsehen etc.
als gültig aufgetischt wird. Selbstverwirklichung, verstanden als
Herausbildung der Eigenpersönlichkeit, das wäre genau das, was das
herrschende System nun überhaupt nicht wollen würde. Darum
verbreitet es einen haltlosen Unfug, etwas, was von vornherein nicht
funktionieren kann, wie die Menschen dann auch schnell bemerkten.
Nicht zufällig kam um dieselbe Zeit das Wort „Frustration“ auf.
Es war die logische und beabsichtigte Folge des gezielt verbreiteten
Selbstverwirklichungsunfugs, daß in der bewußten oder unbewußten
Erkenntnis der Unmöglichkeit dieses vermeintlichen Ziels, viele Nachläufer
der Systemideologie von sich selber enttäuscht, und also
„frustriert“ waren. Klar, was sonst! Dem nunmehr
„frustrierten“ Menschen war so ziemlich alles wurst und egal, was
über das Nächstliegende hinausging, der tat das, was er nach dem
Willen des Systems tun sollte: er interessierte sich für nichts
anderes mehr als das Konsumieren. Etwaiges Räsonieren kontra die
herrschenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse war kein Thema
mehr. Ein Etappenerfolg
für die „666“, das ja - aber nicht mehr ! Denn noch immer
steckt in den Menschen, was seit jeher in ihnen war und auch stets
bleiben wird: das höhere eigene Wesen. Es sich bewußt zu machen und
aus der Enge herauszutreten, wurde fortan aber noch schwieriger als es
zuvor schon gewesen war. Jetzt sind für die meisten wohl in der Tat
Anstöße von Außen nötig, wie CN sie zu geben bemüht ist. Denn
einige in diesem Kreise hatten das Glück von Lebenswegen –
schwierigen manchmal, aber wichtigen – die immun machten gegen das
ideologische Geschwätz der „666“; und andere konnten Dank solcher
Kontakte rechtzeitig lernen. Kehren wir nach
diesem kleinen aber nicht unnötigen Umweg zum Motiv "Spiegel"
zurück und zu dem, was es bedeutet. Der in sich
ruhende Mensch mit einer starken Persönlichkeit denkt kaum an sein
eigenes Spiegelbild, weder an das äußerliche noch an das innerliche
– er ist er selbst. Der Unterschied zwischen Mann und Frau, der ganz
natürliche und auch notwendige, besteht darin, daß die Frau ihr äußeres
Bild quasi im inneren Auge hat und auch haben muß; das liegt im Gefüge
der Natur, es besteht in der jenseitigen Natur ebenso wie der
diesseitigen. Das ist bei einer Frau keine blöde Eitelkeit. Es gehört
zu ihrer Selbstkraft, sich ihrer äußerlichen Ausstrahlung bewußt zu
sein. Damit verhält es sich beim Manne ganz anders. Der Narziß, der
an keinem Schaufenster vorbeigehen kann, ohne darauf nach seinem
Spiegelbild zu heischen, wird die Selbstkraft nicht finden. Solange er
die für einen Mann unpassende Eitelkeit nicht überwindet, kann er
den Wege zur Selbstkraft nicht erkennen, weil sein Bewußtsein dazu
nicht angetan ist, es konzentriert sich ja auf bloße
Widerspieglungen, anstatt auf Wesentliches, daher kann er nicht
reifen. Zu erkennen, ob einer sich in solch einem fruchtlosen
„Selbstspiegelzustand“ befindet, ist einfach. Das Lesen dieser
Zeilen reicht dafür schon aus. Auf dem Wege zur
wirksamwerdenden Selbstkraft ist wichtig für jeden Menschen, die
Konzentration von innen nach außen zu kultivieren. Das ist das
Gegenteil des Spiegelprinzips: Nicht etwa mit der Frage einhergehen:
‚Wie sehen mich andere Leute’, sondern in einem Geisteszustand des
Wahrnehmens der Dinge und Geschehnisse, sowohl der einfachen wie auch
der komplizierten, die sich um uns herum zutragen – sei es
unmittelbar oder durch Nachrichten zugetragen. Nachrichten, woher auch
immer solche kommen, wollen selbstverständlich vom eigenen
Urteilsvermögen „bearbeitet“ sein! Denn keine Meldung ist
objektiv. Es gibt insofern auch keine Objektivität, wie immer der
subjektive Standpunkt die Wertung vornimmt. Also heißt es, jede
Meldung, komme sie aus der Presse, dem Fernsehen, dem Netz oder auch
von einer Einzelperson, nach der ersten Wahrnehmung abermals
anzuschauen – nun aber aus dem eigenen Blickwinkel. Oft sehen die
Dinge dann plötzlich ganz anders aus. Nun liegt es in
der Anlage unseres Gedächtnisses, daß es quasi selbsttätig
sortiert, was zu merken von Wert ist, was gewissermaßen residual im
Hinterkopf bleibt, und was zu behalten gänzlich unnötig wäre. Wie
diese Wertung aber stattfindet, das bestimmt wiederum unser
Bewußtsein,
es programmiert gewissermaßen, was in welches Gehirnfach einzuordnen
ist. Für den Oberflächlichen mag da im Vordergrund bleiben, welcher
„Star“ was, wo wann tat. Es ist aus höherer Sicht völlig
belanglos und gehört in den Mülleimer des Gedächtnisses. Denn von
allem besitzt der Mensch nur 100 Prozent. Also auch von Gedächtniskapazität.
Verschwendet er diese an unerheblichen Mist, bleibt für Wichtiges
wenig übrig. Im Prinzip ist das kaum anders als mit dem Speicherplatz
auf einer Rechner-Festplatte: knallt jemand die mit Rock-Videos voll,
bleibt kein Platz mehr für ein PDF von Goethes ‚Faust’ oder
Dantes ‚Inferno’ – um jetzt einfach ein ganz simples Beispiel zu
wählen; genauso wie über stundenlanges Übersichergehenlassen
stumpfsinniger „Talkshows“ oder mehr oder weniger alberner Filme
im Fernsehen die Zeit verlorengeht, etwas Gescheites zu lesen oder womöglich
auch selbst zu schreiben. Und wie sagt schon so richtig unser guter,
alter Goethe: „Das einzige, womit zu geizen sich ziemt, ist die
Zeit!“ Das Steuern des
Wahrnehmungsbewußtseins von innen nach außen, und dies ganz
definiert auf Wesentliches gerichtet, nicht auf Belangloses, macht aus
dem bloßen Wahrnehmungsvermögen eben das Wahrnehmungsbewußtsein!
Und das ist eine ganz andere, viel höhere Qualität. Bis hierher kommen also schon mehrere Faktoren zur Selbstkraftbildung zusammen. Das Bewußtsein des stärkeren, quasi übermenschlichen, „Engels-Ichs“ in uns leitet dabei wie ein innerer Dirigent unseres Ich-Gefühls das Orchester all dessen, was wir in uns an ‚Instrumenten’ haben – sowohl an solchen, die als Eigenschaften und Begabungen schon von „drüben“ her vorhanden sind, wie auch all das, was wir an selektierten bedeutsamen Eindrücken verschiedenster Art von außen in uns hineingezogen und dort, wohl sortiert, angelegt haben. Daß ein Mensch dergestalt mit seinem Geist- und Gedankenpotential umgeht – nämlich bewußt! – unterscheidet ihn von den meisten anderen – er ist der voll wirksamwerdenden Selbstkraft nun schon sehr nahe. (
Weiter im Juni oder Juli. ) |
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