Eine alte Spruchweisheit besagt, wo Rauch sei, sei auch Feuer. Und ein Stück Wahrheit pflegen alte Volksweisheiten ja immer in sich zu bergen. Doch mitunter werden solche vielleicht ganz einfach nicht richtig angewendet. Anderenfalls müssten deutsche Flugscheiben sowie UFOs von allen möglichen und unmöglichen Planeten nahe und fern der Erde am Himmel zu sehen sein. Dem ist aber ganz offensichtlich nicht so. Zwar können wir immer wieder reichlich Behauptungen hören, namentlich über Südamerika seien UFOs ständig gleich in Massen unterwegs, doch die ernstzunehmenden Zeugnisse über dergleichen fehlen. Da möchte man sich an Wagners Siegfried erinnern, wie dieser dem listigen Zwerg Mime zusingt: „Dir glaube ich nicht mit den Ohren, dir glaube ich nur mit den Augen!"

Und doch kann nicht alles und jedes in dieser Sache wohl ganz und gar ersponnen oder erflunkert sein. Das stünde nicht allein gegen die erwähnte Spruchweisheit, es wäre auch gegen die Logik. Streichen wir einmal alles beiseite, was nicht mehr als undefinierbare Leuchterscheinungen sind (sehr oft handelt es sich dabei um nächtens als leuchtende Punkte erkennbare Triebwerkauslässe von hochfliegenden Militärflugzeugen), und ebenso, was eher ein Prototyp der höchst irdischen Luftfahrtindustrie ist als etwas UFO-haftes; beschränken wir unsere Überlegungen auf jene seltenen, gut bezeugten Erscheinungen am Himmel, die eine klare Form erkennen lassen – und wo diese Form der einer „Fliegenden Untertasse" gerecht wird. Dann reduziert sich die Anzahl der gesichteten „UFOs" schlagartig um vielleicht 95 Prozent jener, von denen behauptet wurde, daß es sich um solche handle. Aber 95 Prozent sind nun einmal nicht 100 Prozent, es bleibt ein Geheimnis übrig, das nicht groß ist, der Anzahl nach, und das es doch gibt – womöglich nicht so, wie dieser oder jener Buchtitel es behauptet, vielleicht auch nicht so, wie mancher mit der Materie Befaßte es annimmt – aber doch.

Diese wenigen aber verblüffenden Erscheinungen haben dann in der Tat zumeist eine deutliche Ähnlichkeit mit jenen Fluggeräten, die weiland im Deutschen Reich entwickelt und in Einzelstücken wohl auch noch gebaut worden sind.

Je heftiger gewisse Auftragsschreiber und Lohn-Räsonierer sich darob echauffieren und es aus der Welt wegzureden versuchen, umso mehr sollte man näher hinschauen.

Es muß schließlich Gründe geben für das Interesse gewisser Leute, solche Phänomene unaufgeklärt zu lassen. Wozu gibt es quasi ernannte „UFO-Phänomen-Experten", wenn diese den ärgsten Quatsch zum womöglich „außerirdischen UFO" erklären, zugleich aber mit Händen und Füßen vom Tisch wischen, was einen ernsthaften Hintergrund haben könnte? Gewiß, UFO-Stories sind bei weitem nicht mehr so breitenwirksam wie in vergangenen Jahrzehnten, doch von einem gänzlichen Erlöschen dieses Themas kann auch nicht die Rede sein. – Wo Rauch ist, ist auch Feuer…?

An immer wieder neu erscheinenden Publikationen zum UFO-Thema mangelt es nach wie vor nicht. Vieles davon hat mit der Wirklichkeit wenig zu schaffen, und oft wird auch gar nichts anderes behauptet. Bemerkenswert ist: Das Motiv hält sich zäh am Leben, ja, da und dort unternimmt es sogar recht tüchtige Flügelschläge. Inzwischen sind auch verschiedene Modelle auf dem Bastlermarkt erschienen, insbesondere des Typs Haunebu II / Do-Stra. Ganz offensichtlich läßt sich dieses Motiv also nicht umbringen, trotz so mancher Anstrengungen gewisser Seiten.