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Wie waren die Vril-Damen wirklich ?

       
     
       
     

Wie waren die Vril Damen wirklich ?

       
     
       
      Wie waren die „Vril-Damen" wirklich?

Die „Vril-Damen" – ihr Bild in der Geschichte bewegt sich zwischen Mythos und Unglauben; die Bandbreite reicht von kritikloser Überhöhung bis zum Fehlen jeglicher Akzeptanz. In dieser Situation, die zurzeit gegeben ist, soll das Bild dieser Frauen und ihres Handelns nun im Lichte der Wirklichkeit betrachtet werden, so weit wie dies aufgrund des Wissensstands möglich ist.

Waren sie jene menschlichen Überwesen, genialisch, klug und dazu schön, wie manche glauben – oder hat es sie in der Art gar nicht gegeben, sondern nur einige junge Mädchen, die nichts ausgerichtet haben, höchstens, daß sie andere, vermeintlich ernsthaftere Leute, auf eine Idee brachten – wie es anderen meinen?

Die Auffassungen bezüglich der „Vril-Damen" schwanken zwischen Extremen. Wie verhält es sich damit wirklich? Was läßt sich konkret über diese Frauen sagen? Haben sie etwas geleistet? Oder waren sie bloß hübsch anzuschauen, im übrigen aber bedeutungslos, so daß sie nicht in ernsthafte Betrachtungen gehören?

Fern von allem, was sich faktisch belegen läßt, gibt es aufgrund einer Erkenntnis aus der Tiefenpsychologie, etwas, das für die tatsächliche Bedeutung der „Vril-Damen" spricht, und das ist die unleugbare Faszination, die von diesem Motiv ausgeht. Dergleichen gibt es erfahrungsgemäß allein dort, wo auch eine auf irgendeine Weise reale Grundlage dafür gegeben ist! Ob in den Einzelheiten alles so war, wie in dieser oder jener Vorstellungswelt, ist zweitrangig. Absolute Idealvorstellungen entsprechen selten der Wirklichkeit. Doch darauf kommt es im Kern der Sache auch nicht an.

Damen 1920er

Die „Vril-Damen"! Sowohl deren innerer Kreis, wie auch nur am Rande oder für kurze Zeiträume wichtig gewesene – sind ein vielschichtiges Thema. Schon mehrfach ist daher bei CN im Internetz von ihnen die Rede gewesen, und auch andere haben sich über sie ausgelassen, mitunter auf sehr unterschiedliche Weise. Aufgrund all dessen, was sich solcher Art an verschiedener Stelle über diese Frauen an Informationen oder Mutmaßungen angesammelt hat, erscheint es angebracht, einmal so klar und so sachlich wie möglich zusammenzufassen, was es zu diesem Thema nach objektivem Wissensstand zu sagen gibt, ohne jedoch all das zu wiederholen, was in anderen CN-Artikeln bereits gesagt wurde, es sei denn, auf einzelne Punkte gelte es nochmals speziell einzugehen. In dieser Betrachtung sollen nämlich auch Dinge erwähnt werden, von denen bisher kaum näher die Rede gewesen ist.

Die bisher von uns gebrachten Artikel über die Vril-Damen und ihr Umfeld basieren durchwegs auf Vorlagen, welche von Damen beigestellt wurden, und da die notwendigen Bearbeitungen der oft sehr umfangreichen Texte sich an die Vorgaben hielten, gibt dies stets eine weibliche Sichtweise wieder, wie auch wunschgemäß manches zum Verständnis des Ganzen Wichtige ausgelassen wurde, was lediglich in dem Artikel „Rivalisierende Schwestern" schon einmal angedeutet worden ist. Heute soll auch dieser Aspekt die nötige Beachtung für die Zusammenhänge finden.

Der jetzt erscheinende Artikel fußt ausnahmsweise nicht auf Vorgaben von Damen. Aber auch ohne diesen Faktor wird das Folgende sicherlich da und dort kontrovers betrachtet werden. Unterschiedliche Auffassungen darzulegen, ist bei CN aber seit jeher legitim. Wer schon öfter bei CN zu Besuch war, weiß, daß unterschiedliche und sogar gegensätzliche Anschauungen nicht selten sind (z.B. Makaara- und Isaisweg). Voraussetzung ist lediglich, daß sowohl das eine wie das andere Sinn hat und zu der an dieser Stelle behandelten Themenbandbreite paßt – und natürlich unter der Bedingung, das jeder des anderen Meinung als ebenfalls berechtigt akzeptiert. Dogmatismus überlassen wir anderen, derer es ja leider in überreichlichem Maße gibt, sogar solche, die sich anmaßen bestimmen zu wollen, was „korrekt" sei und was nicht. Solche mögen sich getrost gegenseitig beweihräuchern. Bei CN herrscht jedenfalls eine offene Geisteshaltung. Diese Anmerkung sei uns bei dieser Gelegenheit gestattet.

Dame - Signet

So sind auch die Angelegenheiten um die „Vril-Damen" nicht derart eindeutig festgeschrieben und auf diese oder jene Weise gänzlich einseitig zu behandeln, wie es oft geschieht. Solche Darstellungen folgen ja in aller Regel immer noch jenem Bild, welches die leitenden Damen selbst von sich hatten und wie sie gesehen werden wollten. In der Wirklichkeit ist – logischer Weise – manches anders gewesen.

Wenn wir darüber gleich sprechen, so gewiß nicht, um die Vril-Damen in ein weniger gutes Licht zu versetzen! Im Gegenteil, es geht in diesem Artikel nicht zuletzt darum, nach Möglichkeit deutlich zu machen, daß diese Damen unfraglich einen großen Anteil an all den Leistungen hatten, welche in ihrem Kreise und dem dazugehörigen Umfeld erbracht worden sind.

Zurzeit haben wir die sonderbare Situation, daß in der interessierten Öffentlichkeit nur zwei äußerst gegensätzliche Sichtweisen auf die Vril-Damen bestehen: Die eine, die sie in hohem Maße idealisiert – und die andere, die sie weitgehend ignoriert! Beide Bilder werden überwiegend von Männern gezeichnet. Was sie darstellen ist aus der jeweiligen - fast immer männlichen - Sichtweise keineswegs unverständlich.

Die einen sehen attraktive, (damals) junge Frauen, die zu bewundern es durchaus Veranlassung gibt. Manche von ihnen waren nicht bloß hübsch, sondern auch klug und dazu besonders malerische Erscheinungen. Davon lassen sich viele Männer leicht faszinieren, und was das übrige anbelangt, so formt die Phantasie alles so, daß es in das bezaubernde Gesamtbild paßt.

Haunebu - Montage

Die anderen, deutlich vernunftbetonten Betrachter, welche womöglich technischen und vielleicht militärischen Geheimnissen auf die Spur kommen möchten, denken auf ihre Art vollkommen männlich. Sie halten nichts von Frauen in solchen Angelegenheiten, können sich nicht vorstellen, daß Frauen - „Mädels" – bei so etwas eine nennenswerte Rolle gespielt haben sollten. Und von magischen Dingen halten diese Männer zumeist sowieso nichts. „Naturgesetz des Jenseits"? Makaara, Isais-Magie und so weiter? Damit können sie nichts anfangen. Sie suchen nach dem „Realen", nach Dingen, die sich mit dem nüchternen Verstand begreifen und auf mechanistischem Wege nachbauen lassen. Geht das nicht, so halten sie von alledem gar nichts mehr. Da die meisten von ihnen aber doch Sinn und Zweck in der Angelegenheit erkennen, muß es ihrer Meinung nach anders gewesen sein als aus den Notizen der Vril-Damen und Ähnlichem hervorgeht. Kein Wunder also, wenn viele von diesen den Aspekt „Vril-Damen" ganz einfach beiseite schieben.

Von solchen Leuten wird den Vril-Damen günstigstenfalls zugestanden, daß sie eine verrückte Idee hatten, aus der dann „richtige" Techniker, welche ihnen über den Weg liefen, etwas Vernünftiges zu machen verstanden. Die „Spinnerei" sei dann schnell über Bord geworfen worden, und damit zugleich die Vril-Damen. Diese kommen in den Überlegungen von Männern, die dergestalt denken, nicht mehr vor. Auch die Verbindung dieser jungen Damen zu Admiral Canaris und der Abwehr wird von Männern, die so denken, ignoriert. Entweder bei der Wehrmacht, in Peenemünde oder bei der SS suchen sie meistens jene Leute, welche das Werk verwirklicht hätten. Und es heißt ja auch, schon 1936 oder 1937 seien relevante Konstruktionen von den „Vril-Leuten" an die Technische Truppe der SS verkauft worden. Allein dieser Teil der Geschichte - der kleinere also - findet dort nähere Beachtung.

 

Männer wie Dr. Kammler werden von denjenigen, die so denken wie eben skizziert, als wahrscheinliche Schlüsselfiguren angesehen – vielleicht auch noch viele andere, Hauptsache: Männer, Leute mit technischem Verständnis. Keine „Vril-Damen". Und in der geheimnisvollen „Vril-Glocke" wird da allerhand vermutet, mag es auch noch so sehr gegen die erhaltene Überlieferung stehen – Hauptsache: nicht magisch! Dazu ferner: Nichts weist darauf hin, daß General Kammler irgendwie an der Entwicklung der Dinge beteiligt gewesen wäre. Er hat lediglich am 27. März 1945 die Herstellung neuer Flugzeuge usw. übertragen bekommen, und da soll er auch von „Luftscheiben" als rettende Waffe gesprochen haben, was vielleicht sogar stimmt. Aber dergleichen hatte sicherlich mit den Vril-Damen nichts unmittelbar zu tun, beziehungsweise diese nicht mit solch einem Umfeld.

Werbung  - 1930er Jahre

Nicht verschwiegen werden soll die Behauptung eines Mannes, der tatsächlich eine Zeit lang auf der Wewelsburg Dienst getan haben dürfte, dort seien Frauen aufgetaucht. Wörtlich schrieb er einigermaßen ordinär: „Lauter Schönheiten mit Haaren bis zum Ar…". Dafür gibt es jedoch von keiner Seite eine Bestätigung. Es klingt auch äußerst unwahrscheinlich, was zwar nicht zwingend heißen muß, es sei unmöglich, aber eben doch äußerst unwahrscheinlich. Falls solche Frauen tatsächlich auf der Wewelsburg gewesen sein sollten, so wohl am ehesten im Zusammenhang mit der Hypothese, dort sei eine Rekonstruktion der Magna Figura und den mit dieser zusammenhängenden Rituale versucht worden. Dieser Punkt ist also nur der Vollständigkeit halber zu erwähnen, da manche, die sich für das Thema interessieren, die Behauptung des bewußten Mannes kennen.

Im übrigen schließen auch die meisten im Hinblick auf die Bedeutsamkeit der „Vril-Damen" skeptischen Leute die Eventualität aus, einige von ihnen könnten auf der Wewelsburg gewesen sein.

Eine der beiden gängigen Meinungen zu den Vril-Damen ist somit die, daß diese Frauen in keiner Weise bedeutsam gewesen seien. Diese Meinung ist sicher falsch. Das heißt aber nicht, daß die andere, die idealisierende Sicht, in allem die richtige wäre. Nein, wie es Menschen nun einmal von Natur aus an sich haben – auch Vril-Damen – hatten sie ihre Fehler und Schwächen; ganz unabhängig davon, ob sie hübsch anzusehen waren, einige von ihnen vielleicht sogar außergewöhnlich.

Licht im Lichte

Richtig ist wohl, daß keine der Vril-Damen sich selbst unmittelbar mit Technik befaßt hat. Die in technischer Hinsicht ausführenden Organe sind in der Tat Männer gewesen. Doch ist dies das Entscheidende? Nicht wer ein Projekt ausführt ist schließlich entscheidend – sondern wer es erdacht und ins Werk gesetzt hat! Und das sind wohl unbestreitbar die „Vril-Damen" gewesen, ob dieser oder jener dies nun wahrhaben will oder nicht.

Was über die „rivalisierenden Schwestern" schon ausgesagt wurde, muß nun noch ein wenig vertieft werden (siehe dazu unseren Artikel vom November 2009). Dabei soll jetzt nicht die Frage nach den Leistungsanteilen beim der Entstehung der Vril-Glocke etc. behandelt werden, und auch nicht das Verhältnis zwischen den unterschiedlich ausgerichteten Gruppen innerhalb der Alldeutschen Gesellschaft für Metaphysik (Vril-Ges.), welches schließlich zu einer Verselbständigung eines Teils führte (Isaisbund). Auch andere wichtige Gesichtspunkte wollen wir an dieser Stelle nicht wiederholen, so weit es nicht im Hinblick auf Zusammenhänge notwendig ist (dazu sei abermals auf den Artikel vom November 2009 hingewiesen; ergänzend zu diesem auch „Aldebaranische Notizen"). Wo Hinweise auf Grundsätzliches mit Rücksicht auf Menschen, die nicht umfassend vorinformiert sind, wünschenswert erscheinen, sollen diese jedoch in knapper Form gegeben werden (dazu möchten wir auch auf unsere Zusammenfassungen vom August 2008 in der Rubrik ‚Rückblick’ hinweisen, die einen gewissen Überblick zu geben vermögen).

Hier ist nun zunächst über die Zusammenarbeit der Damen im allgemeinen zu sprechen. Darüber sind wir recht gut unterrichtet. Dies ist einem noch persönlichen Kontakt zu verdanken sowie erhaltener Korrespondenz aus dem Kreis jener Zeit. So läßt sich mit unbedingter Gewissheit sagen, daß die Verhältnisse innerhalb der Vril-Damengemeinschaft nicht anders waren, als das Miteinander von Frauen aufgrund der Natur zu sein pflegt. Keine Dame wird widersprechen oder gar sich gekränkt fühlen wenn wir jetzt sagen: Frauen gehen anders miteinander um als Männer. Was unter klassischer Männerfreundschaft verstanden wird, sowie unter Kameradschaft, das gibt es in solcher Weise unter Frauen nicht. Auch bei Frauen gibt es „beste Freundinnen", und doch sind solche Frauenfreundschaften anders als Männerfreundschaften, sie sind auch fragiler. Es ist unnötig, Philosophen oder die Psychologie nebst Freud, Jung und Adler zu bemühen, die über all dies geschrieben haben, denn es liegt ganz einfach in der unterschiedlich beschaffenden Psyche von Frauen und Männern.

Adler - Freud - Jung

Während Männer von Natur aus auf die Gemeinschaft an sich ausgerichtet veranlagt sind, besteht bei Frauen eine größere Individualität und ein starker, quasi punktueller Bezug zu dem Mann und zur Familie. Mit guten Recht gibt es das Wort „Mannschaft", aber nicht das Gegenstück „Frauschaft"; denn auch wenn Frauen vom heutzutage herrschenden System andauernd wider ihre Natur psychisch vergewaltigt werden, bleiben sie doch – zu ihren und unser aller Glück – wie die Natur sie geschaffen hat: nämlich Frauen.

Und Frauen sind viel weniger „Herdenwesen" als Männer. Demzufolge ist ein Damen-Club stets etwas ganz anderes als ein Herren-Verein. Und dies hat sich – wie Damen berichten – auch in der Alldeutschen Gesellschaft für Metaphysik gezeigt. Die ausgeprägt individuelle Persönlichkeit der Frau läßt Gemeinschaft mit anderen Frauen nur in einem sehr speziellen Rahmen zu, und auch dort bloß bis zu einem gewissen Grade. Ein Urimpuls jeder Frau ist das Rivalitätsempfinden gegenüber anderen Frauen. Mag ihr Verstand auch noch so sehr „Vernunft" walten lassen wollen, so bleibt das Gefühl doch immer im Rivalitätsbewußtsein. Das liegt in der Natur der Frau, es läßt sich ebenso wenig ausschalten wie beim Mann das Imponierbedürfnis. Ein harmonisches Miteinander zahlreicher Frauen ist daher auf Dauer schlichtweg unmöglich. Und das zeigte sich auch bei den „Vrillerinnen".

Frauen als Führungspersönlichkeiten haben immer dann und dort Großes geleistet, wenn sie ihre natürlichen weiblichen Eigenschaften der sorgenden Mutter auf ihr Land zu übertragen verstanden – als Landesmütter – wie etwa Kaiserin Maria Theresia oder auch Margret Thatcher; beide waren vielfache Mütter. Die Funktion einer Landesmutter ist jedoch nicht mit der Situation in einem Verein zu vergleichen. Insofern treffen die eben genannten Beispiele nur sehr bedingt auf die „Vril"-Gemeinschaft zu.

Mode  -  1922

Wir befinden uns in der glücklichen Lage, daß Kontakt zu zwei Damen besteht, welche die Ereignisse damals im „Vril-Kreis" noch selbst miterlebt haben; die eine an der Peripherie, die andere unmittelbar. Eine dieser Damen – sie heißt Charlotte -, eine heute in Norddeutschland lebende gebürtige Österreicherin, ist trotz hohem Alter in bester Verfassung, und sie hat sich auch Zeit für die Sache genommen. Ihr sind wertvolle Informationen zu verdanken. Sie hat zwar nicht die Anfänge des Vril-Kreises miterlebt, wohl aber die Zeit während des Zweiten Weltkriegs. Was in jenen Jahren im Kreise der Vril-Damen Gang und Gäbe gewesen ist, war nichts verglichen mit dem, was sich laut der Erzählungen älterer Damen an die Genannte in den 1920er und 1930er Jahren abgespielt hat. Die Fluktuation muß enorm gewesen sein. Die meisten Damen gehörten weniger als ein Jahr der Vril-Gemeinschaft an, viele sogar nur ein paar Monate. Allein aufgrund dessen, daß kriegsbedingt die meisten spezielle Aufgaben übernahmen, die Damen daher nicht mehr viel beisammen waren, bremste die Fluktuation, ohne diese aber zu beenden (Charlotte weist daraufhin, daß die alten Isaisbünde bloß deshalb gut funktioniert haben, weil es zu deren Prinzip gehört, daß die Frauen sich nur gelegentlich treffen, in aller Regel aber jeweils ihr eigenes Leben für sich und mit ihrer Familie leben und nur mittelbar zusammenwirken).

Nicht zuletzt ist es wohl der Einfluß von Männern gewesen, die neu im Leben dieser oder jener „Vril-Dame" auftauchten, durch welchen die starke Fluktuation in der Gemeinschaft begründet war; Freunde, Verlobte, Ehemänner wurden wichtiger. Das ist offenbar häufig oft vorgekommen.

So ist das Bild, welches die Berichte über die Gemeinschaft der Vril-Damen bieten (auch die meisten bei CN erschienenen) insofern falsch, wie von einem derart stabilen Gefüge, wie der Eindruck entsteht, es habe bestanden, in Wahrheit keine Rede sein konnte. Besonders in der Phase von 1919 bis 1939 galt - Zitat Charlotte: „Unter den Vril-Frauen gab es mehr persönlichen Zank als sie Schmuck trugen, und das war eine Menge". Es handelte sich also um persönlichen Zank. Aber nicht bloß Gezänk, sondern auch Intrigen sollen vorgekommen sein, einzelne gegen einzelne Frauen oder auch Grüppchen gegen Grüppchen. Oft sei der Damen-Verein gewesen „wie ein Sack Flöhe", der sich nur mühsam zusammenhalten ließ. Daß Maria Orschitsch dies im großen und ganzen gelang spricht für ihre Führungsqualität, obschon sie selbst wohl oft kräftig am Entstehen von Streitereien beteiligt gewesen ist oder solche sogar ausgelöst hat. Bei solchen Konflikten ging aber nie um die Sache. Hinsichtlich des Ziels waren sich alle im wesentlichen einig, wenn auch nicht immer über den richtigen Weg. Aber Meinungsverschiedenheiten über den Weg wurden meist einigermaßen sachlich ausgetragen, sogar noch im Herbst 1922.

Bezüglich des Charakters der Maria Orschitsch berichtet Charlotte, was in gleicher Weise aus verschiedenen Aufzeichnungen hervorgeht: Maria Orschitsch sei einerseits eine hoch intelligente Frau gewesen, die mitunter sogar Dinge sagen konnte, die geradezu weise klangen – andererseits aber oft trotzig wie ein Kind. Sie habe von ihrer Art her entweder um zehn Jahre älter gewirkt als sie war – oder aber zehn Jahre jünger; und dabei seien sprunghafte Wechsel möglich gewesen.

Silhouette - MO

Gezänk, das offenbar an der Tagesordnung war, drehte sich immer um Persönliches, um völlig belanglose Dinge von Eitelkeit und meist unbegründete Eifersüchteleien. Das betraf mehr oder weniger alle, nicht zuletzt Maria Orschitsch, die sehr eitel und persönlich empfindlich gewesen sein soll. Es muß wohl einen ständigen Wettbewerb gegeben haben, wer die Schönste von allen sei, und da kamen gleich mehrere in Betracht. Maria gehörte dazu, aber namentlich Traute und Erika konnten ihr den Rang ablaufen, falls sie es darauf anlegten. Erika spielte das auch manchmal aus, während die vom Naturell her stille Traute sich an „Modeschauen" und sonstigem banalen Gezänk nie beteiligte.

Auch darum war Traute wohl die einzige, mit der Maria sich wirklich gut verstand, obgleich Traute allgemein als die schönste der Vril-Damen galt, gewissermaßen außer Konkurrenz stehend. Sie muß eine Idealfigur gehabt haben und dazu die Fähigkeit, sich ungemein anmutig zu bewegen. Aufgrund ihrer zurückhaltenden Art, hat es zwischen ihr und Maria aber offenbar nie Rivalität gegeben. Berichten zufolge hat Traute es geschickt vermieden, im Mittelpunkt zu stehen. Ob aus diplomatischer Klugheit gegenüber Maria, oder weil es ihrer Veranlagung entsprach, vermied Traute es, mit ihrem vorteilhaften Aussehen zu prunken. So war sie auch wegen ihrer besonders schönen langen Haare nicht eitel. Nachdem sie herausgefunden zu haben meinte, daß diese für die magische Tätigkeit unnötig wären, wollte sie sich aus Gründen des Praktischen einen „Bubikopf" schneiden lassen. Da Maria dies strikt ablehnte, fand es nicht statt. Trautes Absicht sagt aber speziell durch ihre Argumentation mit dem Praktischen viel über ihre Denkart aus. Eine realitätsferne Schwärmerin war sie offenbar nicht, sondern deutlich anders, als man sich ein sensitives „Medium" gemeinhin vorstellt. Ferner zeigt diese bezeugte Episode aus der frühen „Vril"-Zeit, daß sie ihrer Freundin Maria immer loyal gewesen ist, selbst wenn sie einmal anderer Meinung war.

Vril-Dame - Traute - A

Offenkundig hat Traute die klare Führungsrolle Marias anerkannt, obschon es ihr an Selbstbewußtsein nicht mangelte. Sie richtete sich aber in allem nach Marias Vorstellungen. Einen Hang zum Mondänen hatte Traute nicht. Sie war bekannter Maßen auch keine ausgesprochene Anhängerin der als „Vril-Damen-Tracht" anberaumten, auffälligen Pferdeschwanz-Mode. In der Öffentlichkeit trug Traute als Frisur meistens mehrfach gelegt Zöpfe, um nicht allzu sehr aufzufallen. Dazu passend kleidete sie sich gern in Dirndl. Sie verstand es bei Bedarf aber auch, elegant aufzutreten. Liest man in einigen der erhaltenen Briefe ein wenig zwischen den Zeilen, so wird spürbar, daß Traute viel Bewunderung entgegengebracht worden ist und daß sie – nach Maria – eine deutlich hervorgehobene Position in der Vril-Gemeinschaft einnahm, ohne das aber hervorzukehren. Da sie – im Gegensatz zu Maria – aber mit allen gut auskam, konnte sie bei Gefahr ernstlicher Streitfälle manchmal vermitteln. Bei den Vorgeplänkeln der Auseinandersetzung vom Herbst 1922 war es Traute, die den Bruch zu verhindern versuchte. So unterstützte sie anfänglich Erika und Leona, soweit das ohne einen schweren Konflikt mit Maria möglich war. Da diese jedoch jeden Vermittlungsvorschlag abwies, stellte Traute sich dann doch ganz auf Marias Seite und unterstützte diese vorbehaltlos.

2f  -  Traute

Traute ist wahrscheinlich nicht allein optisch die außergewöhnlichste aller „Vril-Damen" gewesen. Doch das meiste dessen, was sie tat, geschah in der Stille. Nach außen hin ließ sie Maria in allem den Vortritt. Öffentlichen Veranstaltungen hielt sie sich oft sogar fern.

Signifikant ist für das gute Verstehen dieser beiden Frauen Maria und Traute, war wohl auch, daß sie beide sehr stabile Liebesbeziehungen hatten, und diesen auch die ganze Zeit über treu blieben. Dies trifft auf Maria ebenso zu wie auf Traute, und die betreffenden beiden Männer gelten ebenso als verschollen wie die zwei Frauen. Letzteres kann in Anbetracht der Ereignisse der letzten Monate des Zweiten Weltkriegs sicherlich Zufall sein – noch immer gelten etwa 1,2 Millionen Deutsche als verschollen! – aber vielleicht bedeutet es in diesen Fällen auch etwas anderes.

Abschied-Vr

Das Haupt der „Vril-Gesellschaft" ist zweifellos Maria gewesen, und zwar zu jeder Zeit völlig unangefochten. Sie war es, die das Gefüge so gut wie möglich zusammenhielt, was sicher keine leichte Aufgabe war; und sie war es, die energisch die gemeinsamen Ziele verfolgte. Auf die Unterstützung von Traute – wohl ihre einzige echte Freundin – konnte sie sich immer verlassen. Es muß eine besonders enge Verbindung gewesen sein, wie sie wahrscheinlich nicht häufig vorkommt.

Im Innenverhältnis dürfte Trautes Einfluß jedoch erheblich gewesen sein. Erst durch sie nahm auch die transmediale Kommunikation nutzbringend Gestalt an.

Bei näherer Betrachtung ist Traute diejenige der Vril-Damen, mit der noch immer die meisten Geheimnisse verbunden sind. Bemerkenswert ist auch, daß sie einen guten Briefverkehr mit Leona pflegte, was auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen muß. Diese beiden Frauen dürften einander aber wesensverwandt gewesen sein, trotz da und dort vermutlich grundlegend unterschiedlicher Auffassungen. So scheint sich Traute beispielsweise nie von ihrem katholischen Glauben getrennt zu haben.

In der frühen Phase der Alldeutschen Gesellschaft für Metaphysik waren die, dieser angehörenden Damen, alle sehr jung, die meisten Anfang oder Mitte 20, kaum eine über 30 Jahre alt. Das will bedacht sein. Allerdings scheinen sich die Verhältnisse auch später nicht grundlegend geändert zu haben: Zankereien blieben häufig.

Eine Dame, die kaum mitzankte, war Gerti. Sie gehörte aber auch nicht dem engsten Kreis der „Vril-Damen" an. Im Fall des Falles stand sie aber auf Seiten von Erika, welche sich besonders dann auf Zankereien einließ, wenn ihre beste Freundin Leona angegriffen wurde. Leona lagen heftige Wortwechsel nicht, weshalb Erika dann zu ihrer Verteidigung schritt, gelegentlich durch Gerti unterstützt. Solche Auseinandersetzungen konnten recht heftig werden, wobei Erika ihr Talent zum Witz zustatten kam. In solchen Momenten waren sie und Gerti sich immer einig. Diese beiden hatten auch eng miteinander zu tun, weil sie es waren, die den Löwenanteil des nötigen Gelds für die Vril-Gemeinschaft besorgten. Dieses kam teils aus eigenen Mitteln – beide stammten aus vermögenden Familien – aber auch durch Akquisition von Unterstützern (heutzutage würde man von Sponsoren sprechen).

Die „Vril-Damen" kamen zwar überwiegend aus kultivierten und auch recht gutsituierten Familien, ausgesprochen wohlhabend im Sinne von reich sind aber die wenigsten gewesen; im Grunde wohl nur Gerti und Erika. Das gilt zumindest für die erste Phase des Bestehens der „Vril"-Gemeinschaft.

Damen - GuE

Erika und Gerti waren äußerst gebildete und Dank ihres Vermögens weltgewandte Damen, die auch Fremdsprachen beherrschten und schon ein wenig von der Welt kannten. Hinsichtlich ihres äußerlichen Auftretens sind diese beiden insofern Ausnahmeerscheinungen im Vril-Kreis gewesen. An die von Maria gewünschte „Vereinstracht" hielten sie sich nicht, womit sie - neben Leona - damals die einzigen waren. So bedeutsam Erika und Gerti für die Sache als Ganzes auch gewesen sind, können sie doch nicht zu den „klassischen Vril-Damen" gerechnet werden. Trotz aller Zwistigkeiten, haben sie die Vril-Gemeinschaft aber auch nach ihrem Ausscheiden weiterhin unterstützt, was erstaunlich zu nennen ist.

Über Gerti sind wir besonders gut unterrichtet, da sie eine enge Verwandte eines heute im CN-Kreis tätigen Mannes war. Über sie persönlich wissen wir daher sehr viel und besitzen natürlich auch gute Fotos von ihr, welche allerdings aus sicher verständlichen Gründen nicht derart gezeigt werden sollen, daß dadurch Rückschlüsse auf die Familie möglich würden. Seit ihrer zweiten Ehe und der Geburt ihres ersten Kindes hat sie sich nur noch hin und wieder um die „Vril"-Angelegenheiten gekümmert, ohne die Verbindung jedoch abzubrechen. Bis 1935 ist sie speziell an der geschäftlichen Seite der Dinge maßgeblich beteiligt gewesen, so auch an der Gründung der Firma Antriebstechnische Werkstätten. Für Magisches und rein Technisches interessierte sie sich aber kaum. Ihr Metier war, ähnlich wie bei Erika, vor allem das Wirken auf der gesellschaftlichen Ebene.

Alle, die über die Vril-Damen nähere Kenntnis haben, stimmen unabhängig von Sympathie darin überein, daß Erika, als hoch elegante Dame der Haute-Volée, bei gesellschaftlichen Auftritten am besten glänzen konnte. Diesbezüglich stellte sie jede andere Frau in den Schatten. Auch Maria konnte darin neben ihr nicht bestehen. Diese hatte aber den Vorteil, nicht bloß gegenüber Männern, sondern auch bei Frauen Sympathie erwecken zu können, während Erika ein Typ war, der zwar auf Männer stark wirkte, von Frauen aber, vermutlich deshalb, intuitiv abgelehnt wurde.

Maria besaß das Talent, sehr geschickt mit Menschen beiderlei Geschlechts umzugehen, wenn sie wollte, und es den Zielen diente. Es heißt, meistens sei sie nicht viel auf andere eingegangen, sondern eine Egozentrikerin gewesen (aber keine Egoistin!). Ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen, solchen, die nicht zur „Vril"-Gemeinschaft gehörten, für diese aber wichtig waren oder wichtig sein konnten, soll sehr berechnend gewesen sein. Sie galt sogar als ausgesprochen raffiniert. Obgleich Maria im Grunde nüchtern und zielorientiert dachte, wie jeder weiß, der sie ein wenig näher kannte, hat sie, wo es nützlich erschien, gern die verträumte junge Frau gespielt. Das hat offenbar auf so manche wichtige Persönlichkeit überzeugend gewirkt. Maria spielte dann mitunter sogar die Naive, wenn sie dies für zielführend hielt. Sie fuhr nicht im eigenen Cabriolet vor, wie Erika und Gerti es taten, doch auf ihre Art dürfte sie kaum weniger erfolgreich gewesen sein. Sie ist auch ohne Frage eine attraktive Erscheinung gewesen, die es gut verstand, sich ins rechte Licht zu setzen. Sie hatte eine gewisse Bandbreite an verschiedenen Typen parat, als die sie sich überzeugend zu geben vermochte. Sie soll insofern eine Meisterin der Verstellung gewesen sein. Manche meinen, Maria würde auch eine sehr gute Schauspielerin abgegeben haben, hätte sie diese Bahn eingeschlagen. Je nach dem, mit wem sie sprach – bei wem sie für ihre Sache etwas erreichen wollte – konnte sie nach Art und Selbstdarstellung lavieren. Gegenüber konservativen Wirtschaftsführern gab sie sich als gediegene Dame des Großbürgertums, bei Wissenschaftlern die ambitionierte Enthusiastin, bei Politgrößen die revolutionäre Patriotin – ganz wie es gerade nützlich war. Sie paßte sich den jeweiligen Erfordernissen an, in jeder Rolle dürfte sie überzeugend gewesen sein, und Maria Orschitsch hatte mit den verschiedensten Leuten zu schaffen.

MO -  UFO-Schweiz

Um ihren Namen, den schon ihr Vater von Orsic zu Orschitsch umgewandelt hatte, noch eingängiger zu machen, vereinfachte sie den Namen noch einmal und ließ auf ihre Visitenkarten „Maria Orschütz" drucken. Dabei war es nicht darum gegangen, den Namen noch deutscher wirken zu lassen - dafür hätte nirgends Notwendigkeit bestanden – sondern einfach um die leichte Lesbarkeit. Maria konnte ein sehr gutes Hochdeutsch sprechen und verstand es auch, sich gewählt auszudrücken, ohne daß es gekünstelt wirkte. Als Ausländerin sah sie niemand, und eine solche war sie auch nicht, obgleich ihr Vater aus Kroatien stammte. Das bedeutete keinen Nachteil, denn Kroatien war ein alter Freund Deutschlands. Maria aber fühlte und war vollkommen deutsch.

Marias Wohnung in der Augustenstraße war ausreichend groß, um dort „Vril- Damenkränzchen" auch mit recht zahlreicher Beteiligung abzuhalten (was bis November 1922 meistens in Erikas Münchner Wohnung geschah), doch für repräsentative Anlässe eignete sich diese Wohnung nicht. Der Verein mietete also Räume in der Prinzregentenstraße, in welchen 1934 auch die Firma ihren Sitz erhielt. Die finanzielle Lage der „Vril"-Gemeinschaft muß recht gut gewesen sein, was in hohem Maße Gerti und Erika zu verdanken war, durch deren Verbindungen bereits relativ frühzeitig mehrere Unternehmer die „Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik" unterstützten (in besonders beachtlichem Umgang eine westfälische Firma).

Prinzregentenstr  -  M

Schon seit 1921 liefen konkrete Versuche, die quasi magischen Ideen ins Praktische umzusetzen. Und wenn daran auch fraglos nun vor allem Männer arbeiteten, so taten sie dies doch aufgrund der Aktivität der Vril-Damen! So kann also eindeutig gesagt werden, daß die entscheidende Leistung – nämlich alles in Bewegung zu versetzen – eine Leistung dieser Damen war, denen somit der entsprechende Respekt gebührt. Dabei ist das Wie sekundär. Es trifft sicherlich zu, daß die „Vril-Damen" ihre spezifischen Möglichkeiten als Frauen gegenüber Männern von Einfluß sowie solchen mit technischem Können ausgespielt haben. Die Vril-Damen sind ihrer Einstellung nach auch keine Nonnen gewesen. Namentlich manche Fêten, welche in Erikas Wohnung stattfanden, haben sogar in Klatschspalten der lokalen Presse Widerhall gefunden. Ob es sich dabei um „Orgien" gehandelt hat, dürfte eine Frage der Auslegung sein.

Die erste Zeit der „Vril-Gesellschaft" hat Charlotte nicht miterlebt. Als sie zu der Gruppe stieß, sind von den zur besten Zeit über 60 Mitgliedern (1922/23) nur noch wenige da gewesen – dazu natürlich Maria und Traute, die „Macherinnen" (die anderen namentlich bekannten, wie Gudrun, Sigrun, Angelika und Paula, stießen erst später hinzu). Von den „Abtrünnigen" hat Charlotte bloß Erika persönlich gekannt. Von ihr, die immer wieder einmal die Verbindung aufrechterhielt, hatte sie einen recht guten Eindruck, sie sei auch ausgesprochen humorvoll gewesen.

Aufgrund der Situation während des Krieges, waren die „Vril-Damen" seltener als zuvor alle oder in größeren Gruppen beisammen. Der Krieg hatte auch unterschiedliche Auffassungen bezüglich des politischen Systems vorerst bedeutungslos gemacht. Der schändliche Versailler Vertrag war nicht vergessen, und diesen Feinden wollte man sich keinesfalls ein zweites mal ausliefern. So ist gut verstehbar, daß alle Kräfte darauf ausgerichtet waren, erst einmal den Krieg zu gewinnen. Die schon 1941 erhobene Forderung der Feinde nach „bedingungsloser Kapitulation" Deutschlands ließ dem deutschen Volk keine andere Wahl. Solche Gesichtspunkte müssen aus der Zeit beachtet werden, wenn man sie richtig verstehen will. Heutzutage gibt es ja zumeist nur Propaganda, aber keine reelle Geschichtsschreibung, und das trägt zum Begreifen der Geschehnisse in jenen Jahren nichts bei, sondern bewirkt, wie beabsichtigt, das Gegenteil. Es ist heutzutage an sich nicht mehr sonderlich wichtig, zu erörtern, was mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegt, und wir wollen gewiß keine alten Wunden zwischen den Nationen aufreißen, das widerspräche gänzlich unserer Einstellung. Will man das Verhalten der Menschen in Deutschland, einschließlich Österreichs, während des Zweiten Weltkriegs aber richtig beurteilen können, so ist es notwendig, zumindest ein wenig von der Wahrheit zu kennen. Dieser Zwischenruf war hier nötig.

 

In diesem Artikel ist ausdrücklich von den „Vril-Damen" die Rede, dazu am Rande von solchen Damen, die diesen wenigstens zeitweise zuzurechnen waren. Über die Damen des aus dieser Vereinigung hervorgegangenen Isaisbunds reden wir daher hier nicht. Allein der Vollständigkeit des Überblicks halber darf jedoch nicht völlig unerwähnt bleiben, das auf jeden Fall einige der Damen des Isais-Kreises in der Angelegenheit insgesamt eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Speziell im Bereich der Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst, der Abwehr, während des Zweiten Weltkriegs ist dies sicher der Fall gewesen. Das ist nicht Thema dieser Abhandlung, es sollte – will man ein Gesamtbild des Ganzen erkennen – jedoch nicht unbedacht bleiben. Es dürfte an diesem Platz aber nicht richtig sein, die Damen des Isaisbunds bei den Vril-Damen einzureihen, auch wenn beide Gruppen denselben Ausgangpunkt hatten und wohl auch später wenigstens sporadisch zusammenwirkten, wenn es aufgrund von Kriegserfordernissen wünschenswert war.

 

Aus der späteren „Vril"-Phase sind vor allem Gudrun, Sigrun und Angelika bekannt.

Von Angelika weiß man, daß sie die redaktionelle Leitung des Vereinsblatts „Vril-Post" inne hatte. Sie taucht bildlich wohl unabsichtlich zusammen mit dem Gerät Vril 7 auf, wo man sie, rechts-angeschnitten, sehen kann. Dieses Foto, das leider zu jenen dieser Art zählt, die durch Verbesserungsversuche gelitten haben, ist in interessierten Kreisen verhältnismäßig weit verbreitet (bei dieser Gelegenheit sei einmal darauf aufmerksam gemacht, daß manche Skeptiker, die meinen, dieses und andere Bilder dieses Metiers, welche wir zeigen, seien im Computer entstanden, damit ganz sicher irren, denn diese Bilder existierten nachweislich schon zu einer Zeit, in der es Computer mit Bildbearbeitungsprogrammen à la Photoshop noch nicht gab).

Vril-7  -  Angelika

Ansonsten weiß man von Angelika nicht viel. Sicher ist immerhin, daß sie zu den wenigen Vril-Damen gehörte, die über viele Jahre der Gemeinschaft treu geblieben sind. Damit ist sie eine Ausnahme, denn bei den meisten hielt das Interesse nicht lange, oder das Privatleben – welches natürlich auch alle anderen hatten – rückte bei ihnen gänzlich in den Vordergrund.

Über Gudrun und Sigrun ist an anderer Stelle bei CN im Internetz schon näher gesprochen worden. Dies braucht hier also nicht wiederholt zu werden (u.a. Gudrun und die Aldebaran-Debatte, Januar 2008).

Diese zwei jungen Frauen waren in der ersten Phase der „Vril"-Geschichte noch nicht Angehörige des Kreises, und doch gehören beide sicher zu den wichtigsten Vril-Damen, Gudrun vor allem durch ihre klugen Überlegungen und Niederschriften, Sigrun wohl vor allem wegen ihrer ausgeprägten transmedialen Fähigkeiten.

Von der Wesensart her dürften beide verschieden gewesen sein. Sigrun trug gerne Hosen, was damals für Frauen noch unüblich war. Gudrun dagegen legte dem Vernehmen nach stets Wert auf ein elegantes Auftreten.

Beide kamen aus begüterten Familien. Gudrun besaß (oder benutzte, weil ihr zur Verfügung gestellt?), einen - aus dem sehr wohlhabenden norddeutschen Zweig ihrer Familie gehörenden - Wagen des amerikanischen Typs Packard. So teure Autos konnten sich damals nirgends auf der Welt viele Menschen leisten.

Unter anderem hat Gudrun sich eingehend mit dem Aldebaran-Aspekt befaßt, und das derart bemerkenswert, daß ihre schriftlichen Arbeiten darüber sogar bei hoch respektierten Persönlichkeiten Aufmerksamkeit und Wertschätzung fanden. Ihr Name erscheint auch bis zuletzt oft im Zusammenhang mit dem Aldebaran-Projekt, und zwar auf unterschiedliche Weise. Offenbar ist sie besonders ab Mitte 1943 eine der leitenden Personen gewesen.

Gudrun  -  Sigrun

Sigrun neigte offenbar mehr dem Praktischen zu als theoretischen Betrachtungen. Bekannt ist, Sigrun besaß einen Pilotenschein, was damals bei Privatpersonen bestimmt noch seltener vorkam als heutzutage. Charlotte, die sie persönlich gesehen hat, sagt im übrigen, Sigrun sei ein immer optimistischer Typ gewesen, sogar noch in schlimmen Zeiten. Außerdem habe sehr gut ausgesehen.

Über das Verhältnis der Damen untereinander zu jener Zeit sind wir nur allgemein unterrichtet. Wie die Betreffenden im einzelnen miteinander umgegangen sind, entzieht sich heutiger Kenntnis. Ein so häufiges und enges Beieinandersein, wie es in den 1920er und 1930er Jahren üblich gewesen war, fand vorerst nicht mehr statt. Die Aufgaben für jene, die sich aktiv engagierten, sind wohl auch oft an verschiedenen Orten auszuführen gewesen. Der schicksalhafte Zweite Weltkrieg hat vermutlich auch darin Weichen gestellt, ohne daß sich dies viel hätte beeinflussen lassen.

Ganz sicher sind es die „Vril-Damen" gewesen, die faszinierende Ideen in die Welt brachten und entschieden für deren Verwirklichung sorgten, so weit eine solche durchführbar war. Sie haben Kontakte geschmiedet, Interessen zusammengebracht, haben ihre Ziele mit beachtlicher Konsequenz verfolgt – und dieses Verdienst gebührt sicherlich in allererster Linie der „Vril-Chefin" Maria Orschitsch. Auf einige Getreue konnte sie dabei immer rechnen.

In welchem Ausmaße auch immer die „Vril-Damen" die Verwirklichung ihrer Ideen selbst in die Hand zu nehmen vermochten, mag im Unklaren bleiben, aber daß ohne sie niemand die Gedanken vom „fernen Sternenflug", von Sphärenschiffen und von der praktischen Anwendung jenseitiger Prinzipien gedacht haben würde – offenkundig bis auf den heutigen Tag nicht – das steht unerschütterlich fest. Die Vril-Damen haben vielleicht nicht selbst am Reißbrett gestanden oder mit Schraubenschlüsseln hantiert – doch sie haben durchgesetzt, daß dazu befähigte Männer es für sie taten!

Und damit haben sie wahrscheinlich mehr in Bewegung versetzt, als die Menschen dieses Planeten heutzutage schon einschätzen können.

Vrilmotiv  -  D2

Alles in allem kann zu diesem Thema also gesagt werden, was gleichsam in der Logik des Lebens liegt. Die „Vril-Damen" entsprachen nicht in allem dem idealisierten Bild, das sicherlich viele von ihnen haben, sie hatten die Stärken und Schwächen, wie Menschen sie zu haben pflegen – in diesem Fall Frauen. Vieles von dem, was für die Vorstellung der Vril-Damen typisch ist, trifft wohl auch tatsächlich zu. Nicht zuletzt diese romantische, manchmal geradezu verspielt erscheinende Seite der „Vril-Damen" führt oft dazu, daß heutige Betrachter meinen, als einen wirklich bedeutsamen Faktor könne man sie nicht so ganz ernst nehmen. So zu denken wäre aber wohl falsch. Zwar hat das zur Firma Arado gehörende „Vril-Gelände" in Brandenburg sicherlich nicht ganz unter der Ägide der Vril-Damen gestanden, und weder das Gerät Vril 7 noch das nicht restlich gesicherte Vril 8 dürften allein in Ihrer Regie entstanden sein, das ist aus ihrem eigenen Kreis auch nie behauptet worden, aber spätestens seit der Ausweitung des Kriegs zum zweiten Weltkrieg, hatten sich zusätzliche Aspekte ergeben, und ohne die Unterstützung, zu welcher es aus militärischen Gründen kam, würde vieles sicherlich länger gedauert haben.

Trotzdem, die verspielt anmutende Seite hat es bei den „Vril-Damen" zweifellos gegeben. Diese war aber nicht so dominant, wie man es sich heutzutage leicht ausmalt. Manches vom Gesamtbild der „Vril-Damen" ist sicherlich eher Illusion als Wirklichkeit. Auch das äußerliche Bild von romantisch aussehenden Vril-Damen, welches ihnen oft als Zeichen von Oberflächlichkeit angekreidet wurde, stimmt nur mit Einschränkungen. Wo es in den schwierigen Zeiten aus praktischen Gründen ratsam erschien, konnten Vril-Damen auch ganz anders sein, als man sie sich gemeinhin vorstellt. Ein markantes Beispiel dafür wird vom Vril-Gelände berichtet, wo bis zuletzt an der Fertigstellung wichtiger Geräte gebaut wurde. Arbeitskräfte waren damals rar. Unzuverlässige Fremdarbeiter wurden nicht eingesetzt. Und so haben Vril-Damen selber mit zugefaßt, wo sie das konnten. Dabei war es üblich, daß sie gleich nach ihrer Ankunft auf dem Vril-Gelände die Frauenkleider gegen Hosen und Hemden aus Luftwaffenbeständen eintauschten und sich auch von ihren langen Haaren trennten, da diese als umständlich und zeitraubend galten. Damit sahen sie für eine Weile so aus wie Mädchen, die sich provisorisch als Jungens verkleidet hatten. Auch das hat es in Momenten der Notwendigkeit also bei Vril-Damen gegeben, und wahrscheinlich betraf es sogar die meisten von ihnen.

Die Vril-Damen sind fraglos nicht bloß „eitle Modepüppchen" gewesen. Jene nicht richtig unterrichteten Leute, die das immer wieder behaupten, befinden sich in einem schweren Irrtum.

V-Dame  -  VrGel

Die akute Lage verlangte in der schwierigen Zeit das Praktische, und es ist keine Schande, wenn die Damen sich danach richtigen, denn es ging in dieser Zeit nicht mehr bloß um die Verwirklichung von weittragenden Ideen und Träumen, sondern um das Überleben des Volkes in einem verzweifelten Kampf.

Die Entwicklung der Geschichte hatte die ursprünglichen Ziele der Vril-Damen in den Hintergrund ihres Tuns geschoben, anderes trat notgedrungen in den Vordergrund. Wenn beides trotzdem Berührungspunkte aufwies, so wurde dies als glückliche Fügung inmitten des überall wütenden Unglücks empfunden.

In dieser heutzutage beinahe unvorstellbar schwierigen Zeit entfalteten diese Frauen offenbar eine ganz außerordentliche Willenskraft und einen Zusammenhalt für das Ganze, der bewunderungswürdig gewesen sein muß. Da gab es sicherlich nichts mehr von den Querelen der Zwischenkriegszeit, sondern nur die Ausrichtung auf das Verwirklichen jenes Ziels, das Rettung für alle bewirken mochte - vielleicht.

Das widerspricht dem eingangs dieses Artikels Gesagten keineswegs, es steht sogar im Einklang mit der Psychologie: Kein Mensch ist zu einer so starken Anstrengung fähig wie eine Mutter für ihre Familie. Und so müssen die Gefühle der Vril-Damen damals, in jener letzten Phase, gewesen sein: Alles für die Familie Nation!

So gesehen zu werden, damit würden die Vril-Damen gewiß einverstanden sein; und diese Sicht trifft sicher auf jeden Fall zu.

Die Frage nach dem „Vril-Projekt Aldebaran" – ob es womöglich gelang, und falls ja, was daraus noch folgen könnte – das bleibt in diesem Artikel unbehandelt. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit zwischen den „Vril"- und den „Haunebu"-Herstellern. Beides ist ja durch das Hereinbrechen des Zweiten Weltkriegs in andere Bahnen gelenkt worden, als von den Vril-Damen ursprünglich vorgesehen – was immer es im einzelnen damit schließlich auf sich hat; das wäre ein eigenes Thema, und wohl niemand auf diesem Planeten vermöchte Sicheres darüber zu sagen.

Kommandosache  -  Vril-Dame

Anmerkung: Die Abbildungen zeigen zum Teil nicht die durch sie illustrierten Personen. Die Bilder sind aber, wo sie nur Platzhalterfunktion ausüben, auf jeden Fall passend. Einige Originalfotos von Personen können mit Rücksicht auf die Familien nicht gezeigt werden. Aus eben diesem Grund werden – außer dem ohnehin bekannten Marias – keine vollständigen Namen genannt (in diversen anderen Publikationen behauptete Namen sind durchwegs nicht die richtigen).

Manche Abbildungen haben, wie leicht ersichtlich ist, rein illustrierenden Charakter.

       
               
               
     

       
               
               
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