Ein beinahe unbekanntes Wesen – wenn auch eines aus Blech und Stahl – ist in Europa der „Lincoln Continental". Drüben, in den Vereinigten Staaten, hat dieses Automobil aber einen hervorragenden Ruf. Der Lincoln ist quasi das direkte Gegenstück von Ford zum Cadillac von General Motors. In der Regel ist der Lincoln sogar ein bisschen teurer als der Cadillac, was aber eine Marketingstrategie sein dürfte. Viel geholfen hat diese allerdings nie. Den Ruf des Cadillacs hat der Lincoln nie ganz erreicht. Es gab auch nur wenige Bauserien des Lincoln, in denen er von der Formgebung mit dem Cadillac mithalten konnte.

Eine dieser Serien war die Modellreihe von 1961 bis 1966, wobei die Baujahre 1961/62 wohl am gelungensten waren. Technisch wie auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität ist aber – wenn wir dem Test von „Car & Driver" glauben, was wir wohl tun können – der Cadillac dem Lincoln um einiges überlegen, auch wenn die Unterschiede nicht allzu groß sind.

Aus amerikanischer Sicht haben diese beiden Automarken aber auch einen fast politischen Charakter: Republikaner bevorzugen Cadillac, Demokraten dagegen Lincoln. Inzwischen aber – von den Politikern einmal abgesehen – bedienen sich beide Lager im Privaten zumeist bei Mercedes oder BMW. Zu jener Zeit aber, da der hier gezeigte Lincoln Continental entworfen und gebaut wurde, sah das noch anders aus. Und noch heutzutage gilt, auch und gerade für uns Europäer: Wer sich ein sanft-dahingleitendes Autofahren leisten will, ist mit solch einem 1961er Lincoln sehr gut bedient – nichts zum Rasen, aber: einfach angenehm!