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Ein sonderbarer Vogel

       
     
       
     

       
     
       
      Ein sonderbarer Seevogel für geheime Missionen

Eines der schon rein optisch merkwürdigsten Flugzeuge, die je gebaut wurden, war sicher die Bv 138 von Blohm & Voss. Ihre Konstruktion geht auf die Zwischenkriegszeit zurück und war, wie viele von deutscher Seite im Zweiten Weltkrieg eingesetzten Flugzeuge, ursprünglich nicht für militärische Zwecke gedacht. Vielmehr suchte man Mitte der 1930er Jahre einen Nachfolger für die Dornier „Wal" also in den Bereichen Seenotdienst sowie Post- und Forschungsflugzeug. Aus der Ausschreibung gingen zwei Maschinen für die engere Auswahl hervor: Dorniers Do 24 und eben die Bv 138. Die meisten Vorteile lagen eindeutig bei der Do 24; sie war schneller, geräumiger und hatte die besseren Eigenschaften zu Wasser. Der ausgeschriebene Auftrag ging daher an die Firma Dornier (eine Do 24 fliegt übrigens auch heute noch, das Foto unten zeigt sie unlängst in New York).

Do 24

Trotzdem wurde auch an der Bv 138 weitergearbeitet, da die Marine einen neuen Seeaufklärer wünschte. Wegen des Engpasses bei klassischen Flugmotoren wurde von Blohm & Voss der Einbau von Dieselmotoren verlangt. Die Leistungen von Dieselmotoren waren denen von Benzinmotoren damals nicht gleichwertig. Die Bv 138 kam daher über eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 280 km/Std. nicht hinaus. Dafür war durch die sparsamen Dieselmotoren die Reichweite von fast 4000 km recht gut. Außerdem erlaubte die Doppelrumpfkonstruktion den Einbau einer wirksamen Abwehrbewaffnung nach hinten.

 

BV 138

 

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Bv 138 somit als Seeaufklärer eingesetzt, und sie bewährte sich in dieser Aufgabe recht gut. Besonders seit Basen in Norwegen verwendet werden konnten, wurden diese Maschinen häufig eingesetzt. Über See waren Begegnungen mit feindlichen Jagdflugzeugen nicht zu erwarten. Die Flugzeugträger der Alliierten wurden bald vor allem im pazifischen Raum gebraucht. Die Schwäche der geringen Geschwindigkeit der Bv 138 wirkte sich daher kaum aus, denn sie trafen weder auf eine britische Spitfire noch auf amerikanische Jäger. Die schwerfälligen viermotorigen B-24, welche die Amerikaner später zur Seeüberwachung und U-Boot-Jagd einsetzten, waren zwar auch um einiges schneller als die Bv 138 mit ihren Dieselmotoren, konnten von dieser aber leicht ausgekurvt werden.

So weit ist der Einsatz dieser Maschine als Aufklärer, mitunter auch zu Treffen mit U-Booten auf hoher See, also durchaus logisch. Zwar hätten auch sehr viel geeignetere Maschinen für denselben Zweck zur Verfügung gestanden – wie etwa das viermotorige Flugboot Do 26 – doch deren Produktion war deutlich aufwändiger, und Deutschland musste mit Ressourcen jedweder Art strikt haushalten.

Bv138A1-1

Merkwürdig ist jedoch, daß Bv 138 von Briten wie auch Amerikanern in Weltgegenden gesichtet wurden, welche sie mit ihrem Operationsradius von knapp 4000 Kilometern unmöglich so ohne weiteres erreichen konnten; nämlich auch in antarktischen Regionen 

BLOHM und VOSS  -  BV 138

sowie auf der Höhe von Feuerland. Dorthin konnte eine Bv 138 nur dann gelangen, wenn sie zwischendurch auf See aufgetankt wurde – etwa von einem U-Boot oder auch einem deutschen Überwasserschiff. Nicht auszuschließen ist auch, daß ein Hilfskreuzer eine Bv 138 mit sich geführt haben könnte, worüber aber keine Berichte existieren.

Südatlantik

Wenn dabei die Kerguelen-Inselgruppe zweimal genannt ist, kann dies leicht im Zusammenhang damit gesehen werden, daß dort deutsche U-Boote oft geheime provisorische Basen anliefen, das ist bekannt und daher wenig rätselhaft. Möglicherweise hat es dort auch Treibstoffvorräte für die Bv 138 gegeben. Das wäre wohl vorstellbar. Auch Feuerland und die Falkland-Inseln (Malvinas) lassen sich durch einen nachweislich aktiven Stützpunkt in Feuerland erklären. Doch einzelne Maschinen dieses Typs fielen auch an anderen Orten des Südatlantiks auf, und zwar an weit auseinander gelegenen, quasi um den antarktischen Kontinent herum. In den britischen (wozu damals auch ein australischer Zerstörer zu zählen war), und amerikanischen Meldungen ist stets nur von einer einzelnen Bv 138 die Rede. Es kann sich also immer um ein und dasselbe Flugzeug gehandelt haben (die zeichnerische Darstellung, welche zwei Maschinen dieses Typs zeigt, ist lediglich als allgemeine Illustration zu werten). Es wäre aber nicht undenkbar, daß mehr als eine Bv 138 in dieses Einsatzgebiet gebracht worden ist.

BV 138-C1

Auf welche Weise Bv 138 – und zwar wahrscheinlich doch mindestens zwei – in die entlegendsten Gegenden des Südatlatiks gelangten: Sie sind dort gewesen, und es gibt auch keinen Hinweis darauf, daß solch eine Maschine dort abgeschossen worden wäre. Die Meldungen sowohl britischer wie auch amerikanischer Einheiten, mehrfach die absonderlich geformten, merkwürdigen deutschen Seevögel dieses Typs gesichtet zu haben, dürfen als zuverlässig gelten, zumal eine Verwechslung dieses Typs mit einem anderen kaum möglich war.

Weshalb aber wurden Maschinen dieses soliden aber nicht sonderlich leistungsstarken Typs dort verwendet – für Aufgaben, die ja doch nur mit anspruchsvollen Geheimunternehmungen zu tun haben konnten? Vielleicht, weil sie in diesen Regionen kaum auf viele Gegner stoßen konnten, und weil ihre Reichweite immerhin gut war, die durch Zusatztanks womöglich noch vergrößert wurde. Vielleicht aber auch ganz einfach, weil Dieselöl zum Versorgung von U-Booten noch reichlich vorhanden war?

Was hat sich in den Jahren 1944/45 in der Südatlantik-Region abgespielt, was aus deutscher Sicht besonders wichtig war: Die Antarktis hatte ihre Bedeutung, sicherlich auch über die üblichen Neuschwabenland-Vorstellungen hinaus; desgleichen Feuerland. In jener Zeit dürfte dort wirklich eine Menge los gewesen sein, wovon die Alliierten möglicherweise eine vage Ahnung hatten, aber wahrscheinlich noch keine stichhaltigen Erkenntnisse besaßen. Bis Anfang Mai 1945 tobten in Europa noch die Kämpfe, und niemand auf Seiten der Alliierten zweifelte daran, daß Deutschland diese so hartnäckig durchhielt, weil das Reich wohl doch noch eine ganz besondere Waffe zum Einsatz bringen wollte – und vielleicht auch konnte – die alles mit einem Schlage ändern konnte. Was um die Antarktis geschah, fand da sicherlich keine nennenswerte Aufmerksamkeit.

Auch mit diesen Fragen weiterzukommen ist der AZP noch beschäftigt.

Aus heutiger Sicht ist an dieser Geschichte nicht zuletzt ein ganz spezieller Aspekt interessant: Wenn Deutschland in der Antarktisregion Maschinen wie die Bv 138 einsetzte, kann das ja wohl nur heißen, daß einsatzbereite „UFOs" höchstens als Einzelstücke zur Verfügung standen, man also sehr wohl noch auf herkömmliche Flugzeuge angewiesen war. Die ersten Do-Stra-Geräte, die es höchstwahrscheinlich schon gab, befanden sich offenbar noch in Deutschland, um eventuell einen Entscheidungsschlag durchzuführen, zu dem es schließlich doch nicht kam.

       
               
               
     

       
               
               
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