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Die Republic P-47 "Tunderbolt"

       
     
       
     

Die Republic P-47  "Tunderbolt"

       
     
       
      Die Republic P-47 „Tunderbolt"

Eines der besten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkriegs steht zu unrecht im Schatten anderer Typen, die rein optisch auf den ersten Blick eleganter auszusehen scheinen, so besonders die P-51 Mustang, aber auch die deutsche Me 109 F-K.

Tatsächlich ist die P-47 eine „Liebe auf den zweiten Blick". Doch wenn dieser zweite Blick sie einmal erfasst hat, beeindruckt ihre kraftvolle Ausstrahlung umso mehr.

Kriegshistorisch gesehen kann der Wert der P-47 aus alliierter Sicht gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie war der erste echte Langstreckenjäger und zugleich das erste gegnerische Jagdflugzeug, daß den deutschen Standardjägern Me 109 und Fw 190 überlegen war, und das sogar sehr deutlich. Als die P-47 im Jahre 1943 am Himmel erschien, hatte sie es auf deutscher Seite mit der Me 109 G-6 und der Fw 190 A zu tun, und beiden war sie hoch überlegen. 

P-47  1943

Es dauerte bis zu den Versionen Me 109 G-10 und Fw 109 D, bis diese Flugzeuge mit der P-47 wieder mithalten konnten, wobei Fw 190 D ein wenig besser war und die Me 109 G-10 nicht ganz gleichwertig (das dauerte bis zur Me 109 K, die nur noch in geringer Stückzahl zum Einsatz gelangte. Wenn man also einmal den Düsenjäger Me 262 beiseite lassen will, der quasi in einer eigenen Klasse flog, aber nicht als Jäger eingesetzt werden durfte, so war die P-47, zusammen mit der P-51 und der Fw 190 D sowie der zuletzt noch gekommenen Ta 152 zweifellos eines der allerbesten Jagdflugzeuge; rechnet man, was richtig ist, nur jene Typen, die in großer Stückzahl zum Einsatz kamen, so darf die P-47 als das beste Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs neben der P-51 bezeichnet werden. 

Hinsichtlich ihrer Flugleistungen und Luftkampfeigenschaften waren sich P-47 und P-51 alles in allem gleichwertig. Die P-51 hatte leicht bessere Manövriereigenschaften in Höhen über ca. 6.000 Metern, die P-47 war dagegen auch in Baumwipfelhöhe außerordentlich wendig, was man ihr am Boden nicht ansah. Die P-51 hatte eine geringfügig bessere Steigleistung, die P-47 war deutlich schneller im Sturzflug. Objektiv darf gesagt werden, daß beide Maschinen alles in allem gleichwertig gewesen sind – und auf alle Fälle waren sie mit großem Abstand die besten Jagdflugzeuge der Alliierten.

P-47  1945

Sie hatten im Grunde außer der Fw 190 „Dora", die sich von der normalen Fw 190 stark unterschied, und der Me 262 keinen ernsthaften Gegner.

In den entscheidenden Monaten der Luftkämpfe über Deutschland war es die P-47, die uns die größten Probleme bereitete. Sie erreichte, je nach Ausführung, zwischen ca. 680 km/Std und rund 710 km/Std. In der entscheidenden Kriegsphase war diese amerikanische Maschine damit zwischen 80 und 100 km/Std. schneller als die längst veralteten deutschen Standardjäger. Das bedeutete eine enorme Überlegenheit. Dazu kam, daß die amerikanischen Piloten sorgfältig ausgebildet waren, während die jungen deutschen Flieger in den späteren Kriegsphasen geradezu verantwortungslos flüchtig ausgebildet wurden, was auch durch die Treibstoffknappkeit nicht zu entschuldigen war. So behielten die Flieger der USAAF mit ihren P-47 und P-51 die Luftüberlegenheit - nicht nur dank ihrer größeren Stückzahl - denn die Deutsche Luftwaffe war technisch schließlich wieder gleichwertig oder sogar überlegen. Alles in allem hat die P-47 sich in jedem Fall immer behaupten können, um nichts weniger als die P-51, trotz leichter Nachteile gegenüber „Dora" und Ta 152 (die Me 262 müssen wir hier einmal als außer Konkurrenz werten).

Nun, der dumme Krieg ist lange vorbei, es hindert uns nichts daran, die Leistungen eines ehrenhaften Gegners anzuerkennen, der die Amerikaner gewesen sind; und wir haben ebenso unsere Freude an einem guten Flugzeug amerikanischer Herkunft wie an einem deutschen.

 

Die P-47 verdient es aber eben auch aus Gründen der Gerechtigkeit, angemessen beachtet zu werden, ohne die P-51 darum nicht gebührend zu schätzen. Diese hatte aber eine ganze Reihe deutscher Züge, so etwa was wie an die Me 209 erinnernde Tragwerk oder, in der Urform, Anklänge an die He 100 beim Rumpf. Außerdem basierte der verwendete Motor auf dem Rolls-Royce-Merlin, auch wenn dessen amerikanische Variante viel Eigenständiges hatte. Im Gegensatz zur P-51 ist die P-47 eine rein amerikanische Konstruktion gewesen, ohne irgendwelche Anleihen.

Am Anfang dieses Flugzeugs stand die Idee, ein Jagflugzeug quasi um den stärksten verfügbaren Motor herumzubauen, welcher mit einem Turbolader ausgestattet wurde. Ein neues Jagdflugzeug benötigten die vereinigten Staaten dringend, denn die älteren Typen P-40 und P-38 waren den Jägern der Achse nicht gewachsen.

Die nunmehr entstandene P-47 füllte diese Lücke auf das beste aus.

Für ein Jagdflugzeug war die P-47 sehr groß, am Boden wirkte sie schwerfällig, was sie in der Luft aber keineswegs war. Amerikanische Piloten verglichen die P-47 oft mit einer fliegenden Lokomotive, was optisch am Boden, wie gesagt, stimmen mochte, doch in der Luft und im Luftkampf war sie um nichts weniger behände als die Me 109 oder die Spitfire, im Gegenteil, sie war besser als beide.

Warum entschied sich die amerikanische Luftwaffenführung dann aber doch dafür, die P-51 in größerer Stückzahl zu bauen? Sicher nicht, weil sie zierlicher aussah, und auch nicht, weil die Briten darauf gedrängt hätten. Vielmehr war der Grund in der effizienten Denkweise der amerikanischen Rüstungsexperten zu suchen (von denen wir Deutschen so viel hätten lernen können!): Die P-47 war in der Produktion teurer als die P-51, sie benötigte auch mehr Treibstoff, und die in ihr Verwendeten Sternmotoren wurden zunehmend auch für die B-29 benötigt. Es war also einfach eine Sache der Wirtschaftlichkeit, schließlich der P-51 den Vorzug zu geben. Es wird auch berichtet, die P-47 sei weniger einfach zu fliegen gewesen.

Wie dem auch sei: Für den Flugzeugliebhaber ist die P-47 etwas Besonderes, ein wahrhaft aussergewöhnliches Flugzeug, daß sich in Friedenszeiten auch bei Flugzeugrennen bewährte. Speziell aus deutscher Sicht ist das Originäre bemerkenswert und ein Aspekt, der die „Thunderbolt" besonders interessant macht. Anders als die Briten, die bei ihren Jägerkonstruktionen stets Anleihen nahmen (die Spitfire war eine Mischung aus He 70 und H2 113 mit Wasserkühlern á la Me 109, und die nach dem Krieg gebaute Fury hatte sehr viel von der Fw 190 D), hatten die Amerikaner das nicht nötig. Das bewies auch die Corsair, über die wir ein andermal noch berichten wollen.

Bliebe anzumerken, daß die P-47 auch das erste Flugzeug war, daß gemessener Weise die Schallmauer durchbrach. Leider sind nur noch wenige Maschinen dieses Typs erhalten. Alle, die mit der P-47 zu schaffen hatten, ob als amerikanische Jagdflieger, als deutsche Gegner im Luftkampf oder später, wenn eine P-47 bei einem Fliegerrennen zu sehen war, werden sie stets als ein ganz besonderes Flugzeug einschätzen – und ganz einfach gern haben.

P-47  -  Flugzeugrennen

       
               
               
     

       
               
               
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