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Wer war Maria Magdalena ?

       
     
       
     

Wer war Maria Magdalena ?

       
     
       
      Wer war Maria Magdalena?

Diese Frage beschäftigt Theologen und Historiker seit Jahrhunderten. Auch Romanautoren beschäftigten sich mit ihr.

Allen so erscheinenden Publikationen ist anzumerken, dass sie über keine ernstzunehmenden Informationen über diese Frau verfügen. Obschon wenigstens im Geheimarchiv des Vatikans – in jenen Winkeln dort, die niemandem zugänglich gemacht werden! – Quellen vorhanden sein dürften, wie sie diesem Artikel zugrundeliegen, bleibt dies doch im Verborgenen. Zu sehr und zu lange schon hat die Kirche sich in all den Fehldarstellungen verfangen, die nicht zuletzt sie selbst in die Welt gesetzt hat, als dass sie noch zur Wahrheit zurück könnte, ohne ihr eigenes Konstrukt einzustürzen. Die wahre Geschichte der Maria Magdalena ist untrennbar verbunden mit der wahren Geschichte Christi selbst; und darum wird niemand aus Kirchenkreisen sie richtig erzählen, auch wenn er dazu in der Lage wäre, denn das würde der Anfang vom Ende der kirchlichen Lehren sein.

Und so bleiben die Schilderungen der Maria Magdalena und ihrer Geschichte sehr vage. Sie lassen viel Freiraum für phantasievolle Spekulationen, aus denen mitunter groteske Behauptungen werden. Die Kirche hat an dergleichen keine Freude, aber noch weniger würde sie wünschen, die Wahrheit käme ans Licht. Daß einige wenige von alledem recht gute Kenntnis besitzen, ist Kirchenfürsten sicherlich kein Geheimnis. Solange aber das Gros der Menschen entweder gar nicht glaubt oder sich mehr oder weniger an die kirchlichen Dogmen hält, setzt sie auf die Macht ihres quantitativen Gewichts, und die Stunde der dieser entgegenstehenden Qualität ist noch nicht gekommen.

Maria Magdalena bildet für geschäftstüchtige Autoren also eine geeignete Beute, um malerische oder auch schauerliche Geschichten zu präsentieren.

Mit dem Erscheinen des Romans „Sakrileg" von Dan Brown wurde eine beinahe weltweite Diskussion über Maria Magdalena ausgelöst. Dan Brown benutzte neben einer Vielzahl unterschiedlichster, durchwegs nicht originaler Quellen auch apokryphe Schriften für seinem Roman. So beispielsweise das in aramäischer Sprache verfaßte „Philippus-Evangelium," das 1945 in Ägypten mit anderen Papyri zusammen gefunden wurde.

Apokryphen sind bekanntlich Schriften aus den ersten vier bis fünf Jahrhunderten nach der Menschwerdung Gottes Christi, die nicht in den Kanon des Neuen Testamentes aufgenommen wurden. Sie berichten Unterschiedliches aus dem Leben und Wirken des „Herrn Jesus, des Sohnes Gottes", sie überliefern u. a. sogenannte „Jesusworte". In all diesen Schriften aber findet sich nirgends auch nur der kleinste Hinweis darauf, daß Jesus Christus der wahre ewige Gott ist, der Mensch geworden war, um die Menschen aus der geistigen Finsternis des Unwissens und damit aus der Knechtschaft der Hölle zu befreien. Auch keine Erklärungen zu den die Menschen seit je her bewegenden Fragen nach dem Sinn dieses Lebens. Keine Antwort auf die brennende Frage nach dem Woher des Bösen in der Welt. Sie alle sind im Geiste des Alten Testamentes verfaßt.

Eines aus der Vielzahl solcher apokryphen Schriften ist das soeben erwähnte „Philippus-Evangelium". Es wird dem Apostel Philippus zugeschrieben, der natürlich nicht der Verfasser ist. In der Antike, und auch später, war es üblich Schriften, denen man ein besonderes Gewicht verleihen wollte, mit dem Namen einer anerkannten Autorität als Autor zu versehen, obgleich diese Autorität keineswegs der Verfasser war.

Das „Philippus-Evangelium" ist eine Sammlung von Sprüchen, unter denen sich eben auch sogenannte „Jesusworte" befinden. Darin nimmt Maria Magdalena die Stelle des „Lieblingsjüngers" ein, die das Neue Testament dem Apostel Johannes zuschreibt.

Im Spruch 32 heißt es z.B.: Es waren drei, die allezeit mit dem Herrn wandelten: Maria, seine Mutter, und ihre Schwester und Magdalene, die man seine Gefährtin nennt.

Und im Spruch 55: Und die Gefährtin von Christus ist Maria Magdalena. Der Herr liebte sie mehr als alle anderen Jünger, und er küßte sie oftmals auf ihren Mund. Die übrigen Jünger sie sagten zu ihm: „Weshalb liebst du sie mehr als uns alle?" Es antwortete der Erlöser, er sprach zu ihnen: „Weshalb liebe ich euch nicht so wie sie?"

Soweit dieses apokryphe Evangelium.

Von daher stammt unter anderem die nicht gerade neue Vorstellung, die jetzt Dan Brown wieder aufgegriffen hat, daß Jesus mit Maria Magdalena verheiratet gewesen sei.

Im Neuen Testament wird wohl an einigen Stellen von Maria Magdalena erzählt. In den sogenannten „christlichen Kirchen" genießt sie hohes Ansehen, gilt sie doch als die erste Zeugin der Auferstehung und wird von daher Apostolin der Apostel genannt. War sie es doch, welcher, laut neuem Testament, der auferstande Herr zuerst erschien und ihr den Auftrag erteilte, den verängstigten Jüngern die Auferstehung zu verkünden. Das war durchaus ungewöhnlich, da das „Zeugnis" einer Frau in der damaligen Welt in jenen Kulturkreisen nichts galt.

maria magdalena crevelli

Im Lukasevangelium Kapitel 7,36-50 wird auch von einer Sünderin berichtet, einer Prostituierten, die, als sie erfahren hatte, daß Jesus im Hause eines Pharisäers zu Gast sei, dorthin eilte, seine Füße mit ihren Tränen benetzte, mit ihrem Haar trocknete und danach salbte und Er ihr ihre Sünden vergab.

In einer seiner Predigten identifizierte Papst Gregor I. (591) Maria Magdalena, die er eine Prostituierte nannte, mit dieser Sünderin. Das wurde ein Teil der Tradition der westlichen Kirche um Maria Magdalena. Diese Tradition setzt sie aber mitunter auch mit Maria von Bethanien, der Schwester Marthas und Lazarus, gleich. Dagegen sind in der ostkirchlichen Tradition Maria von Betahnien, die Sünderin und Maria Magdalena drei unterschiedliche Frauen.

Wer aber war nun Maria Magdalena wirklich?

Geboren wurde sie im Römerjahr 759 (6 n.Chr.) und ihr richtiger Name lautet Medalen. Die Juden nannten sie aber nach ihrer Herkunft aus Magdala: Magdalena.

Maria Magdalena war eine wunderschöne und sehr reiche Frau, und Papst Gregor I. hatte prinzipiell gar nicht so unrecht, wenn er sie als eine Prostituierte bezeichnete, denn sie war eine Hetäre (eine Gefährtin). In der Antike verstand man darunter Frauen, die sich wohl Männern für Geld hingaben, aber im Gegensatz zu den Dirnen gebildet waren und von der Gesellschaft anerkannt. Sie vermochten sich - im Gegensatz zu den meisten Ehefrauen, die vor allem im Haushalt tätig waren und kaum über Kenntnisse in Kunst, Kultur, Literatur und Philosophie verfügten - an den Disputen der Männer zu beteiligen und wurden daher auch zu den Gastmählern der Männer eingeladen; vergleichbar etwa mit den Kurtisanen der Renaissance und den japanischen Geishas.

maria magdalena - 4

Maria Magdalena war nicht nur auf Grund ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer hohen Bildung sehr begehrt. Sie sprach u.a Griechisch und Syrisch. Sie wurde großzügig für ihre „Dienste" entlohnt, so daß sie über großen Reichtum verfügte. Sie war bestrebt, immer die Schönste und Begehrenswerteste unter den Frauen zu sein. Die Kunde vom Auftreten Jovians, und danach vom Wirken eines Wundertäters, eines Predigers, der die ewige Wahrheit verkündet, drang von Judäa aus nicht nur nach Syrien, in den Libanon und die umliegenden Gebiete, sondern bis nach Ägypten. Viele spotteten, lachten und schimpften über ihn, man könnte sagen, dieser „seltsame Mensch" war „Gesprächsthema".

Maria Magdalena spottete zwar nicht, aber als sie hörte, daß der Wunderprediger am Jordan weilte, erblickte sie darin die Herausforderung herauszufinden, ob und wie weit der „Wunderprediger", der doch in ihren Augen auch „nur" ein Mann war, ihren Verführungskünsten widerstehen könne. Angetan mit ihren schönsten Gewändern, reichlich mit Schmuck behangen, machte sie sich lachend mit Freundinnen und einer Dienerschar auf den Weg zum Jordan, überzeugt von ihrer Unwiderstehlichkeit.

Schon von weiten erblickten sie die große Menschenmenge am Ufer des Jordans, die offensichtlich dem „Moralprediger", wie er auch von Spöttern genannt wurde, gebannt lauschte. Obwohl sie noch eine größere Entfernung vom Prediger trennte, vernahm sie jedes Wort des Mensch gewordenen Gottes so klar und deutlich, als stünde sie vor ihm, ihre Freundinnen und Diener dagegen hörten nichts. Der Herr sprach von der Eitelkeit, von der Überheblichkeit, vom Hochmut und vom Zweck des Menschendaseins auf Erden. Davon, daß die Menschen eben den hier im Irdischen angenommenen Körper zurücklassen müssen, mag dieser Körper in einer noch so großen Schönheit prangen oder verkrüppelt sein.

Die Kraft, der Geist und das Leben des lebendigen Wortes Gottes trafen Maria Magdalena wie ein Blitz. Augenblicklich erkannte sie, daß hier kein Wunderprediger und kein Moralprediger stand und lehrte, sondern der Mensch gewordene Gott selbst. Und sie erkannte, daß kein Reichtum dieser Welt es vermag, auch nur einen Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit und somit dem Reiche Gottes auch nur einen Schritt näher zu bringen. All ihren Schmuck von sich reißend, eilte sie auf Gott den Herrn zu und warf sich ihm zu Füßen.

„Mein Herr und mein Gott" war alles was sie zu sagen imstande war und sie vernahm die Worte Gottes „ Meine Tochter".

Von diesem Augenblicke an verließ Maria Magdalena Gott den Herrn nicht mehr. Liebevoll von der Mutter Gottes aufgenommen, begleitete sie Ihn und die Seinen. Sie war Zeugin bei der Einsetzung des heiligen Abendmahles, der Kreuzigung, der Grablegung, der Auferstehung und der Himmelfahrt. Danach diente sie allen Aposteln und war Zeugin des ungewöhnlichen Sterbens der Mutter Gottes.

Sie begleitete Petrus nach Babylonien, mit Philippus, Barros Tolmos und Thomas reiste sie bis nach Indien. Sie besuchte so die Gemeinden in Äthiopien, Kleinasien, Griechenland, Italien und Gallien. Sie brachte die Briefe der Apostel zu den wahren Gemeinden des Römerreiches. Im Römerjahr 804 ( 51 n.Chr.) war sie auch bei der dritten Apostelversammlung in Jerusalem.

Im März des Römerjahres 815 (62n.Chr.) starb der römische Landpfleger in Judäa Portius Festus. Der Hohepriester Anas, Sohn des Hohepriesters Hanan, nützte das „Machtvakuum". Er riß die Macht an sich und wütete mit unbeschreiblichem Haß gegen die Christianer, er erklärte sie für vogelfrei. Der Pöbel Jerusalems folgte dieser Aufforderung und erschlug die Christianer wo er ihrer habhaft wurde. Erst die Ankunft des neuen Landpflegers Licius Albinus im Herbst des Römerjahres 815 setzte dem ein Ende.

Auch Maria Magdalena war unter den Vielen, die gefangengenommen worden waren. Als die Pharisäer, Sadduzäer und Schriftgelehrten unter den Gefangenen die einst berühmte Hetäre erkannten, schrien sie dem Pöbel zu, daß es eben jene ist, die durch ihren Körper reich geworden war. Darauf stürzte sich die Meute auf sie, warf sie zu Boden, fesselte sie an Händen und Füßen, schleifte sie durch die Straßen Jerusalems in das Tal Hinnom zu den Resten der Opferaltäre Salomons, die dieser für Opferungen von Menschen und Tieren aufstellen ließ. Seit jener Zeit wurde es „Tal der Hölle" Gehinnom genannt, denn es herrschte der Glaube, auf Grund von Jeremias 7,32 und 19,6 vor, daß dieser Ort für die ewig Verdammten bestimmt sei. Gehinnom wurde ins Griechische mit Gehenna, d.h. Hölle Übersetzt.

Im Tale Hinnom angekommen war Maria Magdalena noch bei vollem Bewußtsein. Trotz ihres völlig zerfetzen Körper schaffte sie es, sich auf die Knie zu erheben, ihre Hände zu falten und einige Sätze zu Christus zu beten. Doch bald hatte die rasende Meute sie zu Tode gesteinigt. Sterbend erinnerte sie sich sicherlich an die Worte Christi, der nach Seiner Auferstehung mit den Seinen diese Stätte der Finsternis aufgesucht hatte:

„Alle diejenigen, die hier an diesem Orte ihr irdisches Leben lassen mußten, alle diejenigen, die die Bosheit der Hölle hierher gebracht und des irdischen Lebens beraubte, sie alle leben! Sie freuen sich unendlich, Mich auch hier an dieser Stelle der irdischen Hölle zu sehen. Und das unschuldig vergossene Blut hat allen, die hier gelitten haben nur Meinen Segen und Meinen Frieden gebracht. Sie leben, sie sind bei Mir, sie sehen Mich und sie haben das wahre ewige Leben!"

Christus und Maria Magdalena

Maria Magdalena war weder die büßende Sünderin, wie sie in der abendländischen Malerei dargestellt wurde, noch die Ehefrau des „Herrn Jesus". Sie war auf Erden die dienende Begleiterin Gottes Christi und der Seinen. Sie war Verkünderin der ewigen Wahrheit Gottes Christi und somit Apostolin.

Maria Magdalena (richtig: Medalen) hat es fraglos gegeben, sie war wirklich eine außerordentlich schöne und kluge Frau, und sie hat im Erdenleben Christi tatsächlich eine bedeutende Rolle innegehabt, sowie auch noch später zusammen mit den anderen Aposteln. Aber sie war weder die „Geliebte" von Jesus Christus noch seine Ehefrau, und sie wurde nicht schwanger von Christus und gelangte nicht nach Europa, um eine irdische Blutslinie Jesu Christi zu bilden – all dergleichen ist nicht mehr als das Resultat der Überlegungen geschäftstüchtiger Bücherschreiber und Filmproduzenten. Deren Produkte mögen einen Unterhaltungswert haben, doch Wahrheitsgehalt fehlt ihnen ganz und gar.

Das wahre Leben der historischen Maria Magdalena ist wohl auch bemerkenswert genug, um ihr bleibende Hochachtung und Zuneigung der Christenheit zu sichern.

       
               
               
     

       
               
               
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