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Was Rüstungspolitik offenlegt  Teil-3

       
     
       
     

Was Rüstungspolitik offenlegt  Teil-3

       
     
       
     

Was Rüstungspolitik offenlegt  Teil-3:

Italienische und japanische Rüstung bis 1939/1941


In den beiden vorigen Ausgaben hatten wir uns mit den Rüstungsanstrengungen Deutschlands und seiner Kriegsgegner bis 1939 beschäftigt. Diesmal soll unsere diesbezügliche Aufmerksamkeit Deutschlands Verbündeten Italien und Japan gelten. 
Auch aus deren Rüstung läßt sich natürlich manches hinsichtlich der Absichten entnehmen.

 

Beginnen wir dieses Kapitel mit Italien.

In Italien war der Faschismus zehn Jahre früher zur Regierung gelangt als in Deutschland. Mussolini bemühte sich ab 1923 um eine Verstärkung der italienischen Rüstung, und das in allen Bereichen. So besaß Italien Anfang der 1930er Jahre die modernste Luftwaffe der Welt. 1939 waren viele der Flugzeugtypen aber nicht mehr auf dem neuesten Stand, und die neuen italienischen Jagd- und Kampfflugzeuge, die sich schon in Entwicklung befanden, waren noch nicht in großer Anzahl bei der Truppe. Zwischenzeitlich verwendete Italien daher auch einige deutsche Flugzeugtypen. Die neuen Maschinen der Italienischen Luftwaffe waren gut, wie italienische Technik überhaupt stets zu den besten gehört, und sie bewährten sich als sie kamen. Doch war der Kriegseintritt Italiens 1940 – welchen Deutschland nicht von seinem Verbündeten verlangt hatte – zu früh. Es kam zu ihm, weil Italien die Gelegenheit nutzen wollte, Teile Südfrankreichs zu erobern. Das war Deutschland keineswegs lieb, weil es den erwünschten Ausgleich mit Frankreich erschwerte. Auch die italienischen Vorstöße auf den Balkan, nach Griechenland und nach Nordafrika paßten nicht zu den deutschen Bemühungen, den Krieg mit den Westmächten möglichst bald und auf für beide Seiten annehmbare Weise zu beenden. Doch selbstverständlich folgte Deutschland dem Gebot der Bündnistreue zum befreundeten Italien.

Italien hatte sich sicher nicht auf einen speziellen Krieg gegen bestimmte Gegner vorbereitet. Es war aber doch weitaus besser gerüstet, als für Kolonialkriege nötig gewesen wäre. Da Italien solche aber im Auge hatte, und auch bereits in den 1930er Jahren führte, dürfte die Möglichkeit einer Auseinandersetzung mit Großbritannien durchaus ins Kalkül einbezogen worden sein. Die starken Schlachtschiffe, die gebaut worden waren, deuten auch darauf hin.

Italien war auch die einzige Achsenmacht, die strategische Bomber besaß. Insofern waren die Italiener weitsichtiger vorgegangen als die Deutschen, die auf solche Maschinen gänzlich verzichtet hatten.

Deutschland kaufte denn auch einige Piaggio P 108, besonders für Geheimmissionen, ohne diese Möglichkeiten der großen Bomber aber weiter zu nutzen.

Vom Denken her, so darf gesagt werden, war Italien eher auf einen großen Krieg vorbereitet als Deutschland. Die industrielle Kapazität des Landes reichte damals aber nicht aus, um die technischen Möglichkeiten zu nutzen, zumal auch Italien untere dem Problem der Rohstoffknappheit litt.

Technisch gesehen, von den Konstruktionen her, etwa auch bezüglich der Panzer, besaß Italien alles, was für solch einen Krieg notwendig war. Die Quantität aber fehlte. Das hätte sicherlich anders sein können, wenn mehr Zeit gewesen wäre, doch dies war eben nicht der Fall. Italien war, ähnlich wie Deutschland, zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs nicht richtig vorbereitet, wenn auch aus anderen Gründen.

Schauen wie nun nach Japan.

Japans Militärmacht war bei Kriegsausbruch 1941 erheblich, und doch darf man nicht den Denkfehler begehen, das damalige Japan mit der Wirtschaftsgroßmacht gleichzusetzen, zu welcher das Land sich in den 1960er und 1970er Jahren entwickelte. Das industrielle Potential des Japans des Zweiten Weltkriegs war bei weitem noch nicht so groß. Unter anderem dies erklärt, weshalb die USA dann doch relativ schnell die Oberhand im Pazifikkrieg gewinnen konnten.

Das Inselreich Japan hat sich zweifellos auf Kolonialkriege vorbereitet und dabei sicherlich Großbritannien als möglichen Gegner gesehen. An einen Krieg gegen die USA dachte man in Japan wahrscheinlich kaum, an einen gegen die Sowjetunion noch weniger. Für eventuelle Panzerschlachten wäre Japan nicht gerüstet gewesen. Das Gros der japanischen Panzer war von leichter Bauart, von ferne mit einem Zwischending von den deutschen Panzern II und III zu vergleichen, obschon konstruktiv nicht mit diesen verwandt.

Die japanische Flotte dagegen ist ein Faktor gewesen, der für die Briten durchaus respekteinflößend gewesen sein muß wenn man bedenkt, daß sie ja nur einen Teil ihrer insgesamt weitaus stärkeren Flotte in den Pazifik entsenden konnten. Die japanischen Schlachtschiffe und Flugzeugträger sind aber auch für die US-Navy ein nicht zu unterschätzender Gegner gewesen. Die japanischen Flugzeuge gehörten zu den besten ihrer Zeit, sowohl die Jäger wie die Stukas und die mittleren Bomber. Auch die japanischen Schlachtschiffe gehörten zu den besten.

Schwere Langstreckenbomber hatte Japan jedoch ebensowenig gebaut wie Deutschland. Trotzdem lassen sich daraus nicht unbedingt die gleichen Rückschlüsse ziehen weil Japan, im Gegensatz zu Deutschland, Flugzeugträger besaß, mittels derer auch kleinere Bomber überall zum Einsatz gebracht werden konnten (zumindest theoretisch). Hier kann aus dem Verzicht auf schwere Langstreckenbomber also kein definitiver Rückschluß gezogen werden. Daß jedes Land seine besten technischen Möglichkeiten nutzt, ist verständlich. Man kann also aus der Qualität der japanischen Flugzeuge nicht auf Angriffsabsichten schließen.

Soweit es sich um koloniale Ziele handelt, haben solche aber wohl bestanden.

Es kann also gesagt werden, daß Japan insofern eine offensive Rüstung betrieben hat, wie diese auf die Absicherung kolonialer Ausdehnung notfalls auch gegen britische und amerikanische Interessen vorbereitet war. Das heißt aber noch lange nicht, Japan habe die USA angreifen wollen. Das ist sogar höchst unwahrscheinlich.

Oft wird der Bau der Superschlachtschiffe Musashi und Yamato als ein Zeichen dafür gewertet, daß Japan mit einer Auseinandersetzung mit den USA und Großbritannien rechnete. Das Gros der japanischen Flotte wäre dafür aber nicht stark genug gewesen. Schon die anzahlmäßige Unterlegenheit ist erheblich gewesen. Auch die beiden stärksten Schlachtschiffe der Welt vermochten das nicht auszugleichen.

Der Kriegsverlauf zeigte dann auch, daß die japanischen Superschlachtschiffe nie in einen Kampf Schiff gegen Schiff kamen, sondern durch Flieger versenkt wurden. Relativ bald war es den Amerikanern dann auch gelungen, den japanischen Jagdflugzeugen Gleichwertiges und sogar Überlegenes entgegenzustellen.

Falls Japan mit einem Sieg über die USA gerechnet hatte – und nicht bloß aus Gründen des Stolzes einen Waffengang der freiwilligen Unterwerfung vorzog – müßte bei den dort Regierenden die Information über das industrielle Potential der USA sehr unvollständig gewesen sein.

Es ist also schwer annehmbar, daß die japanische Rüstung bis 1941 tatsächlich auf einen Krieg gegen die USA abgezielt hat.

       
               
               
     

       
               
               
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