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Gegen den Haß

       
     
       
     

Gegen den Haß

       
     
       
     

Gegen den Haß

Die Bandbreite dessen, was die Causa Nostra an Themen behandelt, ist groß. Bei uns gibt es keine Ideologie, sondern unterschiedliche Meinungen, Geschmäcker, Auffassungen, und auch Glaubensrichtungen bestehen nebeneinander. Das ist gut so, denn eine „Alleinrichtigkeit" gibt es nicht, in keinem Bereich des Lebens. Deshalb sind wir keine Freunde von Ideologien, Gesellschaftsformen und Religionen, die „Alleinrichtigkeit" für sich in Anspruch nehmen, denn solche bringen seit jeher das Unheil über die Menschen. Das gilt im Religiösen wie auch im Weltlichen.

So hat die Causa Nostra – bei aller Offenheit gegenüber vielem – also doch Grenzen, die nicht überschritten werden. Eine dieser Grenzen ist: Bei uns hat Haß keinen Platz! Ganz gleich von wem und gegen wen. Auch wir haben Gegner – selbstverständlich – aber wir nennen diese eben Gegner, nicht Feinde. In umgekehrter Richtung mag das mitunter anders aussehen; nicht wenige stehen uns sicherlich mit Feindschaft gegenüber. Das soll deren Angelegenheit sein, diese Leute schaden sich damit selbst am meisten, denn die Schwingung ihres Hasses breitet sich in ihnen aus und zieht eine Finsternis an, der sie einmal nicht mehr entrinnen können. Die Hassenden abonnieren für sich gewissermaßen einen Platz in der Hölle. An deren Existenz glauben sie zumeist nicht, also mögen sie sich überraschen lassen. Die Stunde, zu erkennen, was nach diesem Leben kommt, schlägt jedem zu seiner Zeit.

Vor rund 20 Jahren veröffentlichte eine Fachzeitschrift für Psychiatrie und Nervenkrankheiten eine bemerkenswerte Studie, die wir vielleicht früher schon einmal erwähnt haben: Die Studie über den „unbewußten Selbstmord". Dabei handelt es sich um eine in England angefertigte Sammlung von Fällen, in denen Menschen, die keinerlei erkennbaren Grund für Selbstmord hatten, sich anscheinend absichtlich umbrachten, also Selbstmord begingen: Der eine raste mit dem Auto gegen einen Brückenpfeiler, der andere sprang völlig unmotiviert von einer Aussichtsplattform in die Tiefe, ein Dritter hatte offenbar ganz plötzlich das Schwimmen verlernt und ertrank bei einem Badeurlaub im Meer – etc. Lauter rätselhafte, scheinbar unerklärbare Fälle. 16 davon wurden genau untersucht. All jene Menschen, die da unvermittelt und grundlos Suizid begangen hatten, lebten in guten materiellen Verhältnissen, vier der 16 konnten sogar ausgesprochen wohlhabend genannt werden. Keiner von ihnen litt Not, keiner war etwa Alkoholiker. Nur einer stand unter Einfluß, hatte manchmal Haschisch verwendet. Keiner lebte in Scheidung oder hatte erkennbaren Liebeskummer. Einer war homosexuell, hatte damit aber keine Probleme. Bei keiner der 16 betroffenen Personen konnten schwere Probleme in der Vergangenheit festgestellt werden, vielleicht eine Schuld, welche belastet hätte. Nichts von alledem. Eine Gruppe von Psychiatern versuchte, dem Geheimnis auf den Grund zu kommen. Sie suchten nach irgendeiner Gemeinsamkeit. Und eine solche ließ sich finden: Alle 16 fraglichen Personen (davon 15 Männer, nur eine Frau), haßten etwas oder irgendwen. Das war häufig in ihren Reden zum Ausdruck gekommen. Ja, das hatten diese 16 Personen, denen es ansonsten gut ging im Leben, gemeinsam: sie neigten zum Haß.

Die Psychiater wußten diese sachliche Erkenntnis nicht näher zu deuten, sie stellten bloß fest, daß die ungewollten Selbstmorde mit den Haßemotionen in einem Zusammenhang stehen durften.

Der geistig gebildete Mensch hätte den Medizinern erklären können, worauf diese selber nicht kamen:

Durch die Schwingung des Hasses, welche jene Personen, die ungewollt Selbstmord begingen, in sich hatten groß werden lassen, war es finsteren Wesen des Jenseits, die in den erdnahen Sphären umherzogen, möglich geworden, in die haßerfüllten Menschen hineinzuschlüpfen. Und diese steuerten dann – „juchei" – den Wagen gegen den Brückenpfeiler, sprangen mit ihrem Opfer in die Tiefe, lähmten dessen Fähigkeit zu schwimmen – und so weiter.

Der Haß schadet dem Hassenden selbst – manchmal lenkt er sie in den Tod. So verhielt es sich sicherlich auch bei den 16 Personen der psychiatrischen Studie.

Die Anlage zum Hassen haben einige Menschen sicherlich aus ihrem Vorleben im Jenseits mitgebracht (siehe Jovian). Es dürfte also Menschen geben, denen diese Anlage zum Haß innewohnt. Aber das ist wohl doch verhältnismäßig selten, und meistens handelt es sich dann um eine Neigung zum individuellen Haß im kleinen. Der Haß im Großen dürfte sich durch die mosaischen Religionen in der Welt ausgebreitet haben. Dort verbindet sich dies auch noch mit der Wahnvorstellung der „Alleinrichtigkeit" des eigenen Glaubens. Kein Zufall also, wenn heutzutage oft von islamischen „Haßpredigern" die Rede ist – manchmal sicherlich zu Unrecht, oft aber zu Recht.

Kein Zufall ebenso, wenn „Selbstmordattentäter" (sich selbst als „Märtyrer" bezeichnend), dort relativ häufig sind. Und wenn beispielsweise ein Palästinenser in Israel ein Selbstmordattentat gegen friedfertige Zivilisten begeht, so ist das in gar keiner Weise den japanischen Kamikazefliegern verwandt, denn die griffen Kriegschiffe an, nicht Zivilisten in einem Kaffeehaus oder im Omnibus.

Der „kleine", individuelle, Haß und der große, organisierte, bewirken die gleiche finstere Schwingung. Auch die religiöse Vorstellung, dadurch unmittelbar in ein Paradies zu gelangen, ändert daran nichts, macht es um nichts besser.

Haßprediger gibt es aber wahrlich nicht allein auf Seiten der Moslems. Die meisten Haßprediger sitzen in westlichen Film- und Fernsehstudios sowie in Verlagen und  Redaktionsstuben. Denn auch die ständig mit Haßausdrücken geradezu gespickten „Dokumentationen" über die Nazi-Zeit sind Haßpredigerei. Übrigens eine sehr einseitige, denn wo es um die Verbrechen des Marxismus geht, ertönen solche Haßworte nicht. Über kommunistische Verbrechen gibt es aber auch unverhältnismäßig wenig in den Fernsehprogrammen etc. Konzentrierter und unüberhörbarer Haß geht immer nur in eine Richtung. Als ob die ungezählten Opfer des Marxismus den Schmerz und das Leid weniger gefühlt hätten als die Opfer der Nazis!

Nicht selten sind es die gleichen, wenn nicht sogar dieselben westlichen Haßprediger, die auf moslemische Haßprediger mit dem Finger zeigen. Doch keiner von denen allen ist besser als der andere!

Haß ist immer die Quelle ärgsten Übels – von welcher Seite und mit welcher Argumentation vorgebracht auch immer. Die Hassenden jeder Couleur bringen Unheil in unsere Welt, und schließlich auch über sich selbst.

Wenn es etwas gibt, was seitens der Causa Nostra mit aller Betonung zu sagen ist, und das auch wiederholt, so ist es dies: Mensch, hüte dich vor dem Haß!

Gewiß, es gibt ungute Leute auf unserem Planeten, die nicht zu mögen viele gute Gründe bestehen, die Verachtung verdienen. Hassen aber sollten wir nie.

       
               
               
     

       
               
               
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