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Einblick |
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Magische Kunst |
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Magische
Kunst: Der britische Maler William Turner (1775-1851) ist nicht bloß einer der bedeutendsten Künstler der Romantik gewesen, er war auch der Maler, der Bewegung in Bilder zu bannen verstand. Dies hat wohl kein anderer so wie er vermocht.
Die „Magie“ von Turners Bildern ist von einer Art, die sich durch eine spezielle Kombination aus Maltechnik und Sichtweise erklären - und doch nicht fassen läßt.
Jeder Kunststudent hört gleich im ersten Semester den Satz: „Malen ist sehen“. Und richtig, allein was das Auge erfaßt, vermag der Künstler umzusetzen - wenn er es kann. Dabei gibt es Dinge, die in einem Bild festzuhalten unmöglich erscheint. So etwa die Anmutung der Bewegung. William Turner vermochte es. Denn er besaß die Fähigkeit, Augenblicke in sich quasi aufzuspeichern und dann in Bilder zu fassen. In der Malerei gibt es sicherlich nichts Schwierigeres als das.
Turner hatte sich besondere Maltechniken ausgedacht, um jene Effekte zu erzielen, auf die es ihm ankam. Turners Bilder sind stets lebhaft und zugleich erzählend. Sie greifen in manchem dem Impressionismus vor, können als Kunstwerke insgesamt aber vielleicht mit Recht über diese gestellt werden.
Die Bedeutung des Sehens und Erkennens der Dinge kann bei alledem nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es gibt Maler, die eine Vorlage wiedergeben wollen - und Maler wie Turner, die in Form eines Gemäldes eine Geschichte erzählen. Auch wer einen Roman schreibt, weiß, er kann bloß von Dingen schreiben der er innerlich vor sich sieht, ebenso wie ein musikalischer Komponist. William Turner ist gewissermaßen ein Romancier mit dem Malpinsel gewesen.
William Turners Bilder schildern immer ein Geschehen sowie die Atmosphäre, in der es sich abspielt.
Das Magische an Turners Werken ist, das der Betrachter sich nicht bloß anschauen, sondern erleben kann.
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