Das Leben ist heute!

Gegenwart ist stets der Augenblick zwischen Vergangenheit und Zukunft!

„Das Leben ist immer, heute!“ Diese naheliegende und doch gar nicht immer einfach zu fassende Erkenntnis ist einer der Leitgedanken in der Arbeit der Causa Nostra. Wir beschäftigen uns mit Ausblicken in die Zukunft, wie wir uns auch mit Themen befassen, die in der Vergangenheit liegen. Das eine wie das andere hat seinen Wert - wenn es aus dem Blickpunkt des gegenwärtigen Moments geschieht. Denn in der Tat: „Das Leben ist immer, heute!“ Dem Heute kann niemand entrinnen, und es wäre wertlos, es zu probieren. Nur was aus der jetzigen Realität hervorgeht – da mögen die Ursprünge auch von früheren Jahrhunderten liegen - kann das Kommende beeinflussen. Allein Alkoholiker und Rauschgiftsüchtige versuchen, dem Jetzt auszuweichen, ohne es allerdings zu vermögen, denn aus dem Heute führt kein Weg hinaus. Und das ist gut so, denn alles andere wäre Flucht aus der Wirklichkeit, und so etwas würde zu nichts führen, nicht im Kleinen und schon gar nicht im Großen.

Es ist gewiß kein Zufall, wenn Rauschgiftsucht ein signifikantes Merkmal der „modernen westlichen Gesellschaft“ ist, wie auch nicht zufällig das Wort Rauschgift vermieden wird. Was keinen Rausch erzeugt, wird bekämpft - wie etwa Zigaretten - während Haschisch meist Sympathie entgegengebracht wird, wie sich in Fernsehsendungen beobachten läßt. Rauschmittel sind Fluchtmittel aus dem Heute. Darum ihr hoher Stellenwert in einer sinnentleerten „Gesellschaft“. Auf einem höheren Niveau kann der Mensch sich aber auch an Illusionen berauschen. Dazu wollen wir keinen Beitrag leisten, denn bloß Menschen, die ihr Heute im Griff haben, vermögen etwas zu bewegen, allein solche sind für die Herrschaft des „Fürsten dieser Welt“, wie Christus den Satan nennt, eine Gefahr.

Die CN-Bücher befassen sich daher alle mit Geschehnissen in der Jetztzeit. Die Geschichten befassen sich mit realen Dingen in der realen Welt, wie wir sie erleben. Das erscheint uns wichtig, denn das Leben ist eben immer heute, jetzt und heute müssen wir es meistern, mit allen Aufgaben, die sich uns stellen.

Zwar geht alles, was geschieht, aus Ereignissen in der Vergangenheit hervor, doch die Geschehnisse der Jetztzeit sind die Gegenwart, aufgrund derer wir erleben können, was seine Wurzeln in der Vergangenheit hat. So wird jeder von uns zu einem lebendigen Bestandteil der Geschichte als großes Ganzes. Wo ein realer Boden gegeben ist, wie in jenen Ereignissen, von denen die CN-Schlüsselromane erzählen, kann der einzelne zu einem Bestandteil des Geschilderten werden, weil er oder sie von den dargestellten Stimmungen erfaßt wird und unmittelbar mitempfindet, was da geschrieben steht. Wo dies möglich ist, wird Leben vermittelt - mehr als bloß eine „Story“. Darauf kommt es uns an, weil Menschen daraus für sich selbst zu schöpfen vermögen. 

CN-Bücher wollen mehr sein als bloße Unterhaltung.

Sie sind auch um eines starken Lebensgefühls willen geschrieben. In der augenblicklichen Zeit, unter den herrschenden Verhältnissen, ist es schwierig, starke Empfindungen zu entwickeln. In einer „Gesellschaft“, die das geistige Zwergentum propagiert, ist der Weg in ein größeres Denken oftmals nicht einfach zu finden; denn das ist nur möglich aus einem Lebensempfinden, das wenigstens grundsätzlich jeder Mensch kennt. Die heroischen Gestalten der Vergangenheit - von Odysseus über Äneas bis zu Faust oder beispielsweise zum Prinzen von Homburg - können wir heutigen nicht vollauf verstehen, sie haben unter anderen Zeitverhältnissen gelebt. Dorthin können phantasievolle Gedanken schweifen, unser aller Leben aber ist immer heute! Nie gestern, nie morgen, immer: Heute! So schrieb George Armstrong Custer einmal in einem Brief an seine Frau; und das war weise. Dazu passend müssen demzufolge unsere Maßstäbe sein.

verlag.causa-nostra.com