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Gralsrunden und Jenseitskontakte

       
     
       
     

Gralsrunden und Jenseitskontakte

       
     
       
     

Gralsrunden und Jenseitskontakte

Die Ideen zu den Gralsrunden wurde, wie die meisten von Ihnen wissen werden, in wesentlichen Punkten durch Motive inspiriert, durch welche auch unserer Geschichte die „Gralsjagd“ bestimmte. Ohne die französischen Anregungen würde es höchstwahrscheinlich nicht zur Idee der Gralsrunden gekommen sein. Aber der Ursprung des Gedankens ist weniger wichtig als der Inhalt, mit dem all dies nun gefüllt wird.

Dieses Motiv beinhaltet viele Themen. Zu jenen Punkten, die als einem der Sonderaspekte der „Gralsjagd“ hervorgegangen sind, gehören Wege der Kommunikation mit dem Jenseits, welche sich auf unterschiedliche Weise anbieten. Im Buch „Gralsjagd“ konnte dieser spezielle Punkt um der Gesamthandlung willen nicht vollständig aufgeformt werden. Der Jenseitskontakt mag auch nicht der Kern der Grals-Ideen sein, doch die mit der Jenseitskommunikation verbundenen Aspekte sind von allgemeiner Bedeutung. Die Dichter der mittelalterlichen Gralslegenden standen alle unter dem Einfluß des kirchen-christlichen Glaubens, in welchem Kommunikation mit dem Jenseits keine Rolle spielte; und wo so etwas unleugbar erkennbar war, wurde es unter das Dach der Kirche geschoben, welche behauptete, ganz allein Verbindung zum Jenseits haben zu können.

Schon im „Alten Testament“ werden die „Totenbefrager“ verurteilt, worunter vermutlich auch all jene Menschen verstanden wurden, die mediale Kontakte mit Verstorbenen pflegten. Dergleichen konnte im Mittelalter (und in der Renaissance) schell zu Hexereivorwürfen führen. Die Dichter und Überlieferer der Gralsmythen hüteten sich also davor, mit dergleichen zu weit zu gehen. Alles, was man unter „Spiritismus“ verstehen kann, wären einst sicherlich Fälle für die Inquisition gewesen – stoffliche „Rückrufe“ desto mehr. Und doch hat es dergleichen im Mittelalter sicher ebenso gegeben wie früher und später.

Heute, in der Zeit unserer Gralsrunden, ist Drangsalierung wegen „Hexerei“ kaum zu erwarten, heutzutage ist ganz anderes gefährlich. Die Gralsrunden können in Sachen Jenseitskommunikation also getrost einiges unternehmen. Eine der Stärken dabei würde sein, zur selben Zeit auf gleiche Weise gedankliche Rufe ins Jenseits zu unternehmen. Diese geballte Kraft auf der Metaebene dürfte erfolgreich sein.

Selbstverständlich kommen prinzipielle viele Personen als Ansprechziele im Jenseits in Frage. Um nur ein Beispiel zu nennen: Friedrich von Schiller, dessen unvollendeter Roman „Der Geisterseher“ noch immer Rätsel birgt. Doch der große Schiller ist natürlich ständig und in unterschiedlichster Art auf der Metaebene ein Thema. Zu ihm durchzudringen – für ihn interessant genug zu sein – ist sicherlich schwierig.

Sich ganz im Persönlichen Einzelner zu bewegen, würde einen konzentrierten gemeinsamen Ruf auf andere Weise schwierig machen.

Als Exempel, um auf den Wegen der Jenseitsverbindung voranzukommen, ist sicher naheliegend, den Spuren zu folgen, die sich durch die „Vila Bonnélle“ ergeben haben. Diese Spuren liegen weitgehend offen vor uns, wir brauchen ihnen lediglich im richtigen Geiste zu folgen. Das ist möglich, auch wenn die Gralsrunden sich nicht vor Ort befinden. Das Empfinden jener Atmosphäre, die Eigenart der Schwingung dort, kann aber jeder durch Einfühlungsvermögen erfassen. Und es geht ja auch nicht darum, etwa unbedingt den Geist der Amélie aus dem Jenseits in unsere Welt herüberzuholen (selbst wenn das vielleicht nicht unmöglich wäre), sondern vielmehr um das Finden des Kontakts, wobei es nicht vorrangig darauf ankommt, diesen mit einer Amélie herzustellen. Die Ziele dürften später ohnehin ebenso andere Person sein. Amélie ist jedoch ein guter Ausgangspunkt. Sie können wir uns plastisch vergegenwärtigen; und das Aussenden des richtigen Gedankenbilds bewerkstelligt den Ruf.


Ausschlaggebend ist erst einmal die grundsätzliche Wegbahnung. Gelingt diese im einen Falle, so wird sie auch in einem nächsten gelingen.

Anders als in der Wirklichkeit der „Gralsjagd“ bei der „Villa Bonnélle“, wird in den Gralsrunden zumeist keine magisch geübte Dame wie „Juliette“ zur Seite stehen. Deren Part muß dann die Konzentrations- und Willenskraft anderer Mitglieder der Runden ausfüllen. Es kann also in der Regel nicht um das Nachstellen magisch-technischer Vorgänge zutun sein. Da keine herkömmliche „Beschwörung“ vorgesehen ist, sollte die magisch-technische Seite auch nicht die entscheidende sein. Entscheidend wird sein, ob Phantasie und Vorstellungskraft aller Beteiligten sich auf der Metaebene in ausreichender Starke auswirken können. Denn die Metaebene ist ja auch eine Drehscheibe in der Kommunikation zwischen Diesseits und Jenseits!

Gelingt es, auf die Metaebene ausreichend stark zu senden, so erkennt die jenseitige Person sich und hört den an sie ergangenen Ruf – auch ohne ausgefeilte Makaara-Magie oder dergleichen. Im Grunde ist Jenseitskontakt ja wohl stets in erster Linie gezielt angewendete Willenskraft, welche Signale aussendet. Dies entscheidet darüber, ob der Ruf „drüben“ wahrgenommen wird. Dann muß sich die jenseitige Person auf etwas hin angesprochen fühlen, das ihr Interesse weckt. Denn die Jenseitigen bleiben ihrer Empfindensart ja weiterhin Menschen. Wie Menschen müssen wir ihnen also auch begegnen.

Damen werden auf alle Fälle die grundsätzlich einfachere Möglichkeit haben – sowohl von „drüben“ wie von hieraus. Das liegt an der ausgeprägteren Emotionalität. Aber es ist doch keine einseitige Angelegenheit. Frauen aus dem Jenseits sind hier durch Männer sicher ebenso zu rufen. Es liegt stets an der Kraft der Emotionen, die eingesetzt wird!


Auf alle Fälle lohnt sich für die Gralsrunden eine praktische Übung. Nehmen wir als Beispiel ruhig Amélie. Durch die „Gralsjagd“ besteht für viele in den Gralsrunden bereits ein emotionales Verhältnis, man weiß einiges über sie und kennt ihr Bild. Gute Voraussetzungen, ihr über die Metaebene einen Ruf zuzuleiten. Wird sie darauf reagieren? Die Chancen sind gut. Immerhin beschäftigen sich Menschen in dieser Welt zurzeit stark mit ihr, was sie nicht unbeeindruckt lassen dürfte.

Die Frage, ob Amélie seit ihrem Versterben 1886 schon einmal zurückgekehrt ist, vielleicht sogar mehrfach, kann wohl niemand mit Gewißheit beantworten. Gehen wir ruhig davon aus, denn es wäre ja möglich. Als ungewiß muß sicherlich gelten, ob eine jener Personen, in der oft eine Wiederkehr der Amélie gesehen wird, wirklich eine solche gewesen ist. Das hat für das Experiment, sie zu erreichen, auch nur untergeordnete Bedeutung. Ebenso steht es um die verschiedenen Schauplätze sowie die Verfügbarkeit von Andenken. Der Ruf muß über ihr Bild erfolgen. Das kann auf die Metabene gesendet werden, und dies ist der Schlüssel zum Erfolg. Werden unsere Gedankenkräfte stark genug sein?

Dies wäre ein Experiment, welches mit dem Gral an sich nur wenig zu tun hat. Es sollte eine Übung sein für andere Vorgänge, auf die wir später kommen werden.

       
               
               
     

       
               
               
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