Ueberblick

Aus

Ein

mailto:info@causa-nostra.com

Rundblick

Ausblick

Einblick

Rückblick

Überblick
     
   

Einblick 

     

Die Männer im Z-Plan  (Teil-1)

       
     
       
     

Die Männer im Z-Plan  (1)

       
     
       
      Die Männer im „Z-Plan" (1)

Die Männer im „Z-Plan" zu besprechen, bzw. über die männlichen Romanfiguren mit realem Hintergrund zu reden, wie sie im Buch vorkommen, ist nicht ganz einfach. Mehrere von diesen sind bezüglich ihrer Basis in der Realität viel wichtiger als die meisten Frauen mit Ausnahme von Vera, welche ja praktisch auch in Antonietta wiederzuerkennen ist, wenn auch in einer Art und Weise, die der wirklichen Vera nur bedingt entspricht.

Die drei wichtigsten Frauenpersönlichkeiten im Z-Plan sind somit im Grunde nur zwei, nämlich Vera/Antonietta und Astrid. Im Buch nicht berücksichtigt wurde Susanne, von deren esoterischen Interessen aber sicherlich „Astrid" wenigstens mit inspiriert wurde – sicher neben den beiden Maka’ara-Damen, die ja aber nichts mit dem Geschehen zu tun hatten.

Die anderen Frauenpersonen des Buchs sind zwar für die Romanhandlung wichtig, aber kaum für den Z-Plan an sich. Eine vielleicht gar nicht ganz unwichtige Nebenrolle hat in Wirklichkeit möglicherweise Susanne gespielt, besonders wegen ihres recht guten Kontakts zu Fischer, worauf wir an der gegebenen Stelle noch kommen werden.

Die wichtigen handelnden Personen unter den Männern im „Z-Plan" sind – nach der literarischen Leitfigur Ernst Lukowsky – vor allem: Fischer, Busch, Beekn und Cornelius. Die Gegenfigur Valtine ist zwar auch nicht gänzlich ohne einen gewissen Hintergrund, sie wurde jedoch vor allem für die Romanhandlung aufgebaut. Eine reale Vorlage hat beispielsweise auch Kufner, ohne aber für die Hintergründe der Sache maßgeblich zu sein. Die entscheidenden Männer des Schlüsselromans sind also die vier soeben genannten, und diese bieten wieder mehrere interessante Querverbindungen, welche zu beleuchten wären. Das sind jedoch quasi mehrere verschiedene Kaptitel, bzw. Artikel zum Themenkreis.

Die Hauptfigur des Buchs ist natürlich Ernst Lukowsky. Da es sich bei diesem aber um eine literarische Kunstfigur handelt, ist hier nicht der Platz, über diese viel zu reden. Lukowsky erfüllt im Buch vor allem die Aufgabe, eine geradlinige und mutige Lebenshaltung zu vermitteln. Genau besehen zeigt er manchmal deutliche Züge einer eher amerikanischen als europäischen Mentalität, welche aber wohl auch der ursprünglich deutschen weitgehend entspricht. Dieser amerikanische Zug ist auch volle Absicht. Ernst Lukowsky ruft nie nach Hilfe des Staates. Es ist ihm selbstverständlich, sich in jeder Situation selbst zu helfen und sich aufrecht durch sein Leben zu kämpfen. Diese recht amerikanische Einstellung entspricht auch der persönlichen des Verfassers von „Z-Plan", wie bekannt ist. Speziell in schwierigen Zeiten, wie sie jetzt herrschen (und auch schon als das Buch geschrieben wurde bestanden haben) erscheint dieses, „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott", frei nach Luther, bestimmt passender als das Rufen nach dem Sozialstaat. So ist es natürlich auch kein Zufall, wenn Lukowsky einen amerikanischen Wagen fährt und sich eines Western-Revolvers bedient. Auch darin kommt die Frage der Einstellung zum Leben zum Ausdruck, eine gewisse Vorstellung von Ritterlichkeit im Kampf.

Männer-2

Der Name schließlich wurde nicht wegen einer realen Vorlageperson gewählt, sondern um zu vermitteln, daß solche vermeintlich slawischen Namen genauso deutsch sind wie Müller oder Schulze (denken wir nur an den großen Jagdflieger und Patrioten Walther Nowotny!).

Der Romanheld ist also als Leitfigur zu sehen, welche in erster Linie eine gute Lebenshaltung kommuniziert. Der Roman-Lukowsky ist dabei kein politischer Mensch. Er ist auch kein ausgesprochener Nationalist, bzw. er ist als Deutscher nicht weniger oder mehr national gesinnt, als z.B. ein Amerikaner für sein Land.

Ernst Lukowsky handelt in den Situationen, in welche er gerät, ganz einfach als ein geradliniger Mann. Alles weitere ergibt sich daraus.

Bezüglich der weiterführenden Hintergründe spielt dieser Ernst Lukowsky keine tragende Rolle, insofern ist er auch ohne eine konkrete Vorlageperson.

Die Hauptfigur des Buchs ist für die Betrachtung aus AZP-Sicht aus den genannten Gründen nicht ergiebig, so wichtig sie sich in ihrer Vorbildfunktion, vor allem für junge Leser, auch darstellt.

Welche der männlichen Personen mit realem Hintergrund ist nun die wichtigste für den Kern der Handlung? Diese Frage läßt sich gar nicht einfach beantworten. Natürlich wäre jetzt Admiral Canaris zu nennen, aus der großen historischen Sicht. Dieser aber tritt in dem Buch selbstverständlich nicht auf, da es ja in einer Zeit spielt, da Wilhelm Canaris bereits verstorben war.

Hier heißt es also, die Personen der Jetztzeit zu betrachten, welche im Buch vorkommen und im Hinblick auf die Hintergründe eine tragende Rolle spielen.

Peter Fischer 1

Bei genauem Abwägen – auch unter Einbeziehen aller Faktoren, wie sie sich noch eruieren ließen – kann man wohl sagen, daß Peter Fischer, alles in allem, die womöglich wichtigste Person für das Ganze ist.

Der Mann, der im Buch Peter Fischer heißt, ist sicher als eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu bezeichnen, damals im Alter von Anfang 40. Eine ungewöhnliche Persönlichkeit war Fischer gleich in mehrfacher Hinsicht. Ohne Frage ist er ein hoch gebildeter, überaus intelligenter Mann gewesen (bzw. ist es noch). Das konnte man schon bemerken, wenn man auch nur ein paar Sätze mit ihm gewechselt hatte. Er drückte sich auch immer gewählt und in bestem Hochdeutsch aus.

Allerdings wirkte er oft ein bißchen geziert. Das kam auch durch seine fast übertrieben elegante bis modische Kleidung. Einige meinten nach dem aller ersten Eindruck, Fischer sei womöglich homosexuell, was aber bestimmt nicht der Fall war. Er hatte einfach einen Hang zu teurer und manchmal wohl auch zu modischer Kleidung. Man sah ihm buchstäblich an, daß er mehr als genug Geld haben mußte.

Dafür stand auch sein anthrazitfarbener Ferrari, eines der teuersten Autos, welches man kaufen konnte. Da Fischer nicht groß war, paßte der relativ flache Wagen aber zu ihm. Dieses Fahrzeug war auch keiner der extrem sportlich aussehenden Wagen, sondern ein eher zivil wirkender, der sogar vier Sitze hatte. Wie gut man hinten Sitzen konnte, ist sicherlich eine andere Frage, aber es war kein ganz typischer Sportwagen, er wirkte auch nicht angeberisch. Irgendwie ist dieses Auto wohl charakteristisch für Fischer gewesen. Er mochte solche Dinge, aber Angeberei hatte er nicht nötig. Das hätte man zuerst anders annehmen können, denn Peter Fischer war nur etwa 1,60 m groß, und kleine Leute sollen ja manchmal unter Minderwertigkeitsgefühlen leiden. Bei Fischer ist davon aber unter Garantie keine Rede gewesen, er hatte ein sehr gesundes Selbstbewußtsein.

So waren also die ersten Eindrücke, wie er in Mönchengladbach auftauchte. Er sagte, er interessiere sich dafür, ein Flugzeug zu mieten. Eine Lizenz, einen Flugschein, hatte er. Trotzdem hat er nie eine Maschine genommen, und er hat sich scheinbar auch nicht sehr für das Fliegen und für Flugzeuge interessiert. Der Grund, warum er kam, und das dann ja auch öfter, ist nie richtig klar geworden. Er aß im Klub-Restaurant, obwohl er der Typ war, der eher in Nobelrestaurants gehen dürfte.

Von Anfang an war auch Friedrich Buch in Fischers Gefolge (von diesem dann noch separat). Da Busch älter war und auch viel größer, dachte man anfangs leicht, Fischer wäre dessen Adlatus. Aber es war genau umgekehrt, das bemerkte man schnell. Obwohl Busch mehr redete, während Fischer ja eher zurückhaltend wirkte, war ganz klar, wer von den beiden das Sagen hat, das war eindeutig Fischer.

zu Peter Fischer

Was wollte Peter Fischer in diesem Umfeld? Das ist nie wirklich klar geworden. Er sagte, er wohne in München, und jetzt hätte er für eine Weile in Düsseldorf zu tun (später erwies sich, daß er in München keine Adresse hatte). Er unterhielt sich mal mit diesem und mal mit jenem. Aber es war nie so, daß man hätte merken können, er will etwas Bestimmtes. Das ist aber sicher der Fall gewesen! Es kam aber nie erkennbar zum Ausdruck. Manchmal spielte Fischer mit Klub-Mitgliedern Schach, und er war ein sehr guter Schachspieler. Das machte ihn bei einigen recht beliebt.

Als dann „Cornelius" (auch über diesen später noch separat), nebst Assistenz, auf der Bildfläche erschien, wurde die Sache noch rätselhafter. Ganz besonders als herauskam, daß dieser Kriminalbeamte schon früher einmal bei Vera aufgetaucht war, nach dem Tod ihres Vaters. Jetzt interessierte er sich aber wohl vor allem für Fischer, beiläufig auch für Busch. Fischer aber war erstaunlich souverän, dem konnte wohl keiner beikommen. Es machte auch den Eindruck, als ob „Cornelius" wußte, wer Fischer ist, und daß er einen gewissen Respekt vor diesem hatte.

Wegen der Tatsache, daß „Cornelius" auch mit Vera reden wollte, dachte man, Fischer sei auch Veras wegen hier, bzw. wegen der Geschichten um ihren Vater. Aber er hat, so weit sich sagen läßt, nie versucht, mit Vera ins Gespräch zu kommen. Beide sind sich wohl auch von Anfang an gegenseitig nicht gerade sympathisch gewesen, sondern eher das Gegenteil, wenigstens in der ersten Zeit. Es hatte einfach den Anschein, daß Fischer sich nicht für Vera interessierte. Diese war es aber gewöhnt, daß alle Männer sie bewundernd anblickten. Das mochte sie zwar auch nicht, aber noch weniger mochte sie es, wenn einer ihr nicht nachguckte. Allerdings kümmerte sie das auch wieder nicht viel.

Mit wem Fischer sich verhältnismäßig oft und sichtlich gern unterhielt, war Veras Freundin Susanne. Diese war ja ein ganz anderer Typ als Vera, aber auch ein sehr hübsches Mädchen. Susanne war im Umgang mit anderen Menschen unkompliziert, sie kam mit den meisten gut aus, sofern sie nicht blöd und gänzlich ungebildet waren. Fischer war klug, und er hatte eine so umfassende Bildung, daß er über jedes Thema zu sprechen verstand. Dies mußte auch Vera respektieren, Fischer dürfte ein Mann von außerordentlicher Intelligenz gewesen sein, das war einfach zu merken. Susanne hat das imponiert, sie mochte Fischer gern. Sein Vermögen, welches er übrigens nicht sonderlich zur Schau stellte, hat Susanne sicher nicht beeinflußt, denn sie hatte ja selber eine Familie in vermögenden Verhältnissen, und daß Fischer äußerlich ein sehr attraktiver Mann gewesen wäre, kann auch nicht gesagt werden. Nein, es sind wohl schon Fischers geistige Qualitäten gewesen, von denen Susanne beeindruckt war. Und sie ist vielleicht auch ein bißchen sein Typ gewesen, eine hübsche zierliche junge Frau, die an allen geistigen Dingen interessiert war. Man kann zwar nicht sagen, daß die beiden in einander verliebt gewesen wären, aber sie haben sich offensichtlich gut verstanden.

Peter Fischer 2

Dadurch wohl, weil Susanne eine gute Meinung von Fischer hatte, sah auch Vera ihn bald freundlicher, sie räumte sogar ein, daß dieser Mann viel Format habe. Es war eine von Veras guten Eigenschaften, keinerlei Mißgunst zu kennen. Neid auf andere ließ ihre hohe Selbsteinschätzung wohl auch gar nicht zu. So hat Vera nie versucht, das gute freundschaftliche Verhältnis zwischen Susanne und Fischer irgendwie zu stören, sie hat Fischer dann auch ohne Zweifel wirklich respektiert und sogar geschätzt, wenn nicht anders, so wenigstens als eine Person, die ihre beste Freundin gern hatte. Viel miteinander gesprochen haben Vera und Fischer aber trotzdem nicht. Dagegen haben sich Fischer und Susanne sogar einige Male da oder dort getroffen, wenn auch sicherlich in allen Ehren, um es so auszurücken. Fischer machte irgendwie den Eindruck eines Ehrenmannes, in seinem Benehmen sogar ein wenig altmodisch, immer sehr korrekt. Das gilt wenigstens in privaten Dingen. Wie und wer er sonst war, das ist schwer zu sagen. Ein harmloser netter Mitbürger wie andere auch, dürfte er ja doch nicht gewesen sein.

Die Hypothese von L., daß da vielleicht etwas abgesprochen gewesen sein könnte, daß Susanne sozusagen auch die Drehscheibe für eine Kommunikation zwischen Fischer und Vera gewesen sei, damit diese nicht auffiel, läßt sich nicht erhärten.

Unzweifelhaft ist sicher, daß Fischer ein echter Idealist war. Er glaubte an eine nationale Aufgabe, die er habe. Das muß schon zu seinen Zeiten in Staatsdiensten so gewesen sein, und nachher wohl um so mehr. Das merkte man, weil der sonst ruhige Fischer emotional und sogar heftig werden konnte, wenn ein Gespräch auf solche Themen kam.

Rückschauend kann man sich fragen, ob Fischer sich vielleicht in erster Linie mit Susanne angefreundet hatte, um durch sie eventuell Dinge über ihre Freundin Vera zu erfahren, welche diese selbst unter Garantie nicht äußern würde. Doch eigentlich ist das nicht anzunehmen, es spricht sogar alles dagegen. Susanne hätte auch sicher nichts ausgeplaudert, falls es etwas auszuplaudern gegeben hätte, das passierte ihr ja nicht mal gegenüber ihrer Mutter. Susanne ist ein sehr geradliniger Charakter, und außerdem eine sehr intelligente Frau. Wahrscheinlich hat sie Fischer ganz einfach gefallen, und darum unterhielt er sich gerne mit ihr. Er mußte ja auch irgendwie Kontakte in der Umgebung anknüpfen, wenn seine Anwesenheit keinen Verdacht erregen sollte.

Worum aber ging es ihm? Das meiste spricht dafür, daß er die Aktivität von „Cornelius" im Auge behalten wollte!

Hier muß jetzt beachtet werden, was über Peter Fischers Werdegang bekannt ist:

Er war Dr. jur, auch wenn er den Doktortitel Titel nicht benutzte. Schon in jungen Jahren soll er beim Auswärtigen Amt tätig gewesen sein. Von dort aus kam er zum BND (Bundesnachrichtendienst), von wo aus er mit dem MAD (Militärischer Abschirmdienst) eng zusammengearbeitet haben soll. Es war ja die Zeit des sogenannten „Kalten Kriegs", und Fischer war sicher patriotisch gesonnen.

Peter Fischer ist offenbar ein Mann der schnellen Kariere gewesen, ein Mann, der eine große Zukunft vor sich hatte, vielleicht einmal Minister geworden wäre. Schon mit 34 Jahren füllte er hohe Positionen aus.

Trotzdem wäre es ihm nicht möglich gewesen, so viel Geld zu verdienen, wie er offenkundig besaß. Als er im relevanten Umfeld auftauchte, war er auch kein Beamter mehr, sondern beschäftigte sich mit der Beratung internationaler Unternehmen. So hat er sich jedenfalls ausgedrückt, wenn er einmal ein bißchen von sich selber sprach. Das kam aber selten vor, und viel war es nie.

Peter Fischer 3

Später stellte sich heraus, daß er einen Wohnsitz in Wiesbaden hatte. Vielleicht war auch sein Hinweis auf München nicht gelogen, er könnte dort eine geschäftliche

Niederlassung gehabt haben. Dafür spricht, daß er sich einmal einem Kameraden anschloß, der einen Flug nach München unternahm. Das alles ist und bleibt jedoch sehr undurchsichtig. Gewohnt hat er dort offenbar nicht, entgegen seiner einmal geäußerten Behauptung.

Heute gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen bezüglich Fischers. Die eine geht davon aus, daß er im Grunde immer für den BND gearbeitet hat, wenn auch womöglich nicht offiziell erkennbar. Geheimdienste haben ja ihre eigenen Regeln, und sie lassen sich auch nicht in allem von Regierungen gängeln. Die oft durchscheinende nationale Einstellung Fischers hätte da nicht im Weg stehen müssen. Doch wahrscheinlich ist diese Möglichkeit wohl nicht.

Die andere, sicherlich wahrscheinlichere, Auffassung entspricht ungefähr dem, was über Peter Fischer zu erfahren war.

Demnach soll er in den Jahren, als die NPD aufkam, mit dieser sympathisiert haben.

Die NPD wurde damals von einem Adolf von Tadden geleitet, sie war viel eher eine national-konservative Partei als das, was heutzutage rechtsradikal genannt wird. In Düsseldorf hatte die NPD damals ein Lokal in der Adersstraße. Einer der dort oft tätigen Männer war ein Herr B. Dieser kannte Fischer schon seit 1967 oder 1968, was heißt, Fischer muß also schon seit einigen Jahren in Düsseldorf gewesen sein.

Auch wenn die Hatz auf „Rechte" damals noch nicht so extrem war wie heutzutage, bedeutete Sympathie für eine rechte Partei oder das Lesen rechter Zeitungen leicht Schwierigkeiten. Besonders in Positionen wie denen, die Peter Fischer innegehabt hatte (oder auch für Bundeswehroffiziere), hieß das oft das berufliche Aus. So soll es auch Peter Fischer ergangen sein.

Man kann sich aber gut vorstellen, daß in Organisationen wie BND und MAD, wie auch in der Bundeswehr, ein gewisser innerer Korpsgeist lebendig ist, der mehr zählt als politische Weisungen von „oben". Das kann die nicht unbegründete Vermutung erklären, der zufolge Fischer auch nachher noch gute und sogar sehr enge Kontakte namentlich zum BND gehabt haben dürfte, und zwar im In- und Ausland.

Als sicher darf gelten, daß Fischer sich in verschiedenen Weltteilen recht gut ausgekannt hat, und dies ging sicherlich auf seine BND-Zeit zurück.

Fischers politisch-weltanschauliche Einstellung wurde in einigen Gesprächen über den Verlauf des Zweiten Weltkriegs erkennbar. Die Fehler, welche damals von der deutschen Führung gemacht worden waren, konnten ihn richtig in Rage bringen, während er sonst doch immer so ruhig und besonnen auftrat. So war Fischer einerseits kein Freund der Nazis, welche er für die Niederlage von 1945 verantwortlich machte, aber ein Freund der herrschenden Politik ist er ganz sicher auch nicht gewesen. Fischers Einstellung kann sehr gut der entsprochen haben, welche Kenner der inneren Sicht Canaris zuschreiben. Ausgesprochen hat er dies allerdings nicht, bzw. nicht so, daß es zu hören gewesen wäre.

Fischer ist aus mehreren Gründen der Mann im „Z-Plan", der nach Meinung des AZP am ehesten eine wirklich wichtige Rolle in den Hintergrundangelegenheiten gespielt haben dürfte.

Wo er abgeblieben ist, wissen wir nicht. Die Darstellung im Buch, wonach er sich in München zur Ruhe gesetzt habe, ist nur Roman. Fischer könnte noch heute in Sachen Z-Plan aktiv sein, das läßt sich auf keinen Fall ausschließen.

Fritz Busch 1

Untrennbar zu Peter Fischer gehört jener Mann, der im Buch Friedrich (Fritz) Busch heißt. Seine Person ist ähnlich unsichtig wie die von Fischer, zeigt aber doch eine Reihe von Punkten, welche das Aufnehmen der Spur möglich machten. Der Lebenslauf von „Busch" reicht noch in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs hinein, wobei es auch einige markante Momente gibt.

„Busch" ist angeblich während des Zweiten Weltkriegs zunächst Kriegsberichterstatter gewesen, „PK-Mann", wie das damals hieß (PK = Propagandakompanie). Ob das stimmt, ist allerdings unsicher, denn es paßt betreffs seiner zeitlichen Behauptungen nicht zu anderen Erzählungen von ihm. Eher kann man annehmen, daß Busch seine Tätigkeit für das RSAH (Reichssicherheitshauptamt) erst mal lieber nicht offen darlegen wollte. Vielleicht hat er die PK-Mann-Geschichte aber auch vorgebracht, um über einen versunkenen Schatz womöglich Zufallshinweise zu erhalten. Das ist hier aber im einzelnen nicht wichtig. Möglicherweise ist Busch tatsächlich in der ersten Kriegsphase als PK-Mann tätig gewesen (angeblich u.a. auf einem U-Boot).

Welche wichtigeren Kontakte er noch hatte, ist wieder nicht ganz klar. Er kannte auf jeden Fall den später noch zu besprechenden ehemaligen SD-Mann, der im Buch „Beekn" heißt. Dieser hatte Verbindungen ins RSHA, welches von Reinhard Heydrich gegründet worden war. „Busch" behauptete auch, Heydrich noch persönlich begegnet zu sein. Das RSAH war ja eine zentrale Schaltstelle der SS, welche hin und wieder in einer gewissen Rivalität zu Canaris’ Geheimdienst „Abwehr" stand. In diesem ganzen Komplex sind dann auch noch Persönlichkeiten wie Kaltenbrunner und Schellenberg, ggf. auch Kammler von Bedeutung, was aber hier vermutlich nichts direkt zur Sache tut, Busch hat nicht behauptet, einen von diesen näher gekannt zu haben. In einer so hohen Position dürfte er auch nicht gewesen sein. Daß Busch aber mit dem SD zu schaffen hatte, steht wohl fest. Bedenkt man, daß der von General Gehlen gegründete BND auch mit ehemaligen Abwehr- und SD-Agenten zusammengearbeitet hat, scheint es nahe zu liegen, daß Fischer in seiner BND-Zeit irgendwie auf Busch stieß.

Zur Zeit der Romanhandlung hatte Busch eine Wohnung in Berlin (damals noch West-Berlin). In den ersten Jahren nach dem Krieg ist er in Übersee gewesen, u.a. in Neuseeland, auch das dürfte stimmen. Er hat sich also wohl in einem Auslandseinsatz befunden. Dies kann seine Erzählung bestätigen, wonach er bei einer Sondereinheit war, in der Abwehr und SD zusammengearbeitet haben.

Mit höchster Wahrscheinlichkeit wahr ist Buschs Erzählung von seiner Geheimmission nach Amerika in der Weihnachtszeit 1944/45. Die Schilderung des geheimen Flugs über Grönland und Island nach New York, mit einer speziell ausgerüsteten Heinkel He 219, hat sicher einen echten Boden (siehe im Buch). Fraglich ist da wohl höchstens, ob Busch selbst der betreffende Agent war, oder ob er das Erlebnis eines anderen in seinem eigenen Namen erzählte, oder auch, ob er Ausschmückungen anbrachte. Da Busch aber wirklich perfekt akzentfrei Englisch sprach, wahlweise amerikanisch oder britisch, ist seine Erzählung glaubhaft.

Bis auf die Einzelheit, daß er im Buch gewisse Papiere in Newport in Empfang nimmt, während er diese nach eigenen Worten in New York City erhielt, sowie auch einige Details der Beschreibung des Stützpunkts auf Grönland, dürfte die entsprechende Passage im Roman also der Wahrheit entsprechen. Damit wäre es also auch gut denkbar, daß Busch tatsächlich mit dem Z-Plan zu tun hatte.

He 219 NYC

Busch besaß auch noch eine Pistole 08, wie sie vom SD überwiegend verwendet wurde (bei der Abwehr soll die P-38 verbreiteter gewesen sein). Mit dieser 08 sind sogar Schießübungen durchgeführt worden, auf dem Gelände hinter dem Klub und der Trabrennbahn. Busch schien sich diesbezüglich sehr sicher zu fühlen, als könnte ihm nichts passieren, weil er gute Verbindungen nach vielen Seiten hätte. Fischer hat an dieser Ballerei übrigens nicht teilgenommen, obwohl auch er wahrscheinlich eine Waffe besaß, das ist anzunehmen.

Sowohl äußerlich wie auch in Hinblick auf seine Art war Busch ein ganz anderer Typ als sein Freund Fischer. Auch Buschs Lebensziele dürften von anderer Art gewesen sein als die Fischers. Dies läßt sich daraus schließen, daß Fischer sofort eine ablehnende Mimik und/oder Gestik an den Tag legte, wenn Busch wieder einmal über seine Pläne sprach, Schätze aus der Hinterlassenschaft des Dritten Reiches zu finden. Von solchen Momenten abgesehen, scheinen die beiden aber wirklich gut befreundet gewesen zu sein.

Busch war zur Relevanten Zeit schon in fortgeschrittenem Alter, Anfang 70, aber trotzdem sehr lebhaft und auch körperlich vital. Er war ein kräftiger Mann von fast 1,90 m Größe. In seinen Bewegungen wie auch beim Sprechen wirkte er meistens behäbig, er konnte aber auch äußerst rege sein, wie man es für einen Mann seines Alters nicht erwartete.

Im Gegensatz zu Fischer, hat Busch viel geredet, man kann beinahe sagen, er neigte zur Schwatzhaftigkeit.

Bemerkenswert ist, daß Vera sich verhältnismäßig oft mit Busch unterhielt. Anfangs hat das vielleicht daran gelegen, daß Busch behauptete, mit General Galland bekannt zu sein. Vera hat Adolf Galland, der manchmal zu Besuch kam, sehr bewundert (General Galland bestätigte später übrigens, er habe flüchtig mit einem Mann zu tun gehabt, welcher Busch gewesen sein könnte; da er diesem aber nicht persönlich begegnete, ist dies nicht sicher). Außerdem hatte Vera ja immer einen gewissen Hang zu älteren Männern, besonders, wenn sie Kriegshelden waren,

und Busch konnte auf jeden Fall eine Menge erzählen, wovon Vera manches sehr interessiert hat.

Fritz Busch 3

Das ist insofern bemerkenswert, wie Vera gewiß klug genug war, um nicht auf einen Dampfplauderer hereinzufallen. Sie konnte immer schnell unterscheiden, wo jemand wirklich etwas zu sagen hatte, und wo nur schwadroniert wurde.

Busch wußte also wohl in der Tat Ernsthaftes zu erzählen. Anderenfalls hätte Vera nicht mehrmals lange mit ihm gesprochen.

Vielleicht darf und muß hier sogar die Frage aufgeworfen werden, ob das Auftauchen von Busch und Fischer damals nicht tatsächlich seine Ursache in einer alten Verbindung zu Veras Vater hatte? Diese Frage kann gleich bezüglich der beiden bewußten Männer gestellt werden, auch wenn Busch dabei sicherlich im Vordergrund steht. Er hatte offenbar – auf irgendeine Weise – mit der Verwirklichung des Projekts Z-Plan zu schaffen. Und möglicherweise steckt ja sogar einiges hinter der von Amerika aus aufgetauchten Frage, ob die Papiere, welche Busch seinerzeit in den USA in Empfang nahm, doch dieselben gewesen sein könnten, die Veras Mutter angeblich nach dem Freitod ihres Mannes noch in derselben verbrannte? Ob das stimmt, weiß allein Vera. Niemand sonst hat es behauptet, und von ihrer Seite konnte es eine Zwecklüge sein, die aus ihrer Sicht gerechtfertigt war. Im Roman ist ja keine Verbindung zwischen den Papieren hier und dort hergestellt worden, das kam erst viel später aus Amerika.

Auf alle Fälle haben Vera und Busch sich mehrfach lange unterhalten, und das immer an einem möglichst entlegenen Tisch des Restaurants. Wenn man darüber jetzt nachdenkt, fällt das auf. Die Person Busch ist also wohl in der Tat eine der bedeutungsvollen in der ganzen Z-Plan-Angelegenheit, auf jeden Fall soweit wie es Dinge angeht, die sich in der damaligen Zeit abgespielt haben. Ist er, zusammen mit Fischer, also damals in dem Umfeld aufgetaucht, um mit Vera zu reden?

Wenn es so war, woher wußte er dann, wo er Vera antreffen konnte? Entweder hatte er sogar noch Verbindung zu Veras Vater gehabt, worauf es aber keinen konkreten Hinweis gibt, oder hier kommt wieder Fischer ins Spiel. Dieser könnte durch „Cornelius" erfahren haben, wo Vera ist, und überhaupt, daß sie ein Faktor in gewissen Angelegenheiten war. Cornelius war ja kein gewöhnlicher Kriminalbeamter, er hatte schon mal für den MAD gearbeitet. Zum MAD aber hatte Fischer durch den BND gute Kontakte, das ist jedenfalls sehr stark anzunehmen. Und damit kommt dann eine gewisse Logik in Ereignisse, die, bloß für sich gesehen, keine zu haben scheinen.

Von Busch ist bekannt, daß er inzwischen in hohem Alter verstorben ist. Seine letzte Anschrift war auch tatsächlich in Österreich, wenn auch nicht bei Salzburg, wie es im Buch angenommen wird. Die Richtung hat aber gestimmt.

Männer Z 5

So weit der erste Teil zu den Männern im „Z-Plan". Das nächste Mal wollen wir uns die Personen „Beekn" und „Cornelius" vornehmen.

 

       
               
               
     

       
               
               
Überblick Ausblick Einblick Rückblick Rundblick Galerie Tonarchiv

Home


Um an die Stelle  "zurück"  zuspringen, von der Sie gekommen sind,   verwenden Sie bitte den  "Zurück-Pfeil"  Ihres Browsers !