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Rückblick |
Cadillac: "Deutsches National-Automobil“ |
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Das „deutsche National-Automobil“ Cadillac In gewissen deutschen und pro-deutschen ausländischen Kreisen fahren seit jeher besonders viele Cadillacs – sofern es nicht allzu auffällig ist. Warum, so fragt sich mancher, ausgerechnet diese amerikanische Automobilmarke? Die Antwort ist nicht einfach die, daß es sich eben um ein wirklich sehr gutes Auto handelt, vielmehr spielt die Ehrung des Gründers der Firma Cadillac dabei die Hauptrolle.
Henry
Leland wurde zweimal enteignet, weil er sich weigerte, in seiner Fabrik
Waffen für einen Krieg gegen Deutschland zu produzieren. Er war nicht
einfach bloß Pazifist, wie manchmal behauptet wird. Henry Leland sah in
der deutschen Kultur die Krönung allen Schaffens der
Menschheitsgeschichte. Er kannte und liebte Goethe ebenso wie Bach und
Wagner. Für die Vereinigten Staaten von Amerika, sein Heimatland,
wünschte er sich eine starke Anlehnung an die deutsche Kultur, an den
deutschen Geist („German
Spirit“). Er
wollte sein Land in keinen Krieg verwickelt sehen, und falls dies
unvermeidlich gewesen wäre, so höchstens an der Seite der Deutschen. Sein
Cadillac war immer eines der besten Luxusautos der Welt. Cadillacs hatten
als erste Automobile einen elektrischen Starter, mußten also nicht mehr
angekurbelt werden. Auch die ersten V-8- und V-16-Motoren brachte
Cadillac.
So
wurde Henry Leland 1917 enteignet, als die USA gegen Deutschland in den
Krieg eintraten. Seine Marke „Cadillac“,
benannt nach Antoine de la Mothe de Cadillac, dem Gründer der Stadt
Detroit, dem General-Motors-Konzern zugeschlagen –
der allerdings die Tradition wahrte und Besitzer freiwillig entschädigte.
Henry Leland schuf eine neue Luxuswagen-Marke: den „Lincoln“.
Als die USA 1941 erneut gegen Deutschland Krieg führten, wiederholte
sich, was schon im Ersten Weltkrieg geschehen war: Leland, der sich
abermals weigerte, in seinem Werk Waffen herzustellen, wurde erneut
enteignet; die Marke Lincoln ging an die Ford Motor Company. Die
Marken Cadillac und Lincoln sind heute die beiden großen
Spitzenautomobilmarken Amerikas. Bei einem 20.000-Meilen-Test der
Zeitschrift „Car
& Driver“
(in den US etwa das, was in Deutschland „Auto,
Motor u. Sport“
ist), belegte der Cadillac den zweiten Platz hinter dem Mercedes 600 –
aber noch weit vor Rolls Royce, Jaguar etc.
Inzwischen
haben namentlich deutsche Automobile, wie Mercedes, BMW und auch Audi, die
Spitze des Automobilbau's eingenommen. Vor allem hohe Dauergeschwindigkeit
ist auch noch nie eine Sache amerikanischer Wagen gewesen. Doch braucht
man das unbedingt? Vermutlich nicht! GM
hat sich immer bemüht, den Vorstellungen des Cadillac-Schöpfers treu zu
bleiben. Trotzdem hat in den vergangenen ca. zehn Jahren der Glanz des
Namens ein wenig gelitten, außer dem „Eldorado“,
fehlte es an einem stilistisch wirklich gelungenen Modell. Mit dem neuen
16-Zylinder kommt aber wohl doch wieder ein Cadillac, der seinen Schöpfer
Ehre einlegt. Allerdings dürfte dieser Typ ein einigermaßen
kostspieliges Vergnügen sein.
Wie
dem auch sei: wenn es also eine ausländische Automobilmarke der
Luxusklasse gibt, die patriotisch gesonnenen Deutschen nahesteht, so ist
es – Cadillac.
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