Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Rückblick 

     

„Vril“-Signet  –  Isais-Blitz

       
     
       
     

Vril  -  Speer und Blitz

       
     
       
     

„Vril“-Signet  –  Isais-Blitz

oder

(Isais-Signet   –  Vril-Blitz)

Das „Vril“-Zeichen – heutzutage meist so genannt – ist hinsichtlich seines Ursprungs nicht restlos geklärt. Dieser “Isais-Blitz“, in Weiß oder Silber auf halb violettem und halb schwarzem Untergrund, hat inzwischen einige Verbreitung erfahren – von Damen-Ohrgehängen bis zur „Vril-Armbanduhr“. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, das Symbol gibt es schon seit sehr langer Zeit, es ist grafisch ansprechend und jeder hat insofern das Recht, es dekorativ zu verwenden. Ob damit zugleich Neigung zu den mit diesem Signet verbundenen Hintergründen signalisiert werden soll, mag ebenfalls jedem Einzelnen überlassen bleiben.

Gewiß, magisch Kundige würden sagen: es gibt Zeichen – magische Zeichen – die schon an sich eine Kraft ausstrahlen und wirken – ob jemand will oder nicht.  Verhält es sich so? Lassen wir das für den Augenblick vielleicht offen.                        

Bezüglich des Ursprungs ist die allgemeine Annahme - wie die meisten hier wissen werden -, daß der „Vril-Blitz“ auf den „Blitz des göttlichen Lichts“ zurückgeht. So wird das Zeichen in neubabylonisch-neuassyrischen Keilschriften genannt. Um diese Zeit tritt das Zeichen auch erstmalig in Erscheinung, davor gibt es nichts, was man dafür halten könnte. Es tritt konkret erstmals mit König Sargon II. auf, welcher es auf der Spitze eines königlichen Speers anbringen ließ. Sargon II. fühlte sich als von der Göttin Ischtar (assyrisch auch Mylitta) dazu berufen, das alte mesopotamische Großreich Sargons I. (Sar-Kyan von Agade) zu erneuern. Erst mit der Thronbesteigung nahm er den Namen Sargon an.

Leider steht keine unretuschierte Aufnahme des Speers zur Verfügung, ein Wissenschaftler (vermutlich Paul Schnabel) hat den „Blitz des göttlichen Lichts“ darauf hervorheben lassen. Das Zeichen ist aber auch im unretuschierten Zustand gut zu erkennen, wenngleich in Ornamente eingewoben.

Die assyrische Spur ist auch insofern interessant, wie es viel früher in altassyrischer Zeit bei Teglath Pheleser I. eine Art Schutzpatronin gibt, die von ferne an Isais erinnern kann, allerdings ohne das Blitz-Symbol. Freilich ist damit nicht gesagt, es könnte dieses nicht doch gegeben haben, nur daß es eben nicht aufgefunden wurde. Man muß bedenken, daß sicherlich rund 95 Prozent der alten mesopotamischen Kulturzeugnisse durch die Jahrtausende verloren gegangen sind. Aus neuassyrischer Zeit ist dieses Isais-ähnliche Wesen wiederum nicht überliefert.

Nach Sargon II. ist das bewußte Blitzzeichen zunächst einmal für viele Jahrhunderte verschwunden.

Bei einer geheimen gnostischen Gruppierung in Pontos taucht um 350 n. Chr. sporadisch ein ähnliches Blitzzeichen auf, das sich jedoch nicht genau definieren läßt und leicht eine andere, einfach auf den Blitz an sich bezogene Bedeutung haben kann. Als kaum ganz zufällig darf aber vielleicht doch gewertet werden, daß die Leitgottheit jenes atypischen gnostischen Bundes Isaie (nicht Isais: Isaie) genannt worden ist und in die Farben Violett-Silber-Schwarz gekleidet dargestellt wurde. Ihr Ursprung wurde jedoch als ägyptisch angenommen. Bekannt ist von dieser gnostischen Gruppierung ferner, daß die männlichen Mitglieder in Schwarz-Silber und die weiblichen in Violett-Silber gekleidet den Tempel betraten, und auch die kurzen Haarschnitte mit seitlichem Scheitel, die besonders die Isaie-Priesterinnen sich machen ließen, erinnern nach Stil und Ritual an spätere Isais-Kulte. Eine Verbindung kann hier also doch nicht ausgeschlossen werden.

Erst im deutschen Mittelalter taucht das Symbol erneut in konkreter Form auf, und zwar bei jener kleinen Untergruppierung der „Geheimwissenschaftlichen Sektion“ des Templerordens, die in engen Kreisen als  „Die Herren vom Schwarzen Stein“ bekannt wurde, obwohl sie sich offiziell vermutlich niemals so nannte (Rituale wie in der erwähnten gnostischen Gruppierung sind hier nicht belegt).

Obschon die Verbindung zu Assyrien auch hier gegeben ist (der Sage nach erschien die Isais dem Ritter Hubertus bekanntlich erstmals bei den Ruinen von Ninive), gibt es auch Hinweise auf einen anderen Ursprung des Zeichens bei den „Herren vom Schwarzen Stein“: Es könnte sich aus dem Buchstaben I, für Isais, entwickelt haben. Verschiedene Schmuckschriften lassen dies nicht ausgeschlossen erscheinen. Auf alle Fälle ist der „Isais-Blitz“ auch als Anfangsbuchstabe I des Namens Isais verwendet worden (der Begriff „Isais-Blitz“ ist übrigens eine Wortschöpfung aus jüngster Zeit, Freunde im Rheinland prägten diesen Begriff).

In der italienischen Renaissance erscheint das Blitzzeichen erneut beim Bucintoro-Orden, wenngleich nicht dominant, sondern lediglich als Verzierung anderer Darstellungen, etwa am Ende der Geißel eines ungewöhnlichen geflügelten Abraxas. Der magische Zusammenhang scheint aber doch offenkundig zu sein.

Als sich die Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik (die „Vril-Ges.“) Anfang des 20. Jahrhunderts den „Blitz des Göttlichen Lichts“ zum Signet wählte, stand dies ohne Frage mit der Isais-Mythe in Verbindung. Nach italienischem Vorbild wurde das Symbol in jenen Kreisen „Saetta Ilua“ genannt.

Auch jene Gruppe, die ab 1922 eigene Wege ging und den gnostischen Geheimbund zu erneuern bemüht war, verwendete dieses Blitz-Symbol, zumeist in Verbindung mit anderen Bilddarstellungen, besonders Isais und Panther (wobei das diese Gruppe anführende Medium Leona sich offenbar gern zugleich selbst abbilden ließ).

Zusammenfassend kann wohl gesagt werden, daß der Weg des bewußten Zeichens vermutlich von Assyrien über Griechenland nach Deutschland verlief, von da nach Italien und von dort erneut nach Deutschland.

In Ägypten, auf welches der gnostische Geheimbund Bezug nahm und zum Teil auch Leona, ist dieses Blitz-Symbol bisher nicht festellbar. Es läßt sich zwar nicht restlos ausschließen, daß es in sehr früher Zeit von Ägypten nach Mesopotamien gewandert sein könnte, um so seinen weiteren Weg zu nehmen, doch das ist nicht mehr als eine äußerst vage Mutmaßung; ebenso wie eine Verbindung nach Persien, von wo der ursprüngliche Abraxas stammt, bislang durch nichts gestützt wird.

Die Bedeutsamkeit des „Vril-Zeichens“ oder „Isais-Blitzes“ ist sicher zum einen die des kämpferisch aufgefaßten göttlichen Lichts, direkt so gesehen nach assyrischer Vorstellung, und zum anderen in ähnlicher Weise, jedoch mittelbar verstanden, nicht als Waffe im wörtlichen Sinne, sondern als magisches Mittel. Insofern ist die Annahme statthaft, daß eine grundsätzliche Verbindung von „Vril“-Zeichen und Isais(Isaie?)-Mythen seit jeher besteht. Ob dies auch die Originalität der verschiedenen Isais-Kulte zu bezeugen vermag, steht auf einem anderen Blatt.

Wer heutzutage gern das „Vril“-Zeichen oder den „Isais-Blitz“ für sich verwendet, verpflichtet sich dadurch schließlich zu Nichts, für viele ist dieser Blitz in erster Linie ein hübsches und zugleich Dynamik ausstrahlendes Zeichen in geschmackvollen Farben; und ob sich da magische Eigendynamik entwickeln könnte, das, wie schon eingangs gesagt, wäre ein Thema für sich. Im allgemeinen läßt sich wohl sagen, daß solch ein Zeichen allein kaum viel bewegt. Vielleicht inspiriert es auf Wegen durch das Unbewußte, sich dem anzunähern, was in dem Zeichen steckt? Das wäre möglich – so würden auf diesem Spezialgebiet Kundige wahrscheinlich sagen. Ob sie damit Recht haben, mag sich ggf. zeigen.

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !