Unvergänglich ist, woran wir Menschen festhalten, um darauf aufzubauen. Und Dinge aufbauen, Ideen weiterbringen, das ist ja unser aller Bestreben!

Was bedeutet ansonsten Unvergänglichkeit - für den einzelnen Menschen? Also nicht im Großen gedacht, sondern im Lichte jedes einzelnen Lebens? Zurzeit begegnet uns dieser Gedanke, wenn wir den Zusammenhang von „Z-Plan“ und „Gralsjagd“ herzustellen versuchen, soweit das bereits möglich ist.

Unvergänglichkeit ist ja keine Einbildung, Unvergänglichkeit von Personen, Dingen, Ideen. Vielmehr kann manches nicht vergehen, weil es seinen inneren Ursprung in Motiven hat, welche im Menschen verwurzelt sind - unabhängig davon, ob er sie selbst in diesem seinem Erdenleben kennt, oder aus der Erinnerung an ein Dasein in einer noch anderen Welt. Denn wir alle haben ja ein Vorleben im Reich des Jenseits, an das wir uns nicht im einzelnen erinnern können. Gewisse Empfindungen aber bleiben in uns verankert. Deshalb neigt der eine Mensch mehr diesem und der andere eher jenem zu. Die Verschiedenheit ist sicherlich groß. Wo sich aber Projektionen oder Spiegelungen finden, wird dies Bestandteil einer realen Unvergänglichkeit, welche jeder Mensch plastisch nachempfindet, in der die archetypischen Motive ebenfalls in sich trägt. Unvergänglichkeit ist greifbar und nicht bloß sinnbildlich zu verstehen, weil viele Menschen die unvergänglichen Motive ohnehin in sich selber besitzen, auch wenn das zumeist erst zu Bewußtsein gebracht werden will - durch etwas, was dann zum Mythos wird.

Ein Mythos, besteht aus sich selbst. Von ihm losgelöste, ausschließlich sachliche Betrachtungen vermögen ihm nicht gerecht zu werden, weil solche den Geist nicht erfassen. Ein Mythos aber will nicht bloß verstanden, sondern gleichsam erfühlt werden. Er ist mehr als eine Addition von Fakten. Deshalb läßt er sich nicht herstellen. Er entsteht aus seinem eigenen Potential - oder er entsteht nicht.

Das altgriechische Wort Mythos (lateinisch Mythus) steht für eine Erzählung, in der ein gewisser Wahrheitsgehalt steckt. Für die Sophisten war Mythos ein Gegensatz zu Logos. Mythos ist aber nicht gleich Mythologie. Das ist der springende Punkt, an dem es heutzutage leicht zu Verwirrung kommt, zumal die Übergänge fließend sein können, denn Mythologie bildet sich aus der Gesamtheit der Mythen in einem bestimmten Bereich, etwa eines Volkes. Aus den Mythen der Griechen, Römer, Germanen etc. bildeten sich deren Mythologien. Der Ausdruck ist also hoch angesetzt, weit entfernt von der einzelnen Mythe - einer Erzählung.

Eine Mythe ist also eine Erzählung, keine bloße Phantasterei. Ein Schlüsselroman ist zu Recht als Mythos zu bezeichnen. Dem Wort Mythos ist aufgrund der Verwandtschaft mit dem Wort Mythologie in neuer Zeit eine Bedeutung beigegeben worden, die dem Ursprung nicht mehr entspricht. Wo allerdings mehrere Mythen sich bündeln, kann etwas ganz eigenes entstehen. Versuchen wir, „Schicksalsweg Z-Plan“ in diesem Lichte zu sehen, fällt auf, daß sich dort mehrere Motive miteinander verbinden, die zum Teil archetypisch sind und daher das Flair unvergänglicher Motive haben: So der Kampf des Einzelgängers gegen eine Überzahl, schließlich auch Freundschaft und Zusammenhalt, dann die tragische große Liebe sowie magische Erfahrungen, die Auseinandersetzung um das Neue Zeitalter und um geheime Hinterlassenschaften der Vergangenheit. All das ist realistisch, ohne aber alltäglich zu sein. Jedem kann prinzipiell Ähnliches widerfahren; und viele spüren zumindest Erlebniselemente davon in sich.

Jedes der der aufgezählten Einzelmotive für sich allein genommen, würde noch keinen unvergänglichen Mythos ergeben. Das Ganze aber erfüllt, was dafür nötig ist.

Ist dies aber gegeben, dann haben wir etwas, worauf sich aufbauen läßt, einen stabilen Anknüpfungspunkt für Neues, das dem größeren Ziel entgegenführt.