Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Einblick 

     

Strahle, dunkle Sonne !

       
     
       
     

Strahle-dunkle-Sonne--Dichtung-1

       
     
       
      Strahle, dunkle Sonne!


Weit ist der Himmel, er scheint grenzenlos zu sein,

in sternenklarer Nacht.

Der Mensch, in der Weite, fühlt sich allein und klein,

unter namenloser Macht.

Der eine sucht nach Göttern, die er niemals hat gekannt,

die seine Zuflucht sind.

Nach Mythen seiner Sehnsucht, hat er sie sich benannt,

verehrt sie wie ein Kind.

Der andre hat den Gott, genannt ‚Hoffnung’ überall,

die selten sich erfüllt.

Ist keine feste Burg, und ist kein schützender Wall,

und doch er Sehnsucht stillt.

Der einz’ge Gott, den jeder kennt, kennt seinen Namen nicht –

und doch hält er Gericht.

Dieser Gott hat kein Gesicht, kein Wissen, keinen Plan,

er waltet ohne Sinn.

Und dieser Gott ist wirklich – jeder spürt ihn dann und wann,

mit Verlust oder Gewinn.

Ein Name ward ihm nicht gegeben, sondern bloß ein Wort:

‚Schicksal’ ist’s genannt.

Es waltet ohne Zweck und Ziel, und doch an jedem Ort,

ist dieser Gott bekannt.

Ist nicht Person, gibt auch keine Strafe, keinen Lohn,

verspricht nichts dieser Welt.

Ist unbelebt, und hat aber trotzdem einen Sohn,

dessen Wirken zählt.

‚Zufall’ ist der Sohn geheißen, den Schicksal zeugt,

dem sich alles beugt.

Trotzdem lebt eine höh’re Macht, die über allem steht,

die niemals vergeht.

Sie lächelt uns nicht aus der Nacht, sie zürnet nicht bei Tage,

sendet Segen nicht noch Plage.

Sie lenket nicht das Weltgeschehen, erstrahlt still aus der Ferne,

einer dunklen Sonne gleich.

Sie ist tausendmal so ferne, wie die allerfernsten Sterne –

und sie ist auch nahe.

Aus ihrer Macht wird bald ersteh’n das neue Deutsche Reich.

Dies Zeichen, es ist wahr!

Unser Wille ist es ja, der Gottes Willen schafft.

Empfinden wir die Kraft!

Alle die im Kampfe fielen, in dem großen Krieg,

senden ihre Stärke.

Aus der dunklen Sonne strömen die Kräfte für den Sieg –

gehen wir zu Werke!

Die unsichtbare, dunkle Sonne, wird in Hell sich wandeln,

wenn wir mutvoll handeln.

Dunkle Sonne, unsichtbare, strahle übers Land,

das deinen Geist empfand.

Starke Sonne, dunkle Sonne, erwach aus finst’rer Nacht –

Entfalte deine Macht!

 

Strahle, dunkle-Sonne  -  Abb: Gedichtbuch

Nachwort

Dieses Gedicht, das wir einen Tag nach erscheinen dieser CN-Internetz-Ausgabe noch zusätzlich eingefügt haben, erfordert ein paar erläuternde Worte. Gleich eingangs sei gesagt: Dieses Gedicht stammt nicht von Leona noch basiert es auf einem von ihr stammenden Text. Die Quelle ist hier eine ganz andre.

Zunächst wäre aber zu sagen, daß die Verse von Leona sich merklicher Beliebtheit erfreuen. Das ist so, obschon diese ja doch immer ganz mit dem Isais-Aspekt verbunden und daher auf eine bestimmte Richtung ausgelegt sind (einmal haben wir uns erlaubt, diese ein wenig zu ändern, wie im betreffenden Artikel auch angemerkt steht). Zu der spezifischen Ausrichtung kommt bei Leona – was Leserinnen und Leser sich nur ungefähr ausmalen können – daß sie in ihren Originalschriften wenig Rücksicht auf Stil-Details gelegt hat. Auch ihre Reime sind keineswegs immer so einigermaßen passend, wie Sie es auf unseren veröffentlichten Fassungen kennen.

Einer der Gründe, warum Leonas Schriften bisher nicht in nennenswertem Umfang veröffentlicht worden sind, ist einfach der, daß sie dafür aufgrund er Schreibform nicht besonders geeignet sind. So intelligent, geistreich und wertvoll Leonas Texte auch sind, mangelt es ihnen doch eben oft an Lesefreundlichkeit.

In der Überlegung, nun eventuell neue Gedichte zu schreiben oder (wie etwa bei den Baphometischen Gesängen geschehen) aufgrund von verschiedenen Fragmenten, die im Archiv noch darauf warten, Rekonstruktionen anzufertigen – oder über etwas Vorhandenes von Wert nachzudenken, haben wir uns naturgemäß dafür entschieden, zuerst einmal nach Greifbarem Ausschau zu halten.

Diesbezüglich bot sich allein ein Poesiealbum an, von dem diejenigen unter Ihnen, die das Buch Z-Plan kennen, gelesen haben: Veras mystische Schriften. Auch unter diesen befinden sich einige Texte in gereimter Form.

Vera hat nicht sehr viel geschrieben, und vieles von dem, was sie schrieb, sind beinahe analytische Betrachrungen einzelner Gesänge Homers sowie, überwiegend, Gedanken zu Texten der Edda. In gereimter Form gibt es von ihr eine Reihe romantisch anmutender Texte, die meistens in Reimen gehalten sind. Häufig lehnen sich auch diese an die germanische Mythologie an und sind schwierig zu lesen; allerdings bei ihr nicht aus stilistischen Gründen – ihr Schreibstiel ist immer sehr gut – sondern weil viel an Vorwissen vorausgesetzt wird, und sie mitunter auch Passagen in Lateinisch und Griechisch eingefügt hat.

Diejenigen Texte von Vera, die uns zur Veröffentlichung an diesem Platz geeignet erscheinen sind jene, auf die sie offenbar keinen allzu großen Wert gelegt hat. Manchmal hat sie ein Gedicht unterbrochen, dann mehrere Texte anderer Art geschrieben, und später den Faden von zuvor wieder aufgenommen. So sind gerade diese Texte, die hier womöglich Freude bereiten können, die einzigen von Vera, bei denen auch eine gewisse Bearbeitung notwendig ist, wenngleich nicht in starkem Umfang.

Schließlich ist zu bedenken, daß Vera sich nicht als medial verstand. Ihre Art zu schreiben ist daher eine ganz andere als etwa die von Leona. Obwohl bei dergleichen immer auch Inspiration mit im Spiel ist – anders würde wohl überhaupt keine Dichtung entstehen – sind die Bezugspunkte Veras eben ganz eigene.

Bei dieser Gelegenheit sollte auch auf den nationalistischen Zug bei ihr hingewiesen werden. Sie hatte bekanntlich schwedische Wurzeln. Der Zug der Deutschen, allem Nationalen abhold zu sein, ist in ihrem Wesen vermutlich schon daher nicht verankert.

Heute bieten wir Ihnen einen Text von Vera an, der sicher keinen prophetischen Charakter haben will, aber dennoch viel aussagt. Dabei wird Ihnen auffallen, daß eine in mancherlei Hinsicht andere Auffassung zu Tage tritt, als Sie sie sonst bei uns kennen; vielleicht könnte man sagen: eine areligiöse Einstellung.

In gewisser Weise kann dieser Text auch als der eines anderen Naturells gewertet werden, als es bei Leona anzutreffen ist. Vera war (und ist vermutlich noch heute) quasi der Gegentyp zu Leona. Obwohl auch Vera, wie wir wissen, sich im Oktober 1972 einmal eine kurze Frisur machen ließ, die sogar dem Isais-Stil entsprach, so dürfte der Friseurbesuch bei ihr doch einmalig geblieben sein. Im Jahre 1981 sah man sie wieder genauso wie vor dem Friseurgang. Insofern kann das Gedicht von Vera vielleicht auch als die Wesensäußerung des Gegentyps zu Leona gesehen werden – eine durchaus nicht uninteressante Sichtweise.

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !