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Rückblick |
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Gespensterflieger ... oder reale Wirklichkeit ? |
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Gespensterflieger ... Hin
und wieder lassen sich Gerüchte über gespenstische Flugzeuge hören,
die unvermittelt über Argentinien oder Brasilien, Chile, Peru und
Honduras, Bolivien und Paraguay oder Venezuela erscheinen. Den Berichten
nach sind es zweimotorige Flugzeuge von inzwischen schon Museumswert,
die jedoch sehr schnell fliegen können. Ein brasilianischer Privatpilot
meinte erst im vergangenen Jahr wieder, solch eine Maschine gesehen zu
haben: eine Ju 88 – ganz ohne Markierungen. Wollen wir nun vom
Gespenstischen zum real Möglichen kommen, so könnte es sich wohl eher
um eine Ju 188 oder Ju 388 handeln. Diese beiden Typen sind der Ju 88
auf den ersten Blick sehr ähnlich (die Ju 288, die deutlich anders
aussah, wurde nur in kleiner Stückzahl gebaut). Die Ju 188 und Ju 388
unterschieden sich nicht grundsätzlich von einander. Beide Maschinen
waren sehr schnell, schnell genug, um gegnerischen Jägern entkommen zu
können. Die Geschwindigkeit von rund 700 km/Std. wäre auch heutzutage
noch respektabel. Einige Ju 188 und
Ju 388 sind für Spezialeinsätze besonders ausgestattet worden. So auch
mit innenliegenden Zusatztanks (statt Raum für Bomben). Beide dieser
Flugzeugtypen gingen aus dem aufgegebenen „Bomber-B-Projekt“ hervor,
zu dem auch die Do 317 gehörte. Ziel war ein mittelschwerer Bomber mit
großer Reichweite und sehr hoher Geschwindigkeit. Die Ju 188, die
teilweise auf der Ju 88 basierte, erwies sich als sehr gut. Die Do 317 hätte
bei konsequenter Weiterentwicklung wahrscheinlich noch bessere
Leistungen erbringen können, doch in anbetracht der bereits schwierigen
Kriegslage (und wohl auch, weil Junkers die besseren Beziehungen zur Führung
hatte), entschied man sich für die verhältnismäßig einfach zu
bauende Ju 188, bzw. dann deren Verbesserung, Ju 388. Technisch ist es
denkbar, daß solche Maschinen mit Zwischenlandung auf dem Geheimstützpunkt
Jandia/Fuerteventura Südamerika erricht haben könnten. Dort wären sie
zumindest bis 1947/48 kaum angreifbar gewesen, bis dahin verfügten auch
die USA über keine nennenswert schnelleren Flugzeuge. Im übrigen würde
das sporadische Auftauchen von einem oder zwei einzelnen
unidentifizierbaren Flugzeugen sicherlich niemanden in Aufregung
versetzt haben. Wie dem immer auch
sei: man kann nicht ausschließen, daß solch eine Maschine auch
heutzutage noch manchmal von Punkt A nach Punkt B fliegt. In Lateinamerika, darüber hinaus bis in den Süden der Vereinigten Staaten, sind „UFO“-Meldungen noch immer keine allzu große Seltenheit. Was davon im einzelnen zu halten ist, soll ebenfalls nicht Thema dieses Aufsatzes sein. Ein 1998 in Feuerland entstandenes Foto mag jedoch einen Eindruck geben, zu dem sich Betrachterinnen und Betrachter selbst eine Meinung bilden können.
Schließlich wäre zum Thema „Gespensterflugzeuge“ noch eine vage Angelegenheit zu erwähnen, die sich weder beweisen noch widerlegen läßt: Anfang 1944 sollen zwei Maschinen des Typs Arado Ar 240 via Frankreich und Spanien nach Jandia auf Fuerteventura verlegt worden sein. Bei der Ar 240 handelte es sich um einen jener zahlreichen Flugzeugtypen, der den gängigen überlegen war, aber aus politischen Gründen nicht zum Zuge kam. Die besten Beziehungen zur Führung hatte die Messerschmitt AG. Sie produzierte u.a. die schon seit 1940 veraltete Me 110 und die Fehlkonstruktion Me 210 / Me 410, jeweils zweimotorige Zerstörer (schwere Jäger und Jagdbomber). Das Konkurrenzprodukt von Arado, die Ar 240, war deutlich besser, die Truppe würde sich gefreut haben, diese Maschinen zu erhalten. Dazu kam es aber nicht, die Prototypen wurden für Sonderzwecke verwendet. So soll auch die Abwehr des Admirals Canaris an zwei dieser Flugzeuge gekommen sein und sie nach Jandia geschickt haben. Es läßt sich nicht überprüfen, ob das stimmt. Noch weniger läßt sich die abenteuerlich klingende Geschichte verifizieren, die zwei Ar 240 seien 1945 über Algerien und viele weitere Stationen bis nach Südamerika gelangt.
Nichts spricht dafür, daß dort je eine Ar 240 aufgetaucht wäre. In der algerischen
Wüste soll es allerdings noch zeitweilig einen deutschen Stützpunkt
gegeben haben, und das die beiden Arados dorthin gelangt wären,
erscheint durchaus möglich. |
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