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Über die magischen Figuri

       
     
       
     

Ueber die magischen Figuri

       
     
       
      Über die magischen Figuri

Zu den immer wieder aufgeworfenen Fragen gehört die nach der Beschaffenheit der magischen Figuri, der mittelgroßen Figuren ebenso wie der Magna Figura Baphomet. Demzufolge ist darüber schon oft gesprochen worden, hier bei CN im Internetz wie auch anderer Orten. Eine zusammenfassende, übersichtliche Darstellung, die eine Rekonstruktion zumindest prinzipiell möglich machen sollte, gilt es noch zu liefern. Besonders für Menschen, die möglicherweise ein Modell einer solchen Figur anfertigen möchten, kann das Nachstehende sicher von Nutzen sein.

Um die Konstruktion der Figuri richtig zu erkennen, heißt es, an deren Anfang und Ursprung zu schauen. Dabei muß an dieser Stelle unberücksichtigt bleiben, daß es lt. Schnabel in Mesopotamien schon zu sumerischer Zeit optisch ähnliche Figuren gab; denn über deren inneren Aufbau ist nichts bekannt, sofern sie über einen solchen verfügten und nicht nur dekorative Zwecke erfüllten. Es läßt sich allein dort ansetzen, wo gut erkennbare Informationen bestehen. Danach gehen wir also hier.

Der Anfang der Figuri - noch bevor es diese als Figuren in der bekannten Form gab - lag aller Wahrscheinlichkeit im Versuch des „Isais-Schreins" um 1230 am Ettenberg. Da keine näheren Niederschriften dazu erhalten sind, ist die Inspiration ungewiß. Wurde Idee und Konstrukt von einem jenseitigen Wesen eingegeben? Davon ist auszugehen, insbesondere nach mittelalterlicher Vorstellungswelt. Da nie zuvor im Mittelalter etwas Vergleichbares gesehen wurde, wird von Spiritualisten als gewiß angenommen, die Konstruktion sei auf geistige Weise von außen, d.h. aus dem Jenseitigen, eingegeben worden, höchstwahrscheinlich direkt von Isais, gewissermaßen als ein technisches Verbindungsinstrument zu dieser, welches unzuverlässige Medialkontaktaufmahme ersetzten sollte. Das ist natürlich nur eine Hypothese, doch diese ist wohl zur Grundlage des Folgenden zu nehmen.

Die Basiskonstruktion des Schwingungsschreins kann allerdings auch aufgrund von Überlieferungen aus der Zeit der gnostischen Geheimbünde entstanden sein, auch wenn darauf kein greifbarer Hinweis besteht. Man kann es jedoch schlußfolgern, da der „Isais-Schrein" stark an eine vereinfachte Ausführung der älteren Schwingungsschreine erinnert.

Wie es zu der ersten Konstruktion solcher Art am Ettenberg kam, bleibt vorerst im Unklaren. Viele vermeintliche Hinweise darauf stammen aus neuerer Zeit, besonders durch das Medium Leona. Ihr standen aber auch reale Quellen über Schwingungsschreine zur Verfügung, sowohl sehr alte gnostische wie auch andere aus der italienischen Renaissance. Was die Ritterschaften der Templer-Ära anbelangt, ist von diesen darüber sehr wenig im Original erhalten. Eine Beschreibung der Apparatur gibt es aber in Zusammenhang damit, daß man sich dadurch - oder von da an - der festen Mitgliedschaft von Frauen öffnete, weil für das Unterfangen lange Frauenhaare benötigt wurden. Das dürfte aber nicht der einzige Grund dafür gewesen sein.

Nicht besonders erwähnt zu werden braucht, das für den Bau eines dekorativen Modells selbstverständlich keine echten Frauenhaare nötig sind, sondern ein gutes Imitat für ein Modell den gleichen Zweck erfüllt.

Der Schwingungsschrein sah mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit folgendermaßen aus:

Einzel-Schrein

Dieser „Isais-Schrein" unterscheidet sich von den Schwingungsschreinen der weiblich geführten gnostischen Bünde, welche Ähnliches benutzten, dadurch, daß seine Wirkungskräfte nicht als von möglichst vielen Frauenhaarschweifen abhängig betrachtet wurden, und daß er einfacher gebaut war. Auch scheint von der mittelalterlichen Konstruktion weniger an magischen Möglichkeiten verlangt worden zu sein. Genaues ist aber auch dazu nicht bekannt.

Sicher ist, daß die Templer- und templernahen Gemeinschaften nie so von Frauen dominiert worden sind wie die gnostischen Isais-Vereinigungen in früherer und späterer Zeit. Daher dürften die Dinge der Frauenhaarmagie auch viel weniger ausgeprägt gewesen sein. Höchstwahrscheinlich war die Frau des Mittelalters auch viel seltener bereit dabei mitzutun als die Frau der Antike oder auch später der Renaissance. Ohne das Aufwenden von Frauenhaaren war die Herstellung solcher Apparaturen aber unmöglich. Nach allem Bekannten, blieb der „Isais-Schrein" ein Einzelstück, vielleicht auch aus dem zuvor genannten Grund. Weiters ist anzumerken, daß bei der großen Mehrheit der Templer keine Tolerierung von Frauen stattfand, weibliche Mitglieder gar nicht. Das konnte sich nur die Ettenberg-Gruppe erlauben, bei welcher es sich um Assozianten des Tempelritterordens handelte, welche also dessen Regeln nicht unterworfen waren.

Der „Isais-Schrein" muß einen gewissen Erfolg erzielt haben. Anders wäre der Bau der Figuri nicht erklärlich. Auch diese gewählte Form hat es, wenigstens prinzipiell, bereits in der Antike gegeben, wie schon eingangs gesagt. Ob die Rittergemeinschaft davon Kenntnis hatte, ist jedoch höchst zweifelhaft. Die von Leona vertretene Meinung, ihnen sei diese Form durch jenseitige Anweisungen offenbart worden, läßt sich selbstverständlich nicht absichern. Es klingt naheliegender, daß die Form mit dem Mann/Frau-Doppelhaupt zuerst nur sagen sollte, daß in dieser Gemeinschaft sowohl Männer als auch Frauen tätig sind, was ja ungewöhnlich für die betreffende Zeit war. Mehrere Siegel und Symbole stehen für diese Auslegung.

Baphomet - Gold

Die äußerliche Form ist aber für die Funktionstüchtigkeit der Apparatur auf jeden Fall unerheblich gewesen, sie war nur ein dekoratives Element. Jede andere Hülle hätte den Zweck ebenso erfüllt (dies trifft auch auf die spätere Große Figura zu). Die äußere Form kann also vermutlich als reiner Ausdruck eines Geistes in der Gemeinschaft angesehen werden. Es ist anzunehmen, daß die Umbildung der Schreinform in die der Figuri darauf zurückgeht. Sie hätte dann keinerlei funktionale Gründe. Davon darf ausgegangen werden.

Die ersten Figuri entstanden höchstwahrscheinlich kurz nach dem „Isais-Schrein". Sie unterschieden sich von diesem nicht allein in der äußeren Form, sondern auch hinsichtlich der inneren Bestandteile. Diese waren auf einen Amethysten oben und einen Bergkristall unten zwischen den verbindenden Frauenhaaren reduziert. Die übrigen, aus den gnostischen Konstruktionen bekannten Teile, fehlten. Wahrscheinlich geht dies darauf zurück, daß von den Figuri weniger verlangt wurde. Sie sollten wohl keine begehbaren Wege ins Jenseits eröffnen, sondern nur eine Verbindung herstellen. Weiter fällt auf, daß die Frauenhaare als Zöpfe dargestellt sind, wogegen die verwandten Schwingungsschreine älterer und späterer Herkunft freihängende Schweife verlangten. In diesem Punkt ist aber zu bedenken, daß es sich bei den Darstellungen der Zöpfe möglicherweise wieder nur um eine illustrative Angleichung an die äußere Form gehandelt hat. Trotzdem können die Frauenhaare in den Figuri als Schweife abgebracht worden sein. Es spricht einiges dafür, daß es zumindest meistens so gehandhabt wurde, auch wenn die Bilddarstellungen dem zu widersprechen scheinen. Letzte Gewißheit besteht dazu jedoch nicht.

Figura-3

Bei den frühen zeichnerischen Wiedergaben handelt es sich sicherlich nicht um Bauanleitungen, sondern um bloße Darstellungen von Idee und Prinzip. Erwähnt steht bezüglich des Baus lediglich an einer Stelle, daß die meisten Figuri nicht mehr nur einen, sondern zwei Frauenhaarzöpfe enthielten. Damit ist eindeutig gemeint, das Haar von zwei Frauen. Ob dies wirklich als Zöpfe, oder doch als Schweife, läßt sich nicht beantworten. Sicher ist, daß die Figuri die drei erwähnten Bestandteile enthielten: Frauenhaar, Amethyst, Bergkristall.

Die mittelgroßen Figuri waren offenbar unterschiedlich groß, die Höhe dürfte zwischen ca. 75 cm und ca. 1 m variiert haben (in neuzeitlichen Maßen gesagt).

Um den Innenraum der Figuri zugänglich zu machen, konnte eine Hälfte der zopfförmig Säule aufgeklappt werden, und zwar von den Kinns des Doppelhauptes bis zum unteren Drittel des Sockels. Es war damit nicht schwierig, das Innere zu bestücken. Der innere Durchmesser dürfte gut ausreichend gewesen sein. Die langen Frauenhaare wurden, oben zusammengebunden, an starken Textilfäden aufgehängt, welche waagerecht im unteren Drittel des Doppelhauptes verliefen. Der Amethyst wurde oben in die dicke Schnittstelle der Haare gesteckt. Der Bergkristall wurde unten in den Sockel gelegt, wo die Enden der herabhängenden Frauenhaare ihn gut berührten.

Hinsichtlich der inneren Bestandteile der Figuri hat man es unkomplizierter gehalten als bei dem Schwingungsschrein. War für diesen Oktaederform des Amethysten verlangt, so ist für die Figuri keine besondere Form vonnöten. Dies beruhte vermutlich auf Erfahrungen.

Was die Art der Frauenhaare betrifft, ist die Übertragung, „von Jungfrauen" irrig. Bei richtigem Lesen bleibt nur: „Von jungen Frauen". Dies kann möglicherweise dafür sprechen, daß zwischen männlichen und weiblichen Mitgliedern der Gemeinschaft Geschlechtsverkehr nicht ausgeschlossen war. Auf sexualmagische Praktiken besteht jedoch kein Hinweis, solche fanden höchstwahrscheinlich nicht statt.

Eine magische Aufladung der Frauenhaare mit bestimmten Schwingungen war unbedingt nötig, und zwar auf jeden Fall bevor diese abgeschnitten wurden, denn sonst hätte ja kein Magnetismus der Willenskräfte in ihnen wirken können. Die Verfahrensweise der Schwingungsaufladung ähnelte sicher sehr den Gepflogenheiten in den quasi-gnostischen Isaisbünden. Vorher wurden die Haarenden säuberlich begradigt, damit sie später den Bergkristall gut erfassen konnten. Nach gelungener Schwingungsaufladung, wurden der Frau die Haare entweder zum Zopf geflochten oder zusammengebunden. Abgeschnitten wurden sie oben im Nacken, um eine möglichst dichte Schnittstelle zu gewinnen, in welcher der hineinzusteckende Amethyst sicher gut hielt. Anschließend hatte die Frau

noch etwa bis zum Kinn reichende Haare, welche nachwachsen konnten. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, daß sie ihr in einem weiteren Ritual zu der sogenannten „Isaisfrisur" nochmals kürzer geschnitten worden wären. Trotzdem ist auch das möglich, darüber ist nichts bekannt.

Betreffs der Anordnung des Amethysten gibt es auch eine Darstellung, dernach dieser sich in einer kleinen Aushöhlung auf dem Scheitel der Figur befindet, und zwar mit einen Kupferdraht verbunden, welcher in das innere der Figur und in die obere Schnittstelle der Frauenhaare hinein reicht.

Es wäre sicher unzulässig, eine zu nahe Verbindung der Schöpfer der Figuri einerseits und der quasi-gnostischen Isais-Gemeinschaften andererseits sehen zu wollen. Sowohl die Ausrichtung wie auch die Ziele sind sicher nicht gleich gewesen. Auch ist es in der Ettenberg-Gruppe sicher so gewesen, daß weiblichen Mitgliedern nur in Ausnahmefällen, bei dringendem Bedarf, die langen Haare abgeschnitten wurden. Es war dort sicher nicht Gang und Gäbe, verhielt sich damit also anders als in den gnostischen Isaisbünden.

Bei der den Templern assoziierten Ettenberg-Gemeinschaft verhielt es sich damit anders, das darf mit hoher Sicherheit angenommen werden. Nicht nur, daß die Anzahl der weiblichen Mitglieder sicher nicht annährend so groß war wie früher bei den Isaisbünden, auch die Einstellung ist anders gewesen. Beides zusammen erklärt vermutlich, warum nur wenige Figuri hergestellt wurden, obgleich die Nachfrage nach solchen verhältnismäßig groß gewesen zu sein scheint, auch von außerhalb des engsten Kreises in verschiedenen Sektionen des Tempelritterordens.

Braut - Figura - Agnes4

Eine ganz eigene Thematik ist die Große Figura Baphomet, die Magna Figura. Wie diese beschaffen war ist nicht gesichert, insbesondere, ob auch sie Frauenhaare enthielt. Das meiste spricht dafür, aber es ist nicht sicher, ob dabei nicht ein anderes, ganz unbekanntes Prinzip versucht wurde.
Unzweifelhaft ist diesbezüglich, daß die Große Figura durch eine „Braut" in Tätigkeit versetzt werden sollte, von der ausdrücklich besonders lange und gleichmäßig kräftige Haare verlangt werden. Das spricht dafür, daß diese ihr im Ritual abgeschnitten werden sollten, um diese Haare anschließend in die Figura zu geben. Einen ganz sicheren Hinweis gibt es darauf aber nicht. Da die „Braut" diese große Figura nachher bedienen sollte, war möglicherweise vorgesehen, daß ihre Haare lang blieben, um gewissermaßen eine Schwingungsverbindung von außen nach innen ausüben zu können. Für diesen Fall wird angenommen, daß zwei „Priesterinnen" zuvor das Nötige unternehmen. Diese Hypothese gibt es. Sie entspricht nicht der Wahrscheinlichkeit, kann aber doch zutreffend sein.

Soweit es die große Figur, die Magna Figura, angeht, bestehen zahlreiche Unklarheiten. Aber auch bei ihr war, wie bei allen Figuri, ein Zugang zum Inneren vorgesehen. Dieser soll geräumig genug gewesen sein, um eine Männerfaust hineinzustecken und darin zu montieren.

Bezüglich der Höhe der Magna Figura Baphomet gibt es die wahrscheinlich zuverlässige Rechnung von 127 cm Höhe, und zwar ohne den Sockel gerechnet. Über dessen Maß gibt es keine genaue Angabe.

Außer diesen Figuren (den mittelgroßen, und der Magna Figura) gab es „Kleine Figuri", die ohne Inhalt und nur der Dekoration und der Andacht dienten. Diese dürften ca. 45 cm Höhe gehabt haben.

Eine „Modell-Figura" - welcher Kategorie auch immer - kann durchaus mehr sein als bloße Spielerei, auch wenn sie nicht über funktionsfähige Innenteile verfügt, und also keine „magische Apparatur" ist, wie einstens gedacht. Auch die voll funktionstüchtigen Figuri in alter Zeit sind vermutlich nicht alle Tage in Betrieb genommen worden, vielmehr dienten sie sicherlich auch als dekorative Kultgegenstände, um welche die Gruppen sich zusammenfanden.

       
               
               
     

       
               
               
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