Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Einblick 

     

Erinnerungen

       
     
       
     

Erinnerungen

       
     
       
      Erinnerungen

Erinnerungen – persönliche Erinnerungen – haben alle eines gemeinsam: Sie bedeuten einzelnen Menschen viel, den meisten dagegen sagen sie nichts oder nur wenig. Insofern sind sie sehr exklusiv. Wer nichts mit ihnen zu schaffen hat, ist von ihnen ausgeschlossen. Höchstens, daß einem Unbeteiligten einmal davon erzählt wird. Das tut manchmal gut, denn während des Erzählens wird wieder wie gegenwärtig, was ja unwiederbringlich in vergangener Zeit liegt.

Jeder von uns, ob Frau oder Mann, ob jung oder alt, hat irgendwo in der Sammlung seiner Erinnerungen besondere Kammern, zu denen niemand sonst Zutritt hat. Und nur selten wird einem vertrauten Menschen dort Einlaß geboten. Die Ausschmückung dieser ganz persönlichen Kammer ist zwischen Frauen und Männern sicher nicht gleich; und bei jüngeren sind Umfang und Tiefe der ganz speziellen Erinnerungskammern meistens von einander verschieden. Doch die besondere Atmosphäre, die in ihnen schwebt, hat sicherlich stets viel gemeinsam. Dieses Gemeinsame besteht vor allem in der Verborgenheit, nicht selten sogar in einer Verborgenheit gegenüber sich selbst; denn in den ganz besonderen Erinnerungskammern bewahren wir ja auch unsere geheimsten Wünsche auf, mitunter dicht neben Gefühlswelten, die der ideologisch „demokratisierte" Gegenwartsmensch als „sentimental" abzulehnen habe, wie ihm eingeflößt wird, sind sie doch weder „cool" noch „geil", solch abscheuliche Begriffe passen da nicht hin.

Der österreichische Verhaltensforscher Professor Otto König sagte einmal, was immer Ideologien auch probieren wollen, in seinen wesentlichen Zügen habe der Mensch sich seit über 40.000 Jahren nicht geändert, und das werde er auch zukünftig nicht tun, Frau bleibe immer Frau und Mann immer Mann, und beider Gefühle behalten sie gleicher Art. Keine Gleichmachereiversuche vermöchten das im Kern jemals zu verändern.

Aber die Gefühlswelten werden heutzutage systematisch verroht, wenigstens ist dies unübersehbar das Ziel des zurzeit herrschenden Systems. Noch in der 1950er Jahren war das anderes. Die natürliche Sinnfindung wurde dem Menschen nicht versperrt. Doch heutzutage soll man nicht mehr lieben, sondern nur noch „Sex haben". Ehe, Kinder, Familie sollen beiseitegeschoben, Kinder, sofern nicht abgetrieben, sollen zur Nebensache werden für die Produktions- und Konsumsklaven der „Westlichen Gesellschaft". Logisch, daß diese voller unglücklicher Menschen ist. Den heutzutage Maßgeblichen ist das gleichgültig, denn diese denken nur kurzfristig in Macht Profit und leben im übrigen nach dem Motto, möge nach ihnen doch alles zusammenbrechen, was kümmert diese Leute die Zukunft anderer. Alles denkbare Übel trifft in solch einer Einstellung zusammen, und dieses Übel hält zurzeit die Macht in den Klauen. Ihr nächstes Quartier ist die Hölle.

Und doch: wie klein und schwach diese vermeintliche Macht doch ist!

Denn die Macht der Gefühle ist ungebrochen – viel tausendfach stärker als jede andere. Doch mehr als früher weicht sie heutzutage notgedrungen in innere Welten aus. Und oftmals erkennt der einzelne spät, irregeleitet durch äußere, fremde Einflüsse, so häufig im Leben das Falsche getan zu haben; manchmal aus Irrtum, manchmal auch aus Schwäche. Das tut weh, doch es ist niemals zu spät, den falschen Weg zu verlassen, zurückzukehren an die einstmals entscheidende Wegkreuzung, und von nun an der richtigen Bahn zu folgen, jenen Weg zu gehen, der uns von Anfang an war bestimmt.

Somit sind die Erinnerungen gleichsam Wegweiser. Denn alles Vergangene bildet ja stets nur eine Vorstufe für Kommendes.

Natürlich gibt es auch Erinnerungen wenig erfreulicher Art. Kriegserinnerungen, beispielsweise. Und seit Kriegmachen wieder opportun ist, gibt es auch frische Kriegserinnerungen. Auch bei Jüngren, die weder den Zweiten Weltkrieg noch Korea oder Vietnam miterlebt haben. Solche Art von Erinnerungen hat aber ihr spezielles Quartier. Sie betreffen zwar persönlich Erlebtes, und sind doch nicht im eigentlichen Sinne persönlich wie alles, was Erinnerungen an Kollektiverlebnisse sind. Auf die können wir im Grunde weitgehend verzichten.

Die wirklich wichtigen Erinnerungen sind immer die ganz persönlichen. Die gilt es, zu hüten, denn sie sind Teile von uns selbst, von unserem Leben, von unseren Sehnsüchten. Es liegt in der Natur dieser Welt, daß sich nicht alle von ihnen erfüllen. Etwa so, wie Verliebtheit noch nicht Liebe ist. Darum sind die meisten unserer Erinnerungen genau betrachtet Fragmente: unvollendete Erlebnisse. Und vielleicht sollten wir sie des öfteren genau betrachten und uns fragen, wo etwas unfertig Gebliebenes vielleicht sogar noch vollendet werden kann?

Alles, was uns im Leben begegnet, hat ja einen Sinn. Dieser will bloß erkannt und verstanden werden. Es ist nicht die Art von Sinn, der uns von einer Vorsehung gesandt worden wäre. Nein, so ist das Leben wohl nicht. Der Sinn ergibt sich stets aus uns selbst, aus dem, was wir taten, wonach wir strebten. Wir selbst sind es ja, die uns den Boden des eigenen Lebenssinns bereiten. Wenn wir es nicht täten, würde es niemand tun. Darum sind die Erinnerungen eben wie eine Wegkarte durch die von uns selber geschaffene Lebenslandschaft. Je besser wir sie kennenlernen, um so sicherer finden wir zukünftig voran.

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !