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Rundblick |
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Il dominio |
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Da
bedrohten sie also Berlin, die schrecklichen „Islamisten“! Könnten
sie vielleicht Anstoß daran nehmen, daß bei einer geschmacklosen
Inszenierung von Mozarts Oper „Il dominio“ Mohameds abgehackter Kopf
präsentiert wurde? Vielleicht, leider würde das in ein unerfreuliches
Bild passen. Aufgrund der bei vielen Moslems (in der deutschen Sprache
heißt es Moslem, nicht Muslim, und dabei bleibt es) leider verbreiteten
Gewaltmentalität und dem schon allzu oft gesehenen wüsten Herumgetobe
nebst Fahnenverbrennen etc. in verschiedener Herren Länder Straßen,
ist die mittlerweile schlechte Meinung der Europäer wohl gut zu
verstehen. Das ist traurig, gerade wenn man ja Sympathie für die Völker
des Orients hat. Aber wer randaliert, weil jemand etwas von sich gibt,
was ihm nicht paßt, sei es in Wort oder Bild, darf nicht erstaunt sein,
wenn das keinen besonders kultivierten Eindruck bietet und wenig
sympathisch wirkt. Soviel
dazu, jetzt kriegen die anderen ihre Watschen. Was
das Mozart viel mehr als Religionen beleidigende Spektakel angeht, so
war es gar zu dumm. Eben: „Regietheater“ – in anderen Worten:
Minderwertigkeitskomplexkompensation unkreativer Günstlinge des
„Kulturbetriebs“, die ihren Neid gegenüber den Großen dadurch zum
Ausdruck bringen, indem sie deren Werke zu verschandeln trachten. Pfusch
statt Regie. Jeder Organisator einer rheinischen Karnevalveranstaltung könnte
es tausendmal besser. Der
hat vielleicht eine Pappnase auf, trägt dafür aber keine braune
Halskrause. Was
soll’s, nicht der Rede Wert. Max
Reinhardt hat einmal gesagt, der Regisseur sei der, der das Licht
richtig aufhängt. Max Reinhardt hatte Format, billige Effekthascherei
lag diesem Könner unendlich fern, so fern wie der Murx des sogenannten
modernen „Regietheaters“. Nicht
der Rede Wert, Schwamm drüber, würde Max Reinhardt wohl sagen. Eine
andere Frage kann jedoch interessieren: Jetzt heißt es, durch die
Absetzung der bewußten scheußlichen Inszenierung beuge man sich
„islamistischem“ Druck und übe „Selbstzensur“ aus. Aha! Hat
sich da aber nicht vielleicht schon von Anfang an jemand selbst
zensiert, als er einen Kopf wegließ, der doch unbedingt ganz vorn in
die Reihe gehörte: der des Moses? Vielleicht reicht die Bildung des
„Regisseurs“ ja nicht aus, zu wissen, daß Moses ein
Religionsstifter war, sondern er hält ihn für einen Fußballspieler
aus Sansibar? Lassen
wir’s. Nicht der Rede Wert! |
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