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Indien in der Zeit

       
     
       
     

Indien in der Zeit

       
     
       
      Indien in der Zeit

Das Verhalten Deutschlands neulich in der UNO in Sachen Libyen an der Seite Brasiliens, Chinas, Rußlands und Indiens, gibt Anlaß, diese potentiellen Verbündeten von morgen näher zu betrachten. Bezüglich Chinas haben wir das bereits getan. Diesmal wollen wir den Blick auf die zweite neue Großmacht Asiens richten: auf Indien, ein Land, dessen Menschen uns aufgrund gemeinsamer Wurzeln besonders nahestehen. In aller Regel sind die Beziehungen zwischen Völkern in erster Linie von Interessensgemeinschaften geleitet, und erst in zweiter von Sympathie. Zwischen Indien und Deutschland aber besteht ein Potential besonderer Art – wenn wir es einmal wahrnehmen können.

Lakshmi Devi

Die Republik Indien – Bharat Ganarajya – das alte Arya Varta, die Heimat des Sanskrit und aller indogermanischen Sprachen, ist uns eng verwandt. Je nach Kaste, haben die heutigen Inder zwar mehr oder weniger geringfügig dunklere Haut, sind uns aber von der Physiognomie her vollkommen gleich. Das Land liegt in Asien, aber die zu gut 80 Prozent arische Bevölkerung Indiens gehört derselben Rasse an wie wir – wir alle sind Indogermanen, und nirgends drückt sich dies so stark aus wie zwischen Deutschen und Indern. Kein anderes Land der Welt hat durch Jahrtausende eine reichere Kultur hervorgebracht wie Indien. Die Veden und die Upanishaden, das Ramajana und das Mahabharata sind unübertroffene Meisterwerke. Die Intelligenz und die schöpferischen Fähigkeiten der Inder sind auch heutzutage so beeindruckend wie die außergewöhnliche Schönheit der indischen Frauen. Gewiß, wenn Sigmund Freud sagte, es sei immer einfacher, das Niedere im Menschen zu wecken als ihn zum höheren zu führen – jenes Prinzip, auf dem der westliche Kommerzialismus fußt: das Niedere im Menschen wecken – so gelingt das zu einem Teil auch in Indien – dort jedoch viel weniger als irgendwo sonst auf der Welt, denn Indiens Kultur ist älter und stärker.

Preity Zinta

Von der industriell mittlerweile hoch entwickelten Atommacht Indien, welche über die quantitativ drittstärksten Streitkräfte der Erde verfügt, als „Schwellenland" zu sprechen, wäre – ebenso wie für China – untertrieben. Aber Indien hat noch Probleme, die zu lösen mit einer Staatsform, die der Demokratie angelsächsischer Prägung nachgebildet ist, naturgemäß weitaus schwieriger fällt als mit einem autokratischen System, wie es China besitzt. Außer dem arischen Volksteil, der die große Mehrheit Indiens ausmacht, mit der Dominaten Hindu-Religion, gibt es noch zahlreiche andere Völkerschaften und Religionsgemeinschaften im Land – allein an die 100 verschiedene Sprachen, auch wenn die Amtssprache Hindi ist, und für die Minderheiten alternativ Englisch. Das Englische könnte als Amtssprache allerdings bald abgeschafft werden. Zurzeit erwägt man in Indien, das klassische Sanskrit als gemeinsame Landessprache neu zu beleben. Das moslemische Pakistan, das ethnisch auch überwiegend indisch zu nennen ist, hat Indien kluger Weise nie einzunehmen versucht, weil Hindutum und Islam einander nicht verstehen können. Im ersten indisch-pakistanischen Krieg wurden über zehn Millionen Hindus und Siks von den Moslems vertrieben. Viele Inder haben somit ähnliches erlitten wie die Ostdeutschen zu Ende des Zweiten Weltkriegs. Obschon Indien in zwei weiteren Kriegen um das formell Indien beigetretene Kaschmir Vorteile gewann, ist die alte Feindschaft nicht vergessen. Militärmacht und Technik Indiens ist der Pakistans aber inzwischen so turmhoch überlegen, daß Pakistan keinen weiteren Krieg wagen kann. Nicht zuletzt deshalb sucht die pakistanische Führung Rückendeckung durch die USA.

Goldentemple

Über die längste Zeit seiner Geschichte war Indien in viele Fürstentümer zerteilt. Ein einheitliches Reich gab es die längste Zeit nicht. Ashoka der Große (304 v. Chr. - 232 v. Chr.) versuchte Indien zu einen, was jedoch nicht von Dauer war. Als dann die Briten kamen, fiel es ihnen leicht dieses große aber uneinige Land einzunehmen. Nennenswerte Kämpfe brauchten nicht ausgefochten zu werden. Die meisten indischen Fürsten ließen sich korrumpieren - ähnlich wie viele deutsche beim Einmarsch Napoleons. Immer wieder aufflammende Widerstände blieben punktuell und konnten von britischen Truppen niedergeschlagen werden. Während des Zweiten Weltkriegs nahm der Widerstandswille zu. Eine indische Legion kämpfte an der Seite der deutschen Wehrmacht. Andere Inder ließen sich von den Briten als Söldner anheuern. Doch letztere genossen keinen Respekt. Die Kämpfer der Indischen Legion an der Seite der deutschen Brüder jedoch wurden geschätzt. Als die Briten nach dem Krieg überlebende der Indischen Legion verurteilen wollten, erhob sich im indischen Volk ein solcher Sturm der Entrüstung, daß die Briten erschrocken davon abließen. So gesehen hat der Einsatz der Indischen Legion schließlich doch einen Beitrag zur Befreiung Indiens geleistet.

Signet und Briefmarke

Aber erst Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Maharma (die große Seele) gelang es, in allen Indern das gemeinsame Nationalbewußtsein zu wecken. Gandhi schlug einen anderen Weg ein als einst der Kriegsfürst Ashoka. Doch sein Erfolg ist bekannt. Gandhi hat übrigens in klugen Worten oft die Partei Deutschlands ergriffen, was nicht unerwähnt bleiben soll.

Gandhi

Auch die Tatsache, daß die Swastika (das Hakenkreuz), eines der heiligsten Zeichen der Inder, zeitweilig deutsches Staatssymbol war, hat fraglos zu besonders herzlichen Gefühlen vieler Inder für die Deutschen beigetragen. Das mag man schicksalhaft nennen, doch es ist so. Das Hakenkreuz ist überall in Indien präsent, darüber hinaus in den meisten Ländern Ostasiens. Zum Verdruß mancher Leute im „Westen" denken die Inder gar nicht daran, sich die Swastika wegnehmen zu lassen. Vor einigen Jahrzehnten hätte der „Westen" Indien vielleicht noch einschüchtern können. Doch das ist endgültig vorbei. Immer zahlreicher und größer prangen die Hakenkreuze an immer mehr Gebäuden in ganz Indien.

Swastika an Tempel

Erstaunlich schnell hat das indische Volk nach der Unabhängigkeit die Überreste der britischen Okkupation weitgehend abgeschüttelt. Dennoch konnten die Spuren einer derart langen Fremdherrschaft nicht gleich gänzlich verschwinden. Die Freiheit Indiens war ja auch nicht mit dem Schwert erzwungen, sondern an Bedingungen geknüpft. Seine volle Souveränität mußte Indien erst noch gewinnen. Die Phase des sogenannten „Kalten Kriegs" konnte es dabei nutzen. Durch zeitweilige Annährung an die Sowjetunion, schwamm Indien sich frei von früher britischer und später US-amerikanischer Bevormundung. Und dann hatte das Land genügend eigene Kraft, um sich nicht mehr vom „Westen" gängeln zu lassen. Heutzutage zieht Indien ein enges Verhältnis zu Rußland dem zu einem von den USA dominierten „Westen" vor. Dies kommt in einem indisch-russischen Militärbündnis zum Ausdruck. Auch zu China ist Indiens Verhältnis inzwischen gut.

Hakenkreuz-Ritual in Indien

Seit etwa drei Jahrzehnten verstärken sich nationale Strömungen in Indien, die nicht zuletzt im Gegensatz der Hindus zur moslemischen Minderheit ihren Ursprung haben. Das Selbstgefühl Indiens ist sehr stark in der Verdischen, urindische Kultur verwurzelt. Aus ihr entwickelten sich der Hinduismus, der Jainismus und der Glaube der Siks; aus dem Hinduismus ist auch der in Indien nicht sonderlich verbreitete Buddhismus hervorgegangen. Der Vedische Geist harmoniert naturgemäß nicht mit den Vorstellungen des Islams, wie überhaupt nicht mit den auf dem Pentateuch fußenden Religionen, die einen angeblich universellen Alleinrichtigkeitsansptuch erheben wollen. Da kann das Christentum noch am ehesten Akzeptanz finden, weil es durch die Madonnenverehrung eine Komponente hat, in welcher ein Hindu die Shakti sehen kann. Im Islam fehlt das gänzlich, wie auch dem Judentum, welches in Indien keine Rolle spielt. Ein weiteres Zunehmen der Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems dürfte unvermeidlich sein. Der Hindu-Glaube ist an sich nicht aggressiv, seine Geschichte bezieht sich jedoch auf die kriegerischen Arya (Arier) der Vor- und Frühzeit.

Alter Hindu Tempel

Die Hindus setzen sich also gegen Fremdartiges zur Wehr, und sie sind stark genug, dies erfolgreich zu tun. Das indische Nationalbewußtsein ist ganz wesentlich mit dem Hinduismus verbunden, welcher sich, in verschiedenen, einander aber verstehenden, Spielarten auf die ältesten arischen Überlieferungen berufen kann. Das Kastenwesen hat zwar in der Republik Indien keine Rechtsgültigkeit mehr, es ist aber doch noch im Bewußtsein verankert, besonders bei den obersten Kaste, den Brahmanen (Priester) und den Kschatrija (Krieger). In Indien sind Jahrtausende der Vergangenheit mitten auf dem Weg in die Zukunft lebendig, ohne daß das eine dem anderen widerspräche. Wohl keine andere Kultur auf unserem Planeten ist derart stark wie die indo-arische; sie vermag es der sogannnten „westlichen" zu widerstehen.

Neu Delhi  Lotos-Tempel

Aus den geistigen Quellen uralter Hochkultur, schöpft Indien neue Kraft für sein Durchsetzungsvermögen in der Welt. Heutzutage ist Indien in der Lage, aus eigener Kreativität zu schöpfen und Neues hervorzubringen. Das zeigt sich nicht nur im Computer- und Softwarebereich. „Patentklau" kommt in Indien kaum vor. Im Gegenteil, z.B. Siemens läßt vieles in Indien entwickeln. Mit dem Force-India gibt es schon einen indischen Formel-1-Wagen bei GP-Rennen (übrigens mit dem Deutschen Adrian Sutil als Fahrer). Hätte Indien nicht seine im politischen System wurzenden strukturellen Probleme, wäre es wahrscheinlich schon sehr viel weiter.

Indische Armee

Indiens Streitkräfte bestehen ausschließlich aus Freiwilligen. Das Heer umfaßt ca. 1,1 Millionen Soldaten, die Luftwaffe 150.000, und die Marine 53.000. Dazu kommen 800.000 Reservisten und rund eine Millionen Mann aus paramilitärischen Einheiten. Indien besitzt ca. 3.300 Panzer, 730 Kampfflugzeuge, 200 Hubschrauber, 21 Kriegschiffe und 17 U-Boote. Zurzeit verwendet Indien noch viele in Lizenz gebaute Waffen. So etwa bei den Panzern, die auf dem T 90 basieren, dem modernsten russischen. Das Rückrat der Indischen Luftwaffe bilden in russischer Lizenz hergestellte Su 30K (diese entspricht etwa der amerikanischen F-15). Im übrigen ist die indische Luftwaffe momentan noch mit einem Sammelsurium verschiedener westlicher und Typen ausgestattet. Aktuell laufen aber Verhandlungen über einen Lizenzbau des Eurofighters in Indien. Die Präsentation durch die Deutsche Luftwaffe erfolgte vor Regierungsvertretern in Bangalore. Technisch autark ist Indien bereits im Bereich seiner Atomwaffen und Raketen nebst Elektronik. Besonders die Mittelstreckenrakete Agni III gilt als hervorragend. Ähnlich wie die indische Luftwaffe, sucht gegenwärtig die Marine eine Erneuerung, etwa durch den in Indien gebauten Flugzeugträger INS Vikrant. Der kleine ehemalige britische Träger Hermes soll abgewrackt werden. Das Angebot der USA, den US-Flugzeugträger Kitty Hawk kostenlos zu übergeben, wenn dafür 50 F-18 gekauft würden, lehnte Indien ab. Von Rußland leaste die indische Marine mindestens zwei Atom-U-Boote. In militärischen Dingen verhält sich Indien unspektakulär. In Tadschikistan besteht eine indische Luftwaffenbasis. Außerdem gibt es mit Mosambik ein Abkommen, welches Indien de facto einen Flottenstützpunkt gewährt. Ferner besteht ein Militärabkommen mit Mauritius.

Traditionstruppe

Für die globalen Hegemonieansprüche der USA stellt Indien zurzeit keine Bedrohung dar. Die indische Politik konzentriert sich auch zunächst auf das Überwinden der im eigenen Land noch zu lösenden Probleme. Indiens Weltmacht wächst in der Stille. Dabei wirken sich die besonderen schöpferischen Fähigkeiten des indischen Menschen aus. So ist die indische Elektronik der europäischen und amerikanischen heute schon gleichwertig – und morgen vielleicht überlegen. In einem Krieg könnte das ausschlaggebend sein. Und wenn heutzutage so oft von „Cyberwar" die Rede ist – zu einem solchen wäre Indien wahrscheinlich schon jetzt besser als jedes andere Land fähig. Das sind Früchte der langjährigen engen Zusammenarbeit mit Siemens, durch welche der Grundstein für die indische Elektronik gelegt wurde. Der Status einer Veto-Macht in der UNO wird Indien bislang verweigert. Für Indien mehr eine Prestigefrage als eine von praktischem Wert. Doch die Inder werden sich merken, wer dies verhindert. Es sind dieselben, die sich auch gegen Deutschland sperren.

       
               
               
     

       
               
               
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