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Templertum

       
     
       
     

Templertum  und Templer-Gesellschaften

( Archivtext )

Oft wird die Frage gestellt, wo heutzutage ggf. wahre Templertradition zu finden sei, und ob ein Engagement dort sinnvoll sein könnte. Dazu soll heute das Nötige gesagt werden.

Im Jahre 1982 unternahm es die Anwaltskanzlei der Societas-Templi-Erbengemeinschaft, zu erfassen, wer und was alles sich heutzutage der Titulierung „Templer" bedient, in dieser oder jener Form. Auf dem Rechtswege schützen lassen sie die alten Bezeichnungen Tempelritter, Tempelherren oder Templer etc. nicht. Das Resultat der Bemühung ergab, daß es 1981/82 nicht weniger als 224 Gruppen und Grüppchen gab, die sich auf die Templer bezogen - weltweit recherchiert. Darunter befanden sich 31, die eine mehr oder weniger konkrete organisatorische Struktur besaßen. Natürlich hatte keine dieser „Templer"-Gruppen etwas mit dem im Mittelalter erloschenen historischen Orden zu tun, doch fast jede behauptete dies trotzdem. Elf der Gruppen bezogen sich allerdings auf den weiland durch Jörg Lanz von Liebenfels gegründeten ONT (Ordo Novo Templi), was eine eigene Angelegenheit darstellt. Damit müßten sich ggf. eventuelle direkte Nachfolger des ONT auseinandersetzen; die Templer-Erbengemeinschaft hat damit nichts zu schaffen.

Der alte Templerorden erlosch im Hochmittelalter und ist nie wieder neu erstanden - weder öffentlich noch im Verborgenen. Der venezianische Bucintoro-Orden der Renaissance, der auch das ‚T+M’ (TeMen) des Christian von Rosencreuz besaß, verfügte zwar höchstwahrscheinlich über die von Wien aus nach Italien in Sicherheit gebrachte Hinterlassenschaft der Signum Secretum Templi - der "Geheimwissenschaftlichen Sektion" des Ordens -, hat sich aber nie in einer direkten Nachfolge der Templer verstanden und teilweise auch andere Vorstellungen vertreten. Im übrigen war die alte Geheimwissenschaftliche Sektion weitgehend eigenständig auch nicht der ganze alte Templerorden, sondern eben eine Sektion, eine Abteilung, deren Bereich sich auf jenes Gebiet beschränkte, daß ungefähr dem heutigen Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Norditalien entsprach, hinzu kamen Ableger in Frankreich, Skandinavien und Irland sowie in Nordwestdeutschland, in Neapel und auf Sizilien. Allen Templer-Sektionen mehr oder weniger gemeinsam war die Marcionitische Auffassung des Christentums. Das heißt: Ablehnung des sogenannten Alten Testaments der Bibel. Christus war die Menschwerdung des wahren Gottes, während Jahwe (El Schaddai) der Teufel ist.

Die Erbengemeinschaft basiert auf der Geheimwissenschaftlichen Sektion, denn allein dort wurde ca. 40 Jahre vor der Zerschlagung des Ordens der Zölibat de facto aufgehoben - wodurch ja Blutserben überhaupt erst möglich geworden sind. Insofern erhebt auch die historisch fundierte Templer-Erbengemeinschaft nicht den Anspruch, in der Nachfolge des ganzen alten Templerordens zu stehen. Dessen Zentrum lag bekanntlich in Frankreich, wo der Einfluß der„Geheimwissenschaftlichen Sektion verhältnismäßig gering gewesen ist. Allerdings hielt diese sich am längsten, um Jahre länger als das Hauptquartier in Paris, was aber allein der Tatsache zu verdanken gewesen war, daß die deutschen Templer die angeordnet gewesene militärische Abrüstung nicht mitgemacht hatten, wodurch sie es sich vorerst leisten konnten, die Verfügung der Auflösung des Ordens zu ignorieren. In Italien wiederum waren schon frühzeitig ausgefeilte Untergrundstrukturen geschaffen worden.

Doch, wie bereits gesagt wurde, eine tatsächliche Erneuerung des Templerordens hat niemals stattgefunden. Wenn sich in späterer Zeit einzelne Freimaurerlogen Symbole der Templer aneigneten, so taten sie dies ohne jede inhaltliche Gemeinsamkeit und ohne eine traditionelle oder sonstige Berechtigung.

In der Neuzeit wurden die Templer im Zuge der Esoterik-Welle nach dem Ersten Weltkrieg erstmals wieder „populär," vor allem in Deutschland und Österreich. So hat auch die Thule-Gesellschaft des Rudolf von Sebottendorf Anknüpfungspunkte zum Templertum gesucht. Querverbindung zu Vertretern der damaligen Erbengemeinschaft hat es gegeben, namentlich über die Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik („Virl-Gesellschaft“).

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam, beginnend etwa mit den späten 1970er Jahren, eine neue Esoterik-Welle auf. In ihrem Zuge wurde auch die „Templerei" abermals „populär." Unseriöse „Templerorden" begannen ihre Geschäftemacherei, verkauften Ordenskluft, „Ritternamen" etc., zogen oft idealistisch gesonnenen Menschen das Geld das den Taschen.

Einzelne Angehörige der Erbengemeinschaft meinten in jener Zeit, all der Pseudo-Esoterik etwas Ernsthaftes entgegenstellen zu sollen. Die Möglichkeiten dazu waren nicht groß, zumal aufgrund der jüngeren Geschichte die Gefahr politischen Aneckens bestand.

Aber es wurde in Wien die Tempelhofgesellschaft gegründet, so genannt in Bezugnahme auf die Erste Templeroffenbarung. Nach gewissen Schwierigkeiten, in die der Christenmensch heutzutage leicht geraten kann, wurde der eingetragene Verein Tempelhofgesellschaft in Wien aufgelöst. Die Bezeichnung wurde von anderer Seite übernommen, zumeist in das Kürzel THG umgewandelt und überwiegend politisch ausgerichtet angewendet. Mit dem ursprünglichen Templertum hatte das nichts mehr zu schaffen.

Auf dem Boden der Tradition der Geheimwissenschaftlichen Sektion und in Verbindung zur Erbengemeinschaft, bildete sich sodann im Rheinland und in Österreich eine Formation, in der jene förmlichen Traditionen gepflegt werden, die ansonsten de facto erloschen sind, weil die Zeit über dergleichen hinweggegangen ist.

Einen wahrhaftigen Templerorden im klassischen Sinne gibt es nicht mehr, er würde in die gegenwärtige Zeit auch nicht hineinpassen. Jede Epoche erfordert ihre eigenen Mittel. Doch was es gibt, immer geben wird und sogar schon gab, ehe der alte Templerorden entstand, das ist der Templergeist, das ehrenhafte Templertum. Ein solches bedarf weder malerischer Worte oder Ordenstrachten noch einer Organisation, sondern allein der richtigen Geisteshaltung. Dieses Erbe zu bewahren, ist mancher Anstrengung wert.

Der Kreis CAUSA NOSTRA bezieht sich insbesondere 
auf den  ORDO  BUCINTORO, und insofern bis zu einem gewissen Grade, quasi mittelbar, auch auf die geheimwissenschaftliche Sektion des alten Templerordens.

       
               
               
     

       
               
               
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