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Geheimunternehmungen 
der Achsenmächte
(Teil-2)

       
     
       
     

Geheimunternehmungen der Achsenmächte  Teil2

       
     
       
     

Geheimunternehmungen der Achsenmächte

Bei dieser kleinen Serie handelt es sich um die vollständigen Fassungen jener Artikel, die in der gedruckten Form in der Zeitschrift „Deutsche Geschichte“ aus Platzgründen nicht immer vollständig erscheinen. Da diese Artikel für ein Publikum gedacht sind, für das vieles in diesem Bereich vollständig neu ist, ergeben sich für den CN-Kreis naturgemäß manchmal Überlappungen mit Dingen, die aus AZP-Beiträgen bereits bekannt sind. In einigen Punkten ist das durch CN im Internetz Bekannte auch bereits voraus. Doch gerade weil diese Serie für ein in der Regel nicht vorgebildetes Publikum gedacht ist, enthalten die Artikel auch vieles, was dem Verstehen aller Zusammenhänge zuträglich ist. Diejenigen, die sich in alledem sehr gut auskennen, können sich auf diese Weise gleichsam in die Perspektive von Menschen versetzen, für die es weitgehend neu ist. 

Zweiter Teil

Wer sich auf Abenteuer einläßt, schließt gleichsam einen Pakt mit dem Unberechenbaren, hinter dem sich ein Mephisto verbergen kann. Wo Unternehmungen von Geheimdiensten das Thema sind, trägt dieser Mephisto den Namen „Spielmaterial“. Also eigens in die Welt gesetzte Fehlinformationen zur Irreführung des Gegners. Allzu oft ist das den Historikern, die sich mit solchen Dingen befassen, nicht klar. Sie finden dieses oder jenes Dokument und meinen, eine sichere Information in Händen zu halten. Doch weit gefehlt. Es hat keinen anderen Zweck als den der Täuschung. Anderenfalls wäre das Papier gar nicht vorhanden. Die verschlungene Denkart der Geheimdienste und leitender Offiziere in geheimer Mission, ihre Verschlüsselungen und ineinander verschachtelten Systeme, die gezielt ausgestreute Lüge als operationales Mittel - all dies steht dem Denken des Wissenschaftlers unendlich fern. Hier begegnen sich zwei Wesensarten, wie sie einander nicht fremder sein könnten: Für den einen sind Informationen Zeugnisse der Wahrheit – für den anderen Mittel raffinierter Täuschungsmanöver. 
Die strikte Wissenschaft baut auf vermeintlich nüchterne Fakten und verlautbart, was sie erkannt zu haben glaubt. Der Geheimdienstler dagegen braucht viel Phantasie. Für ihn gibt es stets zwei Ebenen: Was im Inneren ist - und was nach außen lanciert wird, damit andere es glauben sollen. Die Dunkelziffer an Irrtümern der Geschichtsschreibung ist daher Legion. 
So erscheint es durchaus vernünftig, lieber Abenteurern zu vertrauen, die sich von „Mephistopheles“ nicht düpieren lassen. Auf diesem Feld ist der Praktiker gefragt – und die Phantasie, die es erlaubt, sich in die Denkart der Geheimdienste hineinzuversetzen. Das ist ein wenig so wie im Schach. Bobby Fischer war der größte Schachspieler aller Zeiten, weil er nicht bloß die Ratio, sondern dazu viel Phantasie einzusetzen verstand! Gute Geheimdienstler sind wie Schachspieler. 
Kein Zufall also, wenn für die Vorgehensweise des Arbeitskreises Z-Plan (AZP, siehe DEUTSCHE GESCHICHTE Nr. 4/2010) ein Dr. F. wichtig war, der für den BND tätig gewesen ist; ein Mann, über den zukünftig noch zu sprechen sein wird. 
Die Spuren, die das Deutsche Reich und seine Verbündeten nach Ende der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs hinterließen, sind eben so mannigfaltig wie unergründlich. Genau betrachtet, hat das Reich nicht kapituliert, sondern nur die drei Wehrmachtsteile. Dieses Faktum wird auf unterschiedliche Weise gedeutet, was zu erörtern ein komplexes Thema wäre. Heutzutage heißt es zumeist, die Alliierten hätten es so gewünscht, um später mit dem Reich als ganzem verhandeln zu können. Doch dagegen spricht viel. Das Reich auf immer zu vernichten, ist das Hauptkriegsziel der Alliierten gewesen. Seit jeher bestand die Furcht vor einem Deutschen Reich, da dieses sich auf das Erbe des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation berufen und die Herrschaft über das ganze Abendland beanspruchen könnte. Das ahnte schon Wilhelm I., weshalb er ursprünglich nicht den Titel deutscher Kaiser annehmen wollte. Nein, die Alliierten dürften gerade die Kapitulation des Reiches gewünscht haben. Dönitz hatte aber vermutlich Anweisung, eine solche zu verweigern; und im Überschwang des Siegesgefühls meinten die Alliierten wohl, das Reich sei ohnehin völlig zerschlagen, auf formale Details komme es also nicht mehr an. De facto war es so (wenn einige Spinner heutzutage „Reichsregierung“ spielen, so ist das nur lächerlich, mitunter auch Mittel der Beutelschneiderei). 
Wenn hinter der Tatsache, daß das Deutsche Reich nicht formell kapitulierte, Konkretes steht, so muß das etwas anderes sein. Manche meinen, es gehe dabei um die völkerrechtliche Absicherung dessen, was Canaris den „Krieg nach dem Krieg“ genannt haben soll. Das wäre immerhin logisch. Nicht wenige recht gut orientierte Menschen vermuten hinter alledem Geheimnisse, die noch niemand zu entschleiern vermochte. Um sie wenigstens vom Ansatz her zu verstehen ist es nötig, sich in die Lage der Jahre 1944 und 1945 zu versetzen: Noch Schlimmeres als das was geschah, mußte befürchtet werden. Gegen Deutschland standen Vorhaben wie Kaufman- und Morgenthau-Plan im Raum. Auch Japan sah sich anhaltender Versklavung ausgesetzt. Und gebildete Italiener fürchteten die gänzliche Unterdrückung des römischen Denkens. Auch in anderen Ländern des Achsenkreises, wie etwa in Ungarn oder Kroatien, wehrte sich der Geist gegen die Unterwerfung. Der Zweite Weltkrieg ist ein Kampf der Weltanschauungen gewesen. Auch ein Krieg der Quantität gegen die Qualität, namentlich technisch gesehen. Die große Quantität gewann, ohne von den so Besiegten als überlegen angesehen zu werden. Den geschlagenen Völkern war trotz allem nicht das Rückgrat gebrochen. In den schwersten Stunden des Jahres 1945 dachten sicherlich manche an führender Stelle, ein erneuter Endkampf stehe erst noch bevor. Daher die Bemühung, wertvolle Reserven - besonders auch technische Mittel - in Sicherheit zu bringen, Vorkehrungen zu treffen für eine kommende, alles entscheidende Schlacht zwischen den unterschiedlichen Weltanschauungen. Yukio Mishima, der große Dichter des japanischen Samurai-Ethos, sprach von einem „Kampf der Götter“, gleichsam der Auseinandersetzung zwischen Materialismus und Idealismus.

Mishima 3


Doch dieser quasi eschatologische Endkampf blieb aus. Wie es auch zu keinem Morgenthau-Plan in Deutschland kam, und zu keiner Verschickung von Japanern als Arbeitssklaven in andere Länder. Nach dem nur mühsam erzielten militärischen Erfolg der Alliierten siegte jedoch deren Ideologie auf ganzer Linie. Sie brachte auch noch den Kommunismus zu Fall, ohne dazu Armeen einsetzen zu müssen. Weder Deutsche noch Japaner oder Italiener wollten in ihrer großen Mehrheit nun etwas anderes als den „American way of life“. Die Ersatzideale der Menschen hießen: Fernseher, Waschmaschine, Auto und Urlaubsreise. Und war das nicht sogar zu verstehen, nach all den Leiden und den vergeblichen Opfern? Der Demokratismus hatte die Auseinandersetzung der Weltanschauungen gewonnen! Frühere Ideale waren erloschen. Der letzte „Kampf der Götter“ fand nicht statt. Yukio Mishima nahm sich 1970 durch Seppuku (Harakiri) das Leben. Das kann als ein Sinnbild für die ganze Entwicklung gelten.
Waren also seitens der Achsenmächte in der Schlußphase des Zweiten Weltkriegs sowie in der ersten Zeit nachher Vorkehrungen für ein geheimdienstliches Weiterwirken aus der Stille getroffen worden, in Erwartung dessen, dass der Moment der Wiedererhebung ihrer Völker kommen werde, so erwies sich ihre Hoffnung als Irrtum. Der geheimnisumflorte Achsen-Geheimbund (manche meinen, er sei nach der ägyptischen Kriegsgöttin Sechmet benannt worden), fand keine Aufgabe mehr. Was aber wurde aus den gehorteten Schätzen jedweder Art? Wie gingen die Erben der Initiatoren damit um? Kein Außenstehender weiß es! Als sicher darf jedoch eines gelten: Das meiste davon ist noch da – irgendwo. 
Das war im AZP seit einigen Jahren ein zunehmend beachtetes Thema geworden. Hinweise auf solche Dinge gab es reichlich. Die Angelegenheit Philippinen-Peru stand da keineswegs allein. Doch diese wurde nunmehr akut. Die Spur dorthin via Caracas erwies sich als sehr konkret.

 Palettenweise Gold


Im Herbst 2009 begannen die Freunde und Freundinnen des AZP jenen deutschen Bergbauingenieur in Venezuela ernst zu nehmen, der sich unter dem E-Mail-Namen „Heronimus“ gemeldet und auf den alten U-Boot-Fahrer bezogen hatte, der von japanischem Gold auf den Philippinen sowie von verborgenen Niederlassungen der Achsenstaaten in Peru zu berichten wußte. Im AZP bemühte man sich nun in Erfahrung zu bringen, was von anderen Seiten über dergleichen berichtet oder behauptet wurde. Und es zeigte sich: Vieles von dem, was von dem alten U-Boot-Fahrer und von Heronimus gekommen war, konnte mit den zahlreichen mehr oder weniger glaubhaften Geschichten über japanisches Gold und geheime Operationen des Generals Yamashita durchaus harmonieren. 
Das Motiv „Yamashitas Gold“ geistert seit Jahr und Tag durch Bücher, Zeitschriften und durchs Internet, auch einige Filme verwendeten bereits dieses Thema. Was davon zu beschaffen war, nahm man sich nun im AZP vor. Das meiste von alledem wirkt wenig fundiert. Kenntnis der weiterreichenden Perspektive fehlte oft völlig. Meist war die Rede allein von Gold und anderen Schätzen. Die zukunftsweisenden Hintergründe bleiben zumeist unverstanden. Aber einem wahren Kern enthielt all dies allemal.
Näheres Hinsehen zeigte allerdings, daß sich die meisten Publikationen zwar um den wahren Kern ranken, jedoch zwei Dinge miteinander vermengten, die nicht zusammengehören: Zum einen die Kriegsbeute für das Japanische Kaiserreich in den Jahren 1941 bis 1943 – und zum anderen die Unternehmungen von 1944/45 für den „Krieg nach dem Krieg“. Für die zuletzt genannten geheimen Handlungen ist in der Tat General Tomoyuki Yamashita verantwortlich gewesen. Dieser war zwar nicht Chef des japanischen Geheimdiensts, aber für die spezielle Aufgabe der geeignete Mann, zumal er Deutsch sprach und wichtige Kooperationspartner in Deutschland persönlich kannte. 
Die davorliegenden Maßnahmen bezüglich Kriegsbeute lagen nicht im Geheimen. Sogar die Prinzen des japanischen Kaiserhauses schalteten sich dabei ein. Angeblich hat in den zwölf von Japan eroberten Ländern systematische Plünderung stattgefunden. Allein an Gold und anderen Edelmetallen sollen an die 6.000 Tonnen erbeutet worden sein, dazu große Mengen an Juwelen und Bargeld sowie reichlich Kunstschätze. Der Gesamtwert dieser Kriegsbeute wird auf mindestens 100 Milliarden Euro geschätzt, was aber nur vage ist. Niemand weiß es heutzutage genau. Einige Schätzungen gehen von einem Wert bis zu 250 Milliarden Euro aus. 
In den ersten Kriegsjahren dominierte die japanische Luftwaffe am Himmel über dem Pazifik, und die starke japanische Flotte brauchte die der Amerikaner und Briten nicht zu fürchten. 

J.Yamato

Die wertvolle Fracht wurde daher mit Schiffen nach Japan gebracht. Amerikanische U-Boote, die zu jener Zeit die einzige Bedrohung für solche Transporte darstellten, vermochten diese nicht nennenswert zu behindern. 1943 aber wendete sich das Blatt. Die an Zahl überlegenen Schlachtschiffe der U.S. Navy (nun durch neue der Iowa-Klasse ergänzt) und amerikanischen Flugzeugträger errangen zunehmend die Vorherrschaft auf See wie auch in der Luft. Vor allem dank neuer Flugzeugtypen, wie dem Jägers Vought Corsair sowie der auch auf dem europäischen Kriegsschauplatz bekannten P-51 Mustang, die in großen Stückzahlen erschienen, gewannen die Amerikaner die Oberhand. Die Lage auf dem pazifischen Kriegschauplatz glich in vielem der in Europa. Da wie dort war Rohstoffmangel das größte Problem. Zwar besaßen die Achsenmächte hier wie dort weiterhin einen technischen Vorsprung, doch kam dieser an den Fronten kaum noch zur Geltung. So erlagen im Pazifik selbst die mit ihren 46-cm-Geschützen mächtigsten Schlachtschiffe der Geschichte, die Yamato und die Musashi, andauernden Angriffen aus der Luft durch hunderte von Flugzeugen. 
Zu diesem Zeitpunkt aber dürfte das Gros der Kriegsbeute längst nach Japan gelangt sein. Die später oft erhobene Behauptung, riesige Werte lägen noch auf den Philippinen versteckt, läßt sich durch nichts untermauern. Aber vielleicht konnten einzelne Depots tatsächlich nicht mehr rechtzeitig geräumt werden? Die Legende, nach dem Krieg habe der vormalige philippinische Präsident Ferdinand Marcos solch ein Versteck gefunden, hält sich hartnäckig. Speziell von einer mit Diamanten angefüllten goldenen Buddhafigur aus japanischer Kriegsbeute ist immer wieder die Rede. Es heißt, diesem Fund verdanke der Marcos-Clan seinen Reichtum. Möglich, daran ist ein Stück Wahrheit. Zugegeben wurde es nie. 
In verschieden mehr oder weniger ernstzunehmenden Publikationen wird immer wieder behauptet, zahlreiche Schätze aus der Zeit der japanischen Besatzung seien nach wie vor auf den Philippinen verborgen. Von mehr als 170 Fundstellen wird da gesprochen, angeblich auf geheimen Plänen vermerkt, welche im über 2000 Jahre alten japanischen Kungi gehalten seien, die kaum noch jemand zu lesen versteht. Doch was dazu veröffentlicht wurde, erwies sich als Fälschung. Keine der zahlreichen Behauptungen ließ sich bisher verifizieren. Auch die Echtheit anderer angeblicher Aufzeichnungen ist stark in Zweifel zu ziehen. Es hat auch noch kein Schatzjäger etwas damit anfangen können.

 Schatzplan

Geheimdienste arbeiten anders, als Buchautoren oder Schatzsucher sich das vorstellen. Und der japanische Geheimdienst dürfte hervorragend gewesen sein, wie auch der deutsche. Churchill äußerte sich über die „Abwehr“, er beneide die Deutschen um ihren Geheimdienst. Der japanische wird ähnlich wie der deutsche aufgebaut gewesen sein. Doch es kann immer einmal eine Sondersituation eintreten – so wie in jenen Tagen des Frühjahrs 1945, als ein einfacher deutscher U-Boot-Mann eine Information für den Notfall erhielt, die keinem anderen mehr gegeben werden konnte. Aber auch dieser Mann besaß keine „Schatzkarte“. Was zu wissen war, lernte er auswendig: der „Schatzplan“ befand sich nur in seinem Kopf. Und das war vermutlich die einzige echte Kenntnis über das letzte nicht geräumte Golddepot auf den Philippinen. Alles andere, was dort kolportiert wird, dürfte von Schätzen sprechen, die noch im Laufe des Jahres 1945 mit U-Booten an andere Orte transportiert wurden – vor allem wohl nach Peru. 
Davon ist auch der namhafte Archäologe Dr. Eusebio Dizon vom Nationalmuseum in Manila nach jahrzehntelanger Forschung überzeugt. Er glaubt nicht daran, dass später noch Dinge solcher Art auf den Philippinen zu finden gewesen seien. Freilich gibt es dazu auch andere Stimmen, die allerdings weniger seriös genannt werden müssen. Dass gewaltige Werte an Gold und Anderem von den Japanern auf den Philippinen zwischengelagert wurden, steht dennoch außer Zweifel. Aber schon bald nach Kriegsende befanden sich diese Schätze dort wohl nicht mehr. Dafür spricht viel. Vor allem muß als markant gelten, dass es nicht nötig gewesen sein würde, für die geheime Achsenunternehmung mit U-Booten Gold von Japan auf die Philippinen zu bringen - was damals schon ein gefährliches Unterfangen war - wenn ohnehin jede Menge Gold dort gelegen hätte. Oder sollten sich wechselseitige Geheimhaltungsmaßnahmen in Japan ähnlich kompliziert ausgewirkt haben wie in Deutschland? General Yamashita ist 1941 nochmals auf Besuch in Deutschland gewesen. Er traf sich mit Admiral Canaris, um Agenden des japanischen und des deutschen Geheimdiensts zu koordinieren.
Möglicherweise ist Yamashita von der deutschen Arbeitsweise beeinflußt worden. Denkbar also, seine Geheimhaltungsmaßnahmen waren ähnlich ausrichtet. In dem Fall hätte es sein können, dass in manchen Angelegenheiten die eine Hand nicht wußte was die andere tat – weil sie es aus Sicherheitsgründen nicht wissen sollte. 
Als Yamashita im Herbst 1944 die Verteidigung der Philippinen übernahm, dürfte ihm klar gewesen sein, dass die schon ins Auge gefaßten Vorbereitungen zur anhaltenden Handlungsfähigkeit auch nach einem negativen Ausgang des Kriegs bald aktiviert werden mußten. Der materiellen Überlegenheit der Amerikaner unter General Douglas MacArthur hatte er fast nur noch den Mut der Verzweiflung entgegenzusetzen. Es war an der Zeit, die Achsendrehscheibe Philippinen für den Transport der Schätzte nach Peru im Zusammenwirken mit den Deutschen zu nutzen. Und dieser Aspekt der Sache ist nun durchaus konkret. 
Undurchsichtig bleibt die Rolle, die Admiral Iwabuchi Sanji im folgenden spielte. Dieser war zur Unterstützung Yamashitas auf die Philippinen entsandt worden. Ob diese beiden Offiziere sich gut verstanden, erscheint ungewiß. Sanji wurden später schwere Kriegsverbrechen in Manila zur Last gelegt. Er hielt sich aber offenbar in verschiedenerlei Hinsicht nicht an die Weisungen von General Yamashita. Vielleicht war Sanji in die geheimdienstlichen Operationen nicht eingeweiht. Was damals genau vonstatten gegangen ist, läßt sich nicht mehr ergründen. 
Auf alle Fälle muß von den schon erwähnten zwei verschiedenen Aspekten bezüglich der Schätze auf den Philippinen ausgegangen werden: Auf der einen Seite Beute zur Förderung der japanischen Kriegführung – auf der anderen letzte Reserven für Geheimaktionen nach dem Krieg. 
Allen vorhandenen Berichten nach, hat General Yamashita nach seiner Gefangennahme jeder Folterung standgehalten. Offiziell hat es so etwas nicht gegeben, denn die Alliierten sind nach gängiger Lesart ja „die Guten“ gewesen. Doch in Wahrheit waren schwerste Folterungen sowohl an Japanern wie an Deutschen Gang und Gäbe. Niemand weiß genau, wie viele „Geständnisse“ auf solche Weise herbeigeführt wurden (eine der wenigen Personen von Rang, die beschämt Folterungen von unbeschreiblicher Grausamkeit vor allem an Deutschen anprangerten, war in den 1950er Jahren U.S. Senator Joe McCarthy). Ein so wichtiger Geheimnisträger wie Tomoyuki Yamashita mußte sicherlich schwerste Folter ertragen. Wäre er zum Verräter geworden, hätten die Alliierten ihn vermutlich nicht aufgehängt, sondern weiter als Informationsgeber gebraucht, um Verstecke sicher aufzufinden. Doch General Yamashita blieb bis zuletzt stark. 

Grab Yamashita

Sein Chauffeur soll einem unzuverlässigen Bericht zufolge nicht diese Kraft gehabt, sondern unter der Folter mehrere Verstecke preisgegeben haben. Dieser Fahrer namens Kashiji ist aber kein enger Vertrauter Yamashitas gewesen. Daher ist es höchst unwahrscheinlich, dass er überhaupt Geheimnisse kannte. Unglaubwürdig klingt auch jene Behauptung, der nach die Amerikaner aufgrund des angeblichen Verrats des Fahrers etliches an Gold gefunden und heimlich in die USA gebracht hätten. Insbesondere kann wohl mit höchster Wahrscheinlichkeit gesagt werden, dass über die koordinierten Achsen-Geheimunternehmungen nur bekannt wurde, dass es solche gab, jedoch keinerlei Einzelheiten. Somit braucht es nicht zu erstaunen, wenn in Büchern meist bloß von versteckter Kriegsbeute die Rede ist, die weiterführenden Unternehmungen aber unbekannt oder unverstanden bleiben. Bei der Mehrzahl solcher Publikationen ersetzt wohl dichterische Freiheit der Autoren das fehlende Wissen. 
Um den wahren Kern – der fraglos gewichtig ist – ranken sich also ungezählte Legenden. Im Jahre 2002 sorgte in philippinischen Kinos ein Film unter dem Titel, „Yamashita - The Tiger’s Treasure“ dafür, dass der Glaube an die ungeahnten Schätze dort nicht erschlaffe. Während der schon im ersten Teil dieser Artikelserie erwähnte Hollywood-Streifen „Caboblanco“ von 1980 den deutschen Aspekt und Peru in den Vordergrund stellt, geht es bei „The Tigers Treasure“ wohl in erster Linie darum, eine phantasiebeflügelnde Touristenattraktion zu verstärken. Wie viele Gutgläubige haben bei solcher Schatzsuche schon Geld verloren, und nicht wenige sogar ihr Leben! Der wahre Kern aber ist da – und er ist offenkundig noch immer nicht ungefährlich (allein während der AZP-Expedition, über die im nächsten Heft genauer berichtet werden wird, kamen drei Schatzsucher auf mysteriöse Weise ums Leben). 
Also kein Zweifel: Was der alte U-Boot-Fahrer in Südamerika berichtet hat – zunächst per Post dem AZP und dann ausführlich seinem Freund Roland M, wie „Heronimus“ mit bürgerlichem Namen heißt - stand auf festem Boden! Dessen fühlten sich die AZP-Freunde in Düsseldorf nunmehr sicher. Das hieß allerdings nicht, man hätte Heronimus jetzt in allem Glauben geschenkt, obschon sein Schreibstil einen seriösen Eindruck bot. Die erste Schilderung seiner Gespräche mit dem alten U-Boot-Mann wirkte sehr glaubhaft. Auch sein davon ganz unabhängiger Bericht über ein geheimnisvolles Flugzeugwrack, das er in Brasilien entdeckt habe, erweckte Interesse. Dann sandte Heronimus per E-Mail ein Foto nach Deutschland, das angeblich die gesuchte Frau namens Vera zeige, von welcher ihm sein verstorbener Freund der alte U-Boot-Mann erzählt habe. Zunächst erregte das beim AZP viel Aufmerksamkeit. Der Schnappschuß, auf dem das Gesicht der Frau überwiegend verdeckt ist, wies wirklich Ähnlichkeit mit Vera auf. Besonders die ungewöhnlich langen braunen Haare erinnerten sehr an sie. Vera war und blieb ein Schlüssel zur Lösung vieler Rätsel! Da hängt sicherlich vieles zusammen, was jetzt noch nicht ganz durchschaubar ist. Das von Heronimus präsentierte Foto zeigte nun eine Frau von Mitte 20. War sie wirklich Vera, so mußte das Bild also um 1975 aufgenommen worden sein. Heronimus beging allerdings einen Fehler, denn er sagte, das Foto sei verhältnismäßig neu. Vera mußte 2009 aber schon 61 Jahre alt sein! Abgesehen davon, dass der Kleidungsstil der jungen Frau auf dem von Heronimus geschickten Bild nicht so recht zu Vera paßte, hätte diese höchstens eine Tochter von ihr sein können. Heronimus hatte sich mittels dieses Fotos offenbar nur die Tür zum AZP als Geldquelle öffnen wollen. Er erklärte in einer ausführlichen E-Mail, er hätte die Frau bei einem Strandfest gesehen, und der Anblick habe ihn augenblicklich an die Beschreibung des alten U-Boot-Fahrers erinnert. Dass dessen Begegnung mit Vera ja weit zurücklag, daran habe er nicht gedacht. Die Frau sei auch schnell von der Bildfläche verschwunden. Er habe dann mehrere Leute gefragt, die Fotoapparate dabei hatten, ob jemand vielleicht die schöne Brünette aufgenommen habe, die ja schon eine besondere Erscheinung gewesen sei. Damit habe er bei einem Mann tatsächlich Glück gehabt. Dieser besaß eine Digitalkamera. Er habe den Mann überreden können, ihm das Foto per E-Mail zu schicken, erklärte Heronimus. Doch auch der Mann mit dem Fotoapparat kannte die Frau nicht. Niemand dort kannte sie. Und das sei ihm geheimnisvoll vorgekommen. Er sei nicht seine Absicht gewesen, irgend jemandem etwas vorzuschwindeln, beteuerte Heronimus, sondern er habe einfach nicht an den Zeitraum gedacht – und die Frau hätte ja auch irgendwie geheimnisvoll gewirkt… Heronimus argumentierte geschickt. Aber es konnte doch alles Schwindel sein. Wer mochte wissen, woher er sich vielleicht das Foto besorgt hatte? Es konnte von irgendwo stammen! Das führte zu Mißtrauen gegen Rolando M.
Daraufhin telefonierten die AZP-Freunde mit einen alten Bekannten in Rio de Janeiro, dem Sohn eines gebürtigen Deutschschweizers, durch dessen Verbindungen und Querverbindungen die meisten Kontakte in Südamerika zustande gekommen waren. So auch seinerzeit der zu dem alten Seemann in Peru. Von Heronimus, beziehungsweise Rolando M, wußte der Gewährsmann in Rio nichts. Das mußte zwar nicht viel besagen, half aber auch nicht weiter. Doch die Dinge waren nun einmal so weit gediehen, daß zwei der AZP-Kameraden – beide Männer im Alter über 60, ein Architekt und ein Geschäftsmann im Ruhestand – ein Zusammentreffen mit Heronimus vereinbarten. Es sollte kurzfristig im Hotel Pestana in Caracas stattfinden. 
Zuvor setzten sich mehrere Damen und Herren des Kreises in ihrem eigens eingerichteten AZP-Büro zusammen, um nochmals alles Vorhandene aus den unterschiedlichsten Quellen durchzugehen, was mit der „Angelegenheit Heronimus“ in eine logische Verbindung gebracht werden konnte. 
Auf Asien fanden sich keine weiteren Hinweise aus erster Hand. Allein der des alten U-Boot-Mannes, auf den sich Heronimus berief. Was Lateinamerika anbetrifft, gab es jedoch eine Menge. Nun wurde nach eventuellen Übereinstimmungen der verschiedenen Schilderungen von Heronimus mit anderen Informationen oder Hinweisen gesucht, die als einigermaßen sicher einzustufen waren. Über Flugzeugwracks gab es mehrere Zeugnisse, auch mit Fotobelegen. Doch keiner davon stimmte mit dem überein, wovon Heronimus aus einem seiner früheren Erlebnisse in Brasilien berichtet hatte. Dazu passen konnte allerdings ein Brief aus Argentinien, in dem es hieß, eine deutsche Gruppe habe 1947 oder 1948 ein Flugzeug besessen, das häufig zwischen Argentinien, Brasilien und Uruguay geflogen sei. Es habe sich um eine zweimotorige Maschine älter Bauart gehandelt. Dieses Flugzeug sei Mitte der 1950er Jahre, aus Uruguay kommend, verschollen. Wahrscheinlich abgestürzt über dem brasilianischen Urwald. Vielleicht mit einer wertvollen Ladung an Bord? Andere Stimmen, sowohl aus Brasilien wie aus Uruguay, behaupteten, noch Jahre nach Kriegsende immer wieder einmal einen deutschen Bomber gesehen zu haben – die einen meinten, eine Ju 88 oder Ju 188, andere, eine He 177 – wie ein Gespensterflugzeug zwischen den Wolken, oder tief über den Baumwipfeln im Morgendunst. Das klang allzu phantastisch, obschon einige mit Zusatztanks ausgestattete Maschinen tatsächlich in geheimer Mission weite Flüge unternommen hatten. Auf alle Fälle als Fernaufklärer, vielleicht auch direkt nach Südamerika. Darauf wiesen mehrere Quellen hin. Mit der jetzt virulenten Angelegenheit aber hatte das vermutlich nichts zu tun. Das von Heronimus genannte Flugzeugwrack konnte keine solche Maschine sein. Wenn es überhaupt mit derartigen Angelegenheiten zu tun hatte, so paßte dazu am ehesten die Erzählung über das verschollene Privatflugzeug der unbekannten deutschen Gruppe. Durchaus möglich, dass sich da noch etwas zusätzlich ergeben würde. Nicht jetzt, aber gegebenenfalls später. Heronimus schien kein Schwindler zu sein. Möglich, dass er sich da oder dort irrte. Doch irren ist menschlich. Man würde nun ja bald einen persönlichen Eindruck von diesem Manne gewinnen. 
Die Kameraden des AZP flogen schon vier Tage vor dem vereinbarten Termin nach Caracas. Sie beabsichtigten, bei dieser Gelegenheit erst nochmals einigen Spuren nachzugehen, auf die sie vor ein paar Jahren gestoßen waren. Diesmal nahmen sie aber ein Linienflugzeug, anders als 2007, als drei AZP-Kameraden mit einer einmotorigen Rockwell Commander C 112 rund ein halbes Jahr lang kreuz und quer durch Lateinamerika geflogen waren, um allen möglichen Fährten zu folgen. An Peru dachte im Jahre 2007 beim AZP aber noch niemand. 1980 wollte der alte U-Boot-Fahrer Vera in Peru begegnet sein, in der Nähe einer Stadt namens Pativilca. 
Doch was würde man dort 20 Jahre später noch vorfinden? Höchstens hätte interessant sein können, ob es dort tatsächlich Gemunkel über ein deutsch-japanisches Geheimversteck gibt - oder über ein vor der Küste auf Grund gesetztes deutsches U-Boot. Aber das alles reichte so weit in die Vergangenheit, dass die Spuren längst verwischt sein dürfen. Was hätte es auch genützt, über dergleichen Gerüchte zu hören? Und sollte dies der Fall sein, so hätten die beiden Rheinländer sowieso nichts von dem Geschilderten auffinden können. Wozu auch? Die Freunde des AZP kamen nicht mit der Ambition, Schätze zu heben. Darum hatten sich vermutlich schon andere, die sich auf so etwas besser verstanden, vergeblich bemüht. Und dort Spuren von Vera? Sie war vor rund 20 Jahren dort gewesen, und das vielleicht nur für einen einzigen Tag. Es war alles schon zu lange her! Also wurde beschlossen, vorerst keinen Abstecher nach Peru zu unternehmen. 
Aber allmählich kam bei den zwei AZPlern nun doch eine gewisse Begeisterung für die Schatzsucherei auf. Erstmals wurde den beiden Männern vollauf bewußt, wie viele womöglich bedeutsame Dinge sich durch Ihre Hobbytätigkeit angesammelt hatten. Hinsichtlich geheimer Angelegenheiten des Reichs gab es noch manches, was erforscht zu werden verdiente – hier in Caracas, und vielleicht noch an anderen Orten der Welt, wenn nicht sogar im eigenen Land. Mit solchen Überlegungen frischten die beiden Männer aus Düsseldorf ihren Tatendrang auf. 
Jetzt also: Was würde von dem Mann zu halten sein, der sich unter dem Namen Heronimus beim AZP gemeldet hatte? Diesem Mann gegenüber herrschte bei den AZP-Kameraden ja immer noch Skepsis. Sie hatten auf der Terrasse des Hotels gefrühstückt. Jetzt saßen sie dort in bequemen Sesseln und warteten darauf, daß es elf Uhr werden würde: der mit Heronimus vereinbarte Zeitpunkt für die Zusammenkunft. 

Terrasse - Caracas

Ein lauwarmer Wind bewegte die Kronen der in große Töpfe gepflanzten Palmen auf der Terrasse. Dieser Wind drohte, das in Großformat ausgedruckte Bild der angeblichen Vera davonzuwehen, das als Erkennungszeichen vereinbart worden war. Es stand gegen ein Wasserglas gelehnt, davor der Aschenbecher, damit es nicht wegwehe. Das Gefühl einer konspirativen Unternehmung machte den beiden AZP-Kameraden nun doch richtig Spaß. 
Heronimus kam eine halbe Stunde früher als verabredet. Ein kräftiger, sympathisch wirkender Mann in den Vierzigern, dem viele Jahre unter heißer Sonne anzusehen waren. Der Anflug eines schwäbischen Dialekts verriet, aus welcher Gegend der Heimat Heronimus – resp. Rolando M. - kam. Schon in der E-Mail-Korrespondenz hatte er berichtet, seit langem in Lateinamerika zu leben. Allerdings nicht in Venezuela. Davor war er in Argentinien und Brasilien gewesen, in Chile, Bolivien, Paraguay, Peru und Honduras. Im übrigen erklärte Heronimus unverhohlen, seit vielen Jahren immer wieder einmal nach Schätzen zu jagen. Das habe ihn in all die verschiedenen Länder geführt, und er habe dabei andere Menschen kennengelernt, die dem gleichen Ziel nachliefen. So kenne er auch einen Mann, der zurzeit in Indonesien sein Glück versuche, es davor aber auch schon auf den Philippinen probiert habe. Besonders dort, so erzählte Heronimus, blühe das Geschäft mit dem Schwindel. Er habe sich darüber genau unterrichten lassen. Die Kunde, daß die Japaner dort Gold versteckt haben, sei weit verbreitet. Das rühre nicht zuletzt daher, daß immer wieder einmal einzelne Goldstückchen gefunden würden. Dabei handle es sich aber nur um Kleinigkeiten, die bei amerikanischen Fliegerangriffen verloren gegangen waren, als die Japaner plötzlich Deckung suchen mußten. Zu jener Zeit seien oft überraschend amerikanische Jagdbomber von Flugzeugträgern aus gekommen. Und – genau wie der alte U-Boot-Fahrer erzählt hatte – die Japaner transportierten ihr Gold in einfachen Kisten in provisorische Verstecke. 

Cotsair

Was so da und dort verloren ging, fanden später meist Bauern. Einen großen Fund habe aber noch niemand gemacht. Es gäbe bloß viele Legenden. Besonders die Geschichte um Marcos und die goldene Buddhafigur voller Diamanten, von der die AZPler inzwischen auch schon erfahren hatten, sei berühmt. Heronimus’ Freunde glaubten nicht an die Möglichkeit großer Schatzfunde auf den Philippinen. Das meiste sei ja mit U-Booten weitertransportiert worden. All dies habe auch sein Bekannter bestätigt, der die Philippinen gut kenne, und was er sagte, paßte auch wieder zu dem, was der alte U-Boot-Mann erzählt hatte. Die Einheimischen wüßten auch, daß es da nicht jede Menge an Schätzen auszubuddeln gäbe. Touristen und Abenteuerlustige aber wüßten es nicht, und solche Leute würden darum immer wieder ausgenommen. Er selber wäre nicht auf die Idee gekommen, dort sein Glück zu versuchen, sagte Heronimus. Jetzt aber, aufgrund der so glaubwürdigen und auch genauen Angaben des alten U-Boot-Fahrers, möchte er es versuchen. Ja, ergänzte er ehrlich: er sei ganz versessen darauf. Bloß fehle es ihm an Geld. Er habe in Peru sogar noch Schulden, wenn auch nicht viel. Mit gewerbsmäßigen Schatzsuchern würde er sich aber ungern zusammentun, denn das seien zumeist entweder Spinner oder Schufte. Mit solchen Leuten ließe er sich nicht gerne ein. Daher laute sein Angebot: Sofern die AZP-Freunde ihm die nötige finanzielle Unterstützung gäben, würde er im gemeinsamen Interesse nach dem Goldschatz suchen und im Erfolgsfalle ehrlich mit ihnen teilen. Durch seinen Bekannten in Ostasien, einen Portugiesen, könnte er auf Unterstützung rechnen. Dieser kenne dort auch einen Deutschen, der mitmachen wolle. Wenn das Gold da sei, würde er es auch finden! Dann müsse man auf den Philippinen eine Mining-Company gründen, um das Gold außer Landes schaffen zu können. Anders würde das nämlich schwierig. Darin habe sein Bekannter, der Portugiese, Erfahrung aus Indonesien. 
Heronimus präsentierte zwei Fotos, die Funde der beiden von ihm genannten Männer zeigten.

Erste Funde

So weit wollte man im AZP jetzt noch nicht denken. Nach wie vor ging es in diesem Kreis weniger um das Finden von Schätzen als um die Möglichkeit, Geheimnisse des Zweiten Weltkriegs zu entschleiern, was dann womöglich zu noch weiteren Erkenntnissen leiten würde. 
Heronimus hatte sich in Eifer geredet, er war Feuer und Flamme. Die Hintergründe der Achsengeheimnisse waren ihm gleichgültig. Er wollte Schätze finden. Doch in einem weiteren Punkt bestätigte er, wovon der alte U-Boot-Fahrer gesprochen hatte: In der Tat gäbe es noch Leute in der Geisteshaltung von damals, die solche Schätze für sich beanspruchten. Das wären auch wirklich Deutsche, aber ebenso Menschen anderer Nationalität. Er könnte sich gut vorstellen, daß die vom AZP gesuchte Frau namens Vera zu dieser Gruppe gehöre oder gehört habe. Das seien gut organisierte Leute, ein bißchen so wie die Mafia, meinte Heronimus. Und er sprach von der geheimnisvollen Organisation Namens „Sechmet“, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet worden sei. Eine ideelle Komponente gab es für ihn bei alledem nicht. Das irritierte die beiden AZP-Kameraden. Heronimus bemerkte dies wohl, denn er begann über die Frau zu sprechen, die so aussah wie Vera in jungen Jahren. Vielleicht, sagte er, sei das ja wirklich eine Tochter der seit 1981 spurlos verschwundenen Vera? Trotz dieses durchsichtigen Manövers, hatte Heronimus damit einen sensiblen Nerv der AZP-Kameraden getroffen. Man vereinbarte, Heronimus solle einen Anforderungskatalog für seine eventuelle Unternehmung erstellen. Hielten sich die Kosten in einem überschaubaren Rahmen, würde ernstlich erwogen werden, den nötigen Betrag zur Verfügung zu stellen – und das gegebenenfalls auch schnell. Binnen zehn Tagen sollte dies entschieden sein. Dabei blieb es, und es war ernst gemeint. Aber so richtig wohl fühlten sich die beiden AZPler in der Gesellschaft von Heronimus denn doch nicht. Für einen Architekten und einen soliden Geschäftsmann im Ruhestand war Schatzsucherei eine fremde Welt. Sie ließen sich vorerst auf nichts weiter ein, sondern reisten am nächsten Tag heim. 
Als die beiden wieder in Düsseldorf waren, fanden sie schon eine E-Mail von Heronimus vor. Dessen Wünsche waren, gemessen am Vorhaben, bescheiden: seine Schulden in Peru sollten übernommen werden. Dieser Betrag war nicht erheblich. Außerdem verlangte er die Kosten des Flugs von Caracas nach Manila sowie 600 US-Dollar monatlich, im Voraus für ein halbes Jahr. Ferner wollte er die Zusicherung, im Falle erforderlich werdender Zusatzaufwendungen auf schnelle Überweisungen rechnen zu können, sofern diese einen gewissen Rahmen nicht überschritten. Die sich ergebende Gesamtsumme, die sofort anfallen würde, klang für den AZP annehmbar. Der Seniorchef eines gut gehenden mittelständischen Unternehmens, der dem Kreis angehört, erklärte sich sogleich bereit, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Dessen jüngerer Sohn wollte dann, sobald seine Arbeit es zulasse, einen Kurzbesuch auf den Philippinen einlegen, um zu sehen, was dort geschehe. Bloß einige Damen des Kreises machten aus ihrer Skepsis keinen Hehl. Die Gattin des Architekten meinte, ihrem Gefühl nach wolle jener Heronimus etwas anderes als er vorgebe, nach seinen früheren E-Mails zu urteilen, habe dieser Mann in Peru etwas auf den Hörnern. Alles andere sei für ihn nur Beiwerk. Später sollten sich Anzeichen dafür ergeben, daß die Frau nicht ganz Unrecht haben mochte, auch wenn Heronimus’ Ambitionen auf den Philippinen sich als ernsthaft erwiesen. Gleich am nächsten Tag erhielt Heronimus die Zusage vom AZP, und die vereinbarte Summe wurde ihm überwiesen.

Manila  -  Philippinen

Es vergingen nur fünf Tage, da meldete sich Heronimus aus Manila. Er habe sich dort bereits mit dem erwähnten anderen Deutschen zusammengetan, einem Mann namens Paul. Dieser spreche die Landessprache. Nun warte er noch auf seinen alten Bekannten, den Portugiesen, dann würde es losgehen. Und sobald die ersten Schritte erfolgreich getan sein würden, sollten einige Leute des AZP hinzustoßen. So geschah es – wenngleich nicht ohne zwischenzeitliche Überraschungen und Gefahren. In der nächsten Ausgabe wird all dies geschildert werden.
Fortsetzung folgt.

       
               
               
     

       
               
               
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