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Einblick |
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Christian von Rosencreutz |
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Christian von Rosencreutz,
seine Ideen und deren vielgestaltiges Weiterwirken
Eine geradezu mystische Gestalt der Geschichte ist der deutsche Ritter Christian von Rosencreutz, der seinen Namen mitunter auch Rosencreuz geschrieben hat. Also ist die Schreibweise nur mit z ebenso als richtig anzusehen wie die mit tz. Die verschiedenen Schreibweisen gehen vermutlich darauf zurück, daß es zu jener Zeit noch keine einheitliche deutsche Rechtschreibung gab. Allein Italien hatte damals durch Dante schon eine geregelte gemeinsame Hochsprache. Das historische Geschlecht schrieb sich Rosencreutz. Da von Christian selbst nur eine einzige Unterschrift erhalten ist, kann es auch sein, daß er die Schreibweise Rosencreuz wählte. Um hier kein Durcheinander zu schaffen, bleiben wir jetzt aber bei der Form Rosencreutz. Nie aber wurde dieser Name mit k geschrieben. Die Titulierung „Rosenkreuzer" muß insofern schon per se falsch genannt werden. Wo dieses Wort allerdings als Gattungsbezeichnung angewendet wird, mag es auch so angehen, denn die meisten „Rosenkreuzer" der neueren Zeit beziehen sich ja nur symbolisch auf den Namenspatron. Warum beschäftigen wir uns jetzt mit Christian von Rosencreutz? Natürlich nicht nur, um ein romantisches Kapitel der Vergangenheit aufzuwärmen. Gäbe es daran nichts, was dem Blick nach vorn zuträglich sein kann, würden wir darauf keine Zeit verwenden. Es bestehen hier aber durchaus Aspekte, die, aus der Vergangenheit in unsere Zeit herüberscheinend, auch einiges für die Jetztzeit und die Zukunft zu sagen vermögen – oder korrekter gesagt: Es könnte sich so verhalten, das will näher durchleuchtet sein. Darauf werden wir später noch kommen. Vieles, was über Christian von Rosencreutz erzählt und in mehr oder minder romantischer Verbrämung verbreitet wurde, hat in der realen Geschichte keinen Stand, es braucht darum an dieser Stelle nicht ausgebreitet zu werden, zumal es nichts Wesentliches enthält. Die meisten von Ihnen werden die im allgemeinen kolportierten Rosencreutz-Geschichten ohnehin kennen. In knappe Sätze gefasst, lautet das am häufigsten Verbreitete folgendermaßen: Als Sohn eines verarmten Adelsgeschlechts im späten 14. Jahrhundert (bei der Zeit werden auch Varianten behauptet) kam der junge Christian in ein Kloster, wo er Griechisch und Lateinisch lernte und begann, sich zunächst mit der christlichen Mystik zu befassen. Sodann sei er zusammen mit einigen Mönchen nach Palästina aufgebrochen, um die heiligen Stätten der Christenheit aufzusuchen. Bis Jerusalem sei er aber nicht gelangt, sondern habe sich verhältnismäßig lange in Damaskus aufgehalten, wo er die arabische Sprache erlernte. Von Damaskus aus sei er nach Ägypten gereist, um dort die Studien der höchsten und geheimsten Wissenschaften aufzunehmen und die Erkenntnis aller Weltweisheit zu erlangen. Dabei habe er u.a. hohe Geheimnisse der Alchemie gewonnen, er sei in der Lage gewesen, das geheimnisvolle Pulver herzustellen, welches der „Rote Löwe" genannt wurde und vermeintlicher Weise für die Bereitung jener Tinkturen notwendig war, Dank derer man den Stein der Weisen herstellen könne, die MATERIA PRIMA, welche wiederum den Schlüssel zum ewigen Leben berge und auch in die Lage versetze, Gold herzustellen. Nach seiner Heimkehr nach Deutschland habe Christian von Rosencreutz dann eine kleine Schar Getreuer um sich gesammelt diese instruiert und ausgesandt, das gewonnene Weltwissen an geeignete Personen in allen Ländern weiterzugeben und gleichsam ein Netzwerk der hohen Wissenden reinen Geistes zu schaffen (es erinnert ein wenig an die Aussendung der Jünger Christi: Gehet hin und lehret alle Völker). Die geheime Gefolgschaft des Christian von Rosencreutz habe immer nur aus sieben Vertrauten bestanden, von denen fünf stets auf Reisen gewesen seien, während jeweils zwei bei Rosencreutz in Deutschland blieben. Nach seinem Versterben, so habe Christian von Rosencreutz verkündet, werde er alle 21 Jahre jung und frisch aus seinem Grab kommen, um die inzwischen weiter wirkende Gemeinschaft zu belehren – etc. So ungefähr lautet die Mähr, die es eben in variierenden Fassungen gibt. Tatsächlich verhielt sich zumindest das meiste sicherlich anders. Christian von Rosencreutz stammte aus Hessen, vermutlich wurde er in der Nähe von Wiesbaden geboren. Ob er je in einem Kloster gelebt hat, ist völlig ungewiß. Fraglich ist auch, ob er Griechisch gut beherrschte, das Lateinische konnte er höchstwahrscheinlich einigermaßen. Seine beiden einzigen hinterlassenen Schriftstücke sind in Deutsch verfasst. Als sicher darf gelten, daß er später sehr gut Arabisch gelernt hat und wahrscheinlich auch die Grundzüge des Persischen. Die Geschichte von der angeblich verarmten Familie stimmt nicht. Das Geschlecht existierte noch lange weiter und verzweigte sich über Bayern bis nach Südtirol, wo es den Namen noch heutzutage gibt (wenn auch nicht in direkter Linie). Sollte er wirklich zeitweilig in einem Kloster gelebt haben, so hätte ihn dies jedenfalls nicht beeinflusst, beziehungsweise höchstens negativ, denn er gehörte zu den ganz wenigen Menschen seiner Zeit, denen die Bibel nichts galt. Sein eigenständiges Denken ist es ja gerade, was ihn auszeichnet. Seine persönliche Geschichte ist nur vage überliefert, oder wohl besser gesagt: sie ist durch die ungezählten Mythen so weit der Realität entrückt worden, daß sich exakte Fakten kaum noch ausmachen lassen. Was ist Mähr und was Wahrheit? Es läßt sich heutzutage schwerlich sagen. Als gewiß gelten kann immerhin, daß Christian von Rosencreutz tatsächlich den Orient bereiste. Er hat mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen längeren Zeitraum in Ägypten gelebt und auch das Zweistromland bereist, vermutlich bis an die Stätten von Babylon und Ur. Wahrscheinlich ist er auch in Persien gewesen. Daß Damaskus seine erste längere Station im Orient war, kann durchaus zutreffen, belegt ist es jedoch nicht, mehr deutet auf Kairo und Alexandria hin. Die längste Zeit seines ausgiebigen Orientaufenthalts verbrachte er mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ägypten. Er hat im Orient sicher vieles kennengelernt und womöglich auch manches entdeckt, was als Geheimwissen bezeichnet werden darf. So war das Räucherpulver, welches „Roter Löwe" genannt wurde, besonders in Babylon gebräuchlich gewesen, und es ist leicht vorstellbar, daß er die Rezeptur dafür erlangte. Die babylonische Keilschrift ist noch bis in die ersten Jahrhunderte nach Christus verwendet worden, und zur Zeit des Christian von Rosencreutz gab es sicher noch gebildete Einheimische, die davon einiges wussten (so übrigens auch Hasan Ibn Sabbah, von dem bekannt ist, daß er die Keilschrift beherrschte, um nur ein Beispiel zu nennen). Mit den alten Wissenschaften beschäftigten sich damals auch manche Sufi-Gemeinschaften, die nach streng-islamischer Denkart de facto Häretiker waren. Zu solchen könnte Rosencreutz leicht Verbindung gehabt haben. Daß er dem Islam zugeneigt hätte, trifft aber sicher nicht zu, er lehnte den mosaischen Monotheismus in jeder Ausformung ab, dafür gibt es Zeugnisse. Namentlich in Ägypten waren damals aber auch noch geheime gnostische Gruppierungen aktiv, wobei es sich oft um Menschen griechischer Abstammung handelte. Die Mitglieder der gnostischen Geheimbünde haben oft zu den besonders hoch gebildeten Leuten gehört. Auch zu solchen Gruppen könnte Rosencreutz sehr gut Kontakte gepflegt haben; er dürfte lange genug dort gewesen sein, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Einiges spricht dafür, daß es sich so verhalten hat. Ägypten hat Christian von Rosencreutz sicher sehr beeindruckt und wohl auch inspiriert. Das von ihm hinterlassene Werk, auf das wir noch kommen werden, zeigt überwiegend ägyptische Motive, bemerkenswerter Weise aber auch gnostische, die zu seiner Zeit schon recht selten waren, also wohl nur aus einem der hoch gebildeten engen Kreise zu ihm gedrungen sein können. Biblische Motive finden sich dagegen bei Rosencreutz nicht. Das Alte Testament spielt bei ihm überhaupt keine Rolle. Allein die Gestalt Jesu Christi, in der von vielen Gnostikern vertretenen Sicht: Als der unbekannte, wahre Gott des reinen Lichts. Es kann leicht sein, daß Rosencreutz auch noch marcionitische Spuren fand, wenngleich sich das nicht sicher sagen läßt. Im Mittelpunkt der Spiritualität des Christian von Rosencreutz scheinen aber göttliche Kräfte gestanden zu haben, die wohl auf Reste altägyptischer Überlieferungen zurückreichten. Verbreitet waren solche zu dieser Zeit nicht mehr, aber Menschen von hoher Bildung kannten sich darin sicherlich noch recht gut aus. Die goldene Deckplatte seines Buchs TM spricht da quasi für alles weitere. Wie er diese Götter und Göttinnen sah, ob als persönliche Wesen des Jenseits oder anders, ist nicht eindeutig überliefert. Manches spricht dafür, daß er in Ihnen Wesen des Typs starker Engel gesehen hat, womit sich manche Kreise schließen könnten. Im Jahre 1405 kehrte er zurück nach Europa. Das ist einer der wenigen Punkte, der als sicher gelten kann. Christian von Rosencreutz kam per Schiff in Pisa an, vermutlich aus Alexandria kommend. Von Pisa aus reiste er weiter nach Genua. Der Zeitraum, der sich dabei feststellen läßt, legt nahe, daß er zwischendurch noch weitere Stationen eingelegt hat. Ob er zwischenzeitlich tatsächlich in Venedig gewesen ist, wie Kenner/innen annehmen, ist nicht sicher, es könnte aber gut sein. Im November desselben Jahres tauchte Rosencreutz dann in Wien auf und wenig später in Augsburg. Kurz vor Weihnachten 1405 zog er nach Nürnberg, wo er offenbar für eine Weile Quartier bezog. Dort verliert sich aber seine greifbare Spur, von hier aus sind wir wieder fast gänzlich auf Legenden angewiesen. Soweit erkennbare Spuren des historischen Christian von Rosencreutz bestehen, läßt sich nichts erkennen, was etwa auf eine Ordensgründung durch ihn hindeuten könnte. Er scheint im inneren seines Wesens ein Einzelgänger gewesen zu sein, dürfte aber auch dazu geneigt haben, mit Geistesfreunden enge und dauerhafte Verbindungen zu schließen. Darüber gibt es aus Genua glaubhafte Zeugnisse. Die Möglichkeit, daß er einen festen Freundeskreis gebildet haben könnte, ja sogar einen verzweigten Kreis mit einer Netzwerkartigen Struktur, ist nicht von der Hand zu weisen. Andererseits paßt die missionarisch anmutende Komponente, die ihm vermutlich nur angedichtet wurde, nicht in dieses Persönlichkeitsbild. Daß er seinen engen Geistesfreunden Mitteilungen machte, und zwar auch solche vertraulichster Art, darf als wahrscheinlich gelten. Darum ist auch anzunehmen, daß noch Originalbriefe von ihm existieren, ohne daß diese definiert worden wären, denn sie befinden sich vermutlich in privaten Händen, womöglich unerkannt. Das ist lediglich eine Vermutung, doch da Rosencreutz verhältnismäßig oft Briefe geschrieben haben dürfte, müsste es wenigstens einige von diesen noch geben. Wahrscheinlich beherrschte er das Lateinische gut genug, um Briefe verfassen zu können, und so benutzte er gegenüber Ausländern vermutlich diese Bildungssprache der damaligen Zeit. Später soll er auch Italienisch recht gut beherrscht haben. Sowohl in Genua wie auch in Wien soll er erzählt haben, eine erneute weite Reise zu planen, diesmal nach Indien, wozu ihn Berichte über den Indien-Feldzug Alexanders des Großen inspiriert hätten. Das kann durchaus der Wahrheit entsprechen, und es ist auch vorstellbar, daß Rosencreutz die geplante Reise nach Indien wirklich unternahm, diese wenigstens antrat. Das würde die ungesicherten aber glaubhaften Berichte verstärken können, wonach Rosencreutz sich zwischen 1407 und 1409 in Venedig aufgehalten habe. Venedig würde ein günstiger Ausgangspunkt für eine Reise nach Indien gewesen sein, da die venezianischen Kauffahrer die Wege dorthin kannten und oft benutzten. Wenn wir seinen Aufenthalt in Nürnberg einrechnen, kann auch dieses Faktum dafür sprechen, denn zwischen Nürnberg und Venedig gab es besonders enge Beziehungen. Dieser Punkt muß aber nicht maßgeblich gewesen sein. Da erst 1407 von seiner Ankunft in Venedig die Rede ist, könnte Rosencreutz zwischenzeitlich, wie andere meinen, in Frankfurt am Main gewesen sein. Sicheres Wissen besteht über all dies jedoch nicht, wie auch zweifelhaft ist, ob Berichte über sein Erscheinen im Sommer 1407 in Venedig wirklich zutreffend sind. Über den Aufenthalt des deutschen Ritters Christian von Rosencreutz in Venedig findet sich aber in der Tat eine ganze Reihe von Hinweisen in erhaltener Privatkorrespondenz venezianischer Nobili aus jener Zeit. Offenbar ist „Christiano Rosencreuz" ein geachteter und als äußerst weise eingeschätzter Mann in Venedig gewesen. Nicht zufällig hatte sein Name auch später im Ordo Bucintoro noch einen guten Klang, und das „Magische Zeitenquadrat" der Antonia Contenta soll auf einer von ihm angefertigten Skizze basieren (es handelt sich dabei um jene Zeichnung, die Mathematiker so verblüffend an den Schattenriß des vierdimensionalen Würfels erinnert; Livia Loredan hat darüber eine kleine Abhandlung hinterlassen). Doch, wie gesagt, vieles liegt hier im Ungewissen. Als Gewissheit kann dagegen gelten, daß Christian von Rosencreutz nicht verhältnismäßig bald nach seiner Rückkehr aus Ägypten verstarb, um dann quasi wieder aufzuserstehen, wie eine der berühmten Legenden um ihn es behauptet. Er dürfte zur Zeit seiner Rückkehr nach Europa erst um die 35 Jahre alt gewesen sein. In seiner venezianischen Zeit – sofern diese Berichte stimmen – war er um Anfang 40, was zusammenpassen würde. Denkbar ist wohl in der Tat, daß er eine erneute Reise antrat und irgendwo in der Ferne verstarb, womöglich sogar in Indien. Vielleicht kehrte er aber auch nach Venedig zurück, wie von einigen ernstzunehmenden Personen angenommen wird, und blieb dort bis an das Ende seines Erdendaseins. Tatsächlich gibt es unweit der Stadt ein Anwesen mit einer Gruft, die manchem als Grabmal des Christian von Rosencreutz gilt. Ein Leichnam befindet sich darin allerdings nicht. Im übrigen ist diese Darstellung erstmals 1581 in Papieren des Ordo Bucintoro gegeben. Wenn wir einmal für einen Augenblick sehr gewagt spekulieren wollen und annehmen, Christian von Rosencreutz hätte Deutschland 1406 verlassen, anschließend bis1409 in Venedig gelebt und sei dann erneut in die Ferne gereist – sei es nach Indien oder abermals nach Ägypten oder wohin auch immer, er sei vielleicht auch in Venedig geblieben – so wäre er vielleicht wirklich 21 Jahre später, also 1427, wieder in Deutschland erschienen, dann in einem Alter von vielleicht 60 oder 65 Jahren, womöglich aber sehr gut gehalten. Nichts spricht dagegen, daß es sich so verhalten hätte – allerdings spricht auch nichts Konkretes dafür. Und schließlich zu dem magisch-mystischen Punkt des Wiedererscheinens: Ein Christian von Rosencreutz wäre sicherlich ebenso wie etwa eine Julietta da Montefeltro imstande gewesen, als Verstorbener zeitweilig zu Materialisieren (siehe dazu über Julietta in der Rubrik ‚Rückblick’). Es heißt zwar, daß solche magischen Wiederverstofflichungen eher Frauen als Männer vornehmen, doch das schließt ja nichts aus. Also soll dieser Aspekt nicht gleich völlig negiert werden. Doch vielleicht – wer weiß – verhielt sich vieles ganz anders um diesen Mann; fast nichts ist ganz sicher um die Person des historischen Christian von Rosencreutz. Diejenigen, die sich später auf ihn bezogen, haben auch alles unterlassen, um Klarheit zu schaffen, im Gegenteil, das Bestehen des Mystisch-Geheimnisvollen um Christian von Rosencreutz war ihnen lieb und wert. Er war ihr Vorbild, in gewisser Weise ein Idol, das als solches Bestand haben sollte. So traf es auch und wohl besonders auf den Tübinger Kreis um Valentin Andree zu, aus dem angeblich „rosenkreuzerische" Bücher hervorgingen wie, „Die Chymische Hochzeit" oder „Conffessio", wovon allerdings nichts den Geist und die Ideen des Christian von Rosencreutz widerspiegelte. Dieser Kreis, der besonders in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts äußerst aktiv war, begründete – willentlich oder unwillentlich – ein irriges Bild dessen, was Rosencreutz wirklich ausgemacht hat. Denn er ist sicher weder durch Bibelglauben noch etwa durch Kabbalistik beeinflusst gewesen. Im Gegenteil, anders als fast sämtliche seiner Zeitgenossen hatte er all solches aus seinem Denken quasi ausgeschieden, seine Grundlagen müssen ganz und gar andere gewesen sein. Soviel darf als gewiß gelten, daß er an die Möglichkeit des Kommens eines Neuen Zeitalters glaubte, ohne dieses aber für eine ausgemachte Sache zu halten, also anders als die Astrologie es sieht. Für Rosencreutz war das Neue Zeitalter offenbar eine Möglichkeit, aber nichts, was irgendwie zeitlich vorbestimmt wäre. Im Lichte einer bloßen Möglichkeitsform wollte er wohl zunächst ein neues Weltbild erarbeiten, und dieses sollte auf der Weltweisheit beruhen, die er zu erwerben gedachte. Diese sollte dann mit den weisesten Menschen in allen Ländern geteilt und zum Wohle der Gesamtheit verwaltet werden. Es zeigt sich, daß er dies schließlich anders sah, daß er dieses als Irrtum erkannte Unterfangen aufgab. Das heißt nicht, er müsse auch seine grundlegenden Vorstellungen und Pläne aufgegeben haben, doch erhielten diese vielleicht eine neue Form, beziehungsweise andere Umsetzungswege. Das ist anzunehmen. Die Grundideen hat er sicher nicht aufgegeben, denn sonst hätte er das „TM" nicht verfasst und an Freunde geschickt. Rosencreutz hielt es dann zwar für einen Irrtum zu meinen, irgendein Mensch könne hier auf Erden die Weltweisheit gewinnen – aber das bezog sich offenbar darauf, daß dies allein in dieser Welt nicht möglich sei, wohl aber mit Hilfe jenseitiger Wesen des rechten Geistes. Wohin sein Denken ihn in letzter Konsequenz führte, ist aus den wenigen erhaltenen Texten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von ihm selber stammen, nicht ersichtlich, doch eine Richtung läßt sich erkennen, und diese hat sicher mit den Vorstellungen des Ordo Bucintoro gut harmoniert. Der einzige zusammenhängende Text, der von dem historischen Christian von Rosencreuz erhalten ist, befindet sich heute in Mailand. Dieser gar nicht umfangreiche Text sagt mehr aus als viele dicke Bücher von Leuten, die sich für klug und weise hielten oder halten. Wir wollen diesen Text, der dem Buch Arcanorum entnommen ist, jetzt wiedergeben. Er ist übertitelt: „Das Licht Ägyptens"
Das Licht Ägyptens Wenn ich sage, ich habe das Licht Ägyptens gefunden, und habe es mitgebracht, so meine ich kein beschriebenes Pergament, in dem alle Weltweisheit niedergelegt ist, nein, ich sage ja auch nicht, das Licht, von dem ich spreche, kommt aus einer Lampe. Es ist ein inneres Licht, ein Licht, das in mir hell geworden ist in Ägypten, als ich da weilte und vergeblich suchte nach etlicher Weisheit in niedergeschriebener Form zu entdecken. Denn das ist der erste Lichtstrahl gewesen, den ich in Ägypten empfing: Daß es das nicht gibt, daß nirgends alle Weltweisheit niedergelegt ist, und kann auch nicht sein, weil ja alles sich unablässig bewegt und darum sich gar nicht mit Tinte auf Pergament bannen läßt, auch nicht vielleicht in Gestein hauen, nein, auf keine Weise läßt die Weltweisheit sich festbinden. Zwar gibt es viele alte und sogar sehr alte Schriftstücke verschiedener Art, aber sie alle binden nicht in sich die Weltweisheit. Das besondere, innere Licht, das ich das Licht Ägyptens in mir nenne, hat auch wenig mit dem Lande Ägypten zu tun. Es kam just dort in mich, wäre aber wohl auch an anderem Orte gekommen, dies glaube ich, ohne es aber zu wissen; es kann auch die Wahrheit sein, daß es mit der Ausdünstung des Landes oder mit den Strahlen der Sterne gerade da in Ägypten zu tun hat. Die Heutigen da wissen wenig von den Alten, aber die Geister der Alten besuchen vielleicht hin und wieder ihre vertrauten Erdenstätten, und so will ich nicht ausschließen, daß doch ein solcher Alter des großen Ägypten unmerklich bei mir gewesen ist und das Licht in mir angezündet hat. In besonderen Stunden neige ich dieser Annahme zu, denn so könnte es wohl gewesen sein. Das Buch, das ich Euch nun sende, macht Euch erstaunen? Ja, seine Seiten sind beinahe leer. Die Zeichen und Worte, die Ihr auf dem einen oder anderen Blatt seht, und nichts davon deuten könnt, kamen in mich hinein durch das Licht Ägyptens, und während sie mir kamen, verstand ich sie auch, konnte aber jedesmal fast nichts davon behalten. Es ist so gewesen, als ob es nicht ich war, der sie verstand, vielmehr ein andrer, der für einige Augenblicke in mir gewesen, und als ob sein Geist sich da verbunden hätte mit dem meinen; wie er aber nicht mehr da war, fehlte mir auch das Vermögen, zu lesen und zu deuten, was ich mit eigener Hand geschrieben hatte und dazu gezeichnet. Und da habe ich erkannt, daß es kein Buch der Weltweisheit geben kann, es sei denn eines, das lebendig ist, auf eine ganz bestimmte Weise, so daß nicht auf den Blättern des Buches zu lesen ist, sondern daß es von innen her kommen muß. Das Buch ist darum nicht mehr als ein Sinnbild. Es hat für sich keinen Wert, außer dem schönen Deckel, ein jeder muß es sich selber füllen! Wie das tun? So höre ich Euch gleich fragen. Ich habe die Antwort nicht, es ist das Licht Ägyptens, wie ich es nenne, das befähigt, die leeren Seiten zu füllen. Wer sich selbst erweitert, tief innen in seinem Geiste, der bekommt Besuch, so wie ich es erlebte. Dieser Besuch liest Euch vor, er zeigt Euch die Bilder, immer andere, neue, aber auch er hat nicht die Weltweisheit. Viele Besucher zusammen könnten aber wohl ein Stück davon haben, ein kleines. Die Weltweisheit, das habe ich ebenfalls unter dem Lichte Ägyptens verstanden: sie ist nicht die Weisheit dieser Welt; die Weisheit dieser Welt ist Menschenwerk und daher klein, die große Weisheit finden wir bloß auf der anderen Seite, wenn wir sind hinübergegangen. (Christian von Rosencreuz, wahrscheinlich um 1400)
Einen weiteren Rosencreutz-Text, der aus mehreren kleinen Fragmenten zusammengefügt ist, werden wir ein andermal behandeln, dieser ist bisher noch nicht in Gegenwartsdeutsch veröffentlicht worden, und die verschiedenen Bruchstücke richtig zu ordnen ist auch noch ein Stück Arbeit. Für die geplante Neuausgabe des Buchs ‚Arcanorum’ wird dies zurzeit unternommen. Viel Mühe für verhältnismäßig wenige Zeilen, könnte man meinen, doch sie ist es womöglich wert. Das muß sich zeigen. Wir werden darüber demnächst, in einem zweiten Beitrag zum Motiv Rosencreutz, vorab in CN berichten. Bei dem mit dem Titel „Das Licht Ägyptens" versehenen Text handelt es sich wohl ursprünglich um den Kern eines Begleitbriefs zu einer Sendung an Freunde. Wohin und an wen genau diese gerichtet war, läßt sich dem Text nicht entnehmen. Wahrscheinlich hatte Rosencreutz die Sendung einem Bekannten anvertraut, der sie vermutlich von Ägypten mit nach Europa nahm. Die Rede ist sicher von dem legendenumwobenen magischen Buch T-M. Diese zwei Buchstaben haben oft zu dem Irrtum geführt, es müsse sich um zwei Bücher handeln, von denen das eine „T" und das andere „M" heiße, wie über diese Bezeichnung überhaupt viel in die Irre gerätselt worden ist. Bei Kenntnis des Hintergrunds besteht jedoch kein großes Rätsel. T-M steht offenbar für das Akkadische Wort „Temen". Dies wiederum dürfte zurückgehen auf, E Temen An Ki = der Tempel von Himmel und Erde, wie der große Turm von Babylon genannt wurde, was also hier sinnbildlich etwa so viel wie der Gipfel des irdisch Möglichen bedeutet. Es gibt gute Gründe, dies so zu sehen, was im einzelnen auszuführen jetzt aber zu weit führen würde. Es sei dazu lediglich noch gesagt, daß diese Abkürzung mit eben diesem Sinngehalt schon bei gnostischen Gruppen angewendet wurde, namentlich bei Nachfolgern des Simon Magus; und solche hat Christian von Rosencreutz mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit kennengelernt. Das benutzte Kürzel stand in jenen spätgnostischen Kreisen für Bücher oder auch Bilder, die erst in Zusammenwirken mit Botschaften aus dem Jenseits quasi lebendig wurden, so gesehen aber auch immer aktuell waren. Dabei hatte sich die symbolische Bezugnahme auf den E Temen An Ki – kurz TeMen genannt oder als TM abgekürzt – entwickelt, weil sich auf der Spitze des großen Turms ein Tempel befand, in dem eine Priesterin schlief, um sich von den Göttern wegweisende Träume eingeben zu lassen. Das T-M steht also für eine Gattung von Büchern, die erst durch die Hilfe jenseitiger Wesen ihren Wert und volle Wirksamkeit entfalten. Genau so ist das sagenhafte Buch des Christian von Rosencreutz gedacht, wie er selbst darlegt. Das Buch „TM" ist in keinem so guten Erhaltenszustand wie die bei uns abgebildete Rekonstruktion es aussehen läßt. Noch bis etwa 1710, solange es sich in der Obhut des Ordo Bucintoro befand, dürfte es vollkommen unbeschädigt gewesen sein. Wie es dann auf Abwege geriet, wahrscheinlich wegen seines wertvollen Einbands aus dicken Goldplatten, ist nicht geklärt. Erst rund hundert Jahre später gelangte es wieder in die seriösen Hände einer italienischen Adelsfamilie, die es noch heutzutage besitzt. Um der Originalität willen wurde auf eine komplette Restaurierung verzichtet. Es ist auch nicht sicher, wie die Rückseite des Goldeinbands wirklich so aussah, die Form unserer Abbildung geht auf eine Replik aus jüngerer Zeit zurück. Die Titelplatte entspricht aber dem Original. Sie zeigt eine Ägypterin, vermutlich keine Göttin, sondern eine Priesterin oder auch eine Art von weiblichem Engelswesen. Das ein weibliches Bild auf dem Titel des Buchs prangt, ist bemerkenswert, da sich sonst keine Hinweise auf Bezugnahmen des Christian von Rosencreutz auf Göttinnen erkennen lassen (also auch nichts, was auf eine Isais-Verbindung hindeuten würde). Die darunterstehenden Hieroglyphen konnten bisher nicht entschlüsselt werden. Von dem Titel wurde eine exakte Federzeichnung angefertigt. Ägyptologen in Mailand und Wien haben sich daran versucht. Die Hieroglyphenzeilen sind sicher mehr als Dekoration, sie dürften sehr wohl ein Aussage enthalten, bloß weiß man nicht, welche. Die oberste dieser Hieroglyphenzeilen findet sich auf der höchst-wahrscheinlich nachträglich angefertigten Rückseite unter dem Abraxas-Motiv wieder. Dort scheinen diese Hieroglyphen einfach übernommen worden zu sein. Auch die handwerkliche Ausführung ist anders als die des Titels. Dieser dürfte von einem ägyptischen Kunsthandwerker im Auftrag von Rosencreutz angefertigt worden sein, während die Rückseite wohl späteren Datums und europäischen Ursprungs ist. Es wird angenommen, daß die Rückseite im Original schmucklos war. Das Buch hat ein Format von 24,1 cm x 32,4 cm x 7,9 cm, es enthält 201 Blätter. Das Material ist stark, beinahe steif, es entspricht einer Machart, wie es sie um 1400 in Ägypten gab. Nur 93 von den 402 Seiten sind beschrieben oder mit Zeichnungen versehen. (einschließlich des Innentitels) Die übrigen Seiten zeigen nur kleine Symbole unterschiedlicher Form; die letzten 28 Seiten sind vollständig leer. Auch die 93 beschriebenen Seiten weisen oft nur einzelne Zeilen auf, manchmal auch nur Wortgruppen mit großen Leerräumen dazwischen. Die Schrift ist eine gut lesbare lateinische Schrift, bloß scheint nichts davon einen erkennbaren Sinn zu ergeben, ja, nicht einmal einer bekannten Sprache anzugehören. Eine Linguistin in München meint jedoch, trotz alledem gäbe es gewisse grammatikalische Regeln. Einen für die nicht durch das Jenseits direkt inspirierte Leserschaft verrät das Buch also nichts, es enthält keinen einzigen logisch lesbaren Text. Auch die an einigen Stellen verwendete Geheimschrift, deren Buchstaben sich entziffern ließen, ergibt keinen verständlichen Text. Als bemerkenswert bezeichnen Kenner die innenliegenden Scharniere, welche die drei Bestandteile des Umschlags zusammenhalten, also Vorderseite, Rückseite und Buchrücken. Diese Handarbeit dürfte arabisch sein. Offenbar hat sich Christian von Rosencreutz jedenfalls zu der Zeit als dieses Buch fertiggestellt wurde in guten finanziellen Verhältnissen befunden, denn Allein der Goldwert des schweren Einbands ist offenbar sehr erheblich.
Die 17 lose an bestimmten Stellen eingelegten Blätter von eindeutig isaisbündischem Charakter behandeln wir hier nicht, da diese mit Sicherheit aus der Ordo-Bucintoro-Ära stammen und gewiß nicht von Rosencreutz selbst sind. Ob die Stellen, an denen diese Blätter eingelegt sind, in einem speziellen Bezug zu ihnen stehen, ob dies mit dem eventuell gelungenen Gebrauch des Buchs zu tun hatte oder nicht, läßt sich nicht feststellen. Mit dieser Frage beschäftigt man sich an anderer Stelle. Hier in diesem Aufsatz könnte es leicht zu Fehlinterpretationen führen, darüber zu reden, denn die besagten 17 lose eingelegten Blätter sind eben ganz sicher nicht von Rosencreutz selbst, sondern aus deutlich späterer Zeit. Naheliegender Weise ist in den vergangenen Jahren mehrfach darüber nachgedacht worden, das geheime Buch des Christian von Rosencreutz interessierten Menschen als Faksimile zugänglich zu machen, beziehungsweise eine aus Kostengründen vereinfachte Fassung herzustellen. Dieser Gedanke wurde schließlich verworfen, zumal auch die Besitzer keine Publikation des Rosencreuz-Buchs wünschen. Dafür gibt es durchaus gute Gründe. Man stelle sich nur vor, was die kommerzielle Polulär-Esoterik daraus machen würde! Ein Urheberrechtsschutz auf den jahrhundertealten Inhalt wäre nicht möglich. Zwar wüsste keiner damit wirklich etwas anzufangen, aber herumpfuschen könnten viele. Scharlatane jedweder Couleur könnten ihren Unfug und Geschäftemachereien damit betreiben, und das würde nicht ausbleiben. So mag es besser sein, die Dinge so zu belassen wie sie jetzt sind. Sollte einmal die Stunde kommen, in der dieses Buch vielleicht „zu sprechen" beginnt, so bahnt es sich wahrscheinlich selbst seinen Weg. Bis dahin soll es verschlossen bleiben. Es gibt ohnehin keine letzte Gewissheit darüber, was es definitiv ist.
Das Buch TM des Christian von Rosencreutz erweist sich also als das, was es nach seinem Willen sein soll: Ein Buch, dessen Inhalt an Texten und Bildern allein im Zusammenwirken mit der unmittelbaren Inspiration durch jenseitige Wesen Aussagekraft erlangt – und dies immer wieder neu, quasi stets aktuell. Ob die Anhängerschaft des Christian von Rosencreutz zu seiner Zeit das Buch zu lesen, beziehungsweise zu benutzen, verstanden, ist unbekannt. Einige müssen es wohl vermocht haben, denn das könnte den sagenhaften Ruhm des Mannes erklären, dessen Name zu einem Synonym für höchstes Geheimwissen wurde wie auch für Vereinigungen von Menschen, die in bestem Sinne danach streben. Betrachten wir die Geschichte, so fällt auf, daß im Hinblick auf all das, was unter Geheimwissenschaft und Esoterik verstanden wird, kein zweiter Name ein solches Gewicht hat wie der des Christian von Rosencreutz. „Rosenkreuzer", das ist zu einem Gattungsbegriff geworden, mal zu Recht und noch häufiger zu Unrecht verwendet, aber immer das Gleiche meinend: Das Vordringen zu den letzten und höchsten spirituellen Geheimnissen – den Griff nach einem neuen Weltverständnis. Dieser Mann hat somit ungeheuer viel bewegt und bewirkt. Das meiste davon würde ihm vermutlich nicht sonderlich gut gefallen, doch das ist das Schicksal vieler bedeutender Personen.
Wer hat nicht alles schon mit dem Namen Rosencreutz sein Tun verbunden! Von Kaiser Rudolph II. über Lieselotte von der Pfalz bis Francis Bacon; auch Adam Weishaupt ließ sich durch das Rosencvreutz-Motiv inspirieren, und letztlich erklärte auch Rudolf von Sebottendorff, einem Rosenkreuzer-Orden anzugehören, womit der Name dann sogar in die Entstehungsgeschichte des Nationalsozialismus eingewoben wäre. Aber viele haben den Namen Rosencreutz benutzt und oft missbraucht, samt diverser Freimaurerlogen. Niemand weiß heute ganz genau zu sagen, welcher Geisteshaltung Christian von Rosencreutz zugestimmt haben würde und welcher nicht, von einigen Eckpunkten einmal abgesehen, die als sicher gelten dürfen. Über diese ist durchaus genügend bekannt, um erkennen zu können, daß Rosencreutz heutzutage in der sogenannten modernen westlichen Gesellschaft als durch und durch „politisch unkorrekt" gelten würde, was ihn allerdings kaum in Erschütterung versetzen dürfte. Seine Ideale vom neuen Weltbild der Reinheit könnten mit der gegenwärtigen Sodom-und-Gomorra-plus-Spekulanten-und-Beutelschneider-Ideologie selbstverständlich nicht in Einklang gebracht werden. Möglich, daß er heutzutage auch kein Buch schreiben könnte, daß nicht auf den Index käme und ihn womöglich gar ins Loch brächte. Wer weiß – vieles wäre vielleicht aus guten Gründen nicht für die heutige Öffentlichkeit geeignet, ließe es sich entziffern und in eine allgemeinverständliche Sprache übertragen. Nun ja, wenigstens eines ist sicher: Christian von Rosencreutz war nicht bei der SS, das ließe sich ihm dank des Zeitraums seines Erdenwirkens kaum anhängen.
So wenig wir also auch an Genauem über Christian von Rosencreuz wissen, so können wir doch eines mit Sicherheit sagen: Seine inspirierende Ausstrahlung muß geradezu titanenhaft gewesen sein, ja, sie ist es noch immer, ungebrochen. Eine solche Ausstrahlungsstärke kommt nicht von ungefähr. Mit Fug und Recht wird man sich ausmalen dürfen, daß da eine Persönlichkeit von ganz außerordentlichem Format gelebt und gewirkt hat – und es vielleicht von „drüben" weiterhin tut. Diesem Gedanken wollen wir nächstes mal näherzukommen versuchen, durch die Frage, was von den erkennbaren Rosencreutz-Ideen möglicherweise gerade in dieser, unserer Zeit neu erwacht und für die kommenden Jahre wichtig sein kann. |
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