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Die Templer und Abraxas

       
     
       
     

Die Templer und Abraxas

       
     
       
     

Die Templer und Abraxas

Das gnostische Zeichen des Abraxas ist nachweislich auch bei den Templern zu finden. Das steht außer Frage. Ungewiß ist lediglich, in welcher Bedeutung Abraxas bei den Templern verwendet wurde. Eine eindeutige Erklärung aus Templerquellen selbst gibt es lediglich bezüglich der Verwendung des Worts „Abraxas" in magischem Zusammenhang; und zwar im „Kleinen Buch". Da aber muß eingeräumt werden, daß diese Passage des „Kleinen Buchs" eine von jenen ist, die auf Basis von venezianischen Nachschriften aus dem 16. Jahrhundert rekonstruiert wurden.

Es spricht zwar nahezu alles dafür, daß die Nachschriften tatsächlich auf Originalvorlagen der Templer aus dem Mittelalter beruhen – es gibt, wie gesagt, definitiv originale Abraxas-Darstellungen der Templer – aber mit allerletzter Sicherheit kann nicht gesagt werden, das der betreffende Text nicht vielleicht doch Hinzufügungen durch den Ordo Bucintoro erfuhr. Darauf sei aus Korrektheitsgründen hingewiesen, obschon wie nicht daran zweifeln, daß die Auffassungen der Templer – zumindest der Geheimwissenschaftler unter ihnen – richtig wiedergegeben sind.

Dort heißt es beispielsweise (144-146):

Der Schlüssel für die Pforte zu allen Zeitlichkeiten ist genannt: ABRAXAS; und der Schlüssel zur den Pforten aller Räume heißt: MaKaARa. Beides ist den Wegen und Werken zum wahrhaftigen Zweck nützlich. Dies sind die hohen Arcane, die auch für die Vollendung des Werks der großen Figura nötig sind – möge dieses gelingen und Frucht tragen, wenn die Zeit da ist. An erster Stelle soll nun alles Wichtige zum Geheimnis der Zeit und der Zeiten gesagt sein, und damit also über das Arcanum Abraxum. Zuerst ist hier nun zu beachten und in vollem Sinn zu verstehen, daß nicht eine Zeit allein besteht und dahinläuft, welche immer und überall allein Gültigkeit hätte, denn so verhält es sich damit nicht. Vielmehr gibt es vier ganz voneinander verschiedene Zeiten; und es ist von hoher Bedeutsamkeit, diese alle zu kennen und zu unterscheiden. Das Wort, welches das Wirken mit den verschiedenen Zeitenheiten bezeichnet, dieses heißt: ABRAXAS. Die Saraszenen sprechen es auch: Abrakadabra, doch diese verstehen nicht, was es bedeutet. Es kommt von den alten Persern her, von deren Zauberleuten, die Mogani genannt worden sind, wovon auch das Wort Magie abstammt. So sind es wohl die Perser gewesen, und vor diesen anfänglich, wie die Perser selbst erzählen, ihre Urahnen aus dem weit entfernten Land Arya-Varta, was übersetzet heißet: Der Edlen Warte, welches seit späterer Zeit auch Indien geheißen wird und von wannen all dies wohl hergekommen sein mag, jedoch vor sehr langer Zeit, und die Weisen von da sind alle schon längst samt und sonders in das Jenseits hinübergegangen.

Abraxas gilt also als die Magie der Zeit (Maka’ara dagegen als Magie des Raums), und Abraxas wird auch mit der magischen Idee der „Figura" in Verbindung gebracht.

Viele Kenner/innen der Thematik gehen ohnehin davon aus, daß Abraxas für die Templer ein Baphometisches Zeichen gewesen ist. Damit würde Abraxas auch mit dem Sternbild Crater/Becher in Verbindung zu sehen sein, nach altem Glauben dem Sitz der Gottkraft im diesseitigen Kosmos, resp. jene Stelle im Kosmos, an welcher das göttliche Licht (Ilu) vom Jenseits ins Diesseits dringt, jene Quelle, die auch die jenseitige unsichtbare (schwarze) Sonne genannt wird. Auf diese einzuwirken, sollte ja die hauptsächliche Funktion der Magna Figura sein.

Dies sollte aber auch eine der Funktionen von Isais-Schreinen sein, deren Anfänge schon in der Spätantike bekannt waren, also zu einer Zeit, die weit vor den Templern lag, und die Bezug auf noch frühere Zeit nahmen, bis nach Babylon und ins alte Persien nehmend. Man darf nicht ohne weiteres davon ausgehen, daß all diese Bezüge auch in der Templerzeit so bestanden, wie dies in der Antike und in der Epoche der Gnosis gegeben war. Das kann sein – aber wir wissen es nicht genau. Dazu fehlt es bezüglich der Überlieferungen der Templer an Einzelheiten. Es ist nicht sicher, ob alle im 16. Jahrhundert gefundenen Quellen auch schon im Mittelalter entdeckt worden waren.

Es ist aber statthaft, davon auszugehen, daß das meiste bekannt war.

Sicher ist der gnostische Bezug auch bei den Templern, höchstwahrscheinlich durch fragmentarische Überlieferungen von Basilides beeinflußt (ein im 2. Jahrhundert nach Christus in Ägypten geborener Gnostiker griechische Abstammung, er lebte von ca. 85-145). Basilides definierte Abraxas als Sinnbild des höchsten göttlichen Wesens, Lenker der Allschöpferkräfte Allvater und Allmutter. In Abraxas vereinigten sich für Basilides die fünf Urkräfte: Geist, Macht, Vorsehung, Weisheit und Wort. Wahrscheinlich hatte er dies aus Persien übernommen. Diese fünf Urkräfte symbolisiert auch das stehende Pentagramm. Stehendes Pentagramm (Abraxaskraft) also positiv, umgelegtes Pentagramm (Antipentateuch) negativ. Auch das finden wir bei den Templern an mehreren Stellen. Es ist aber ebenso später, etwa in der Renaissance, zu finden, und fast immer wird all dies auch mit magischem Inhalt gesehen (nachstehend eine Abbildung dazu aus einem älteren CN-Artitel, welcher typische Motive zeigt).

Es kommt also nicht von ungefähr, wenn das Zeichen des Abraxas immer wieder einmal im Zusammenhang mit den Templern erscheint. Daß Abraxasbilder auf Darstellungen aus der spätantiken Gnosis basieren dürften, dafür spricht, daß stets der Solare Hahn verwendet wird, also eine griechische Adaptation der ursprünglichen Darstellung als Greif aus Persien, welche aber in einigen Isaisbünden noch bekannt war und dort auch verwendet wurde.

 

Kann man nun also sagen, Abraxas sei ein Templer-Symbol? Zumindest ein Templer-Geheimsymbol, das läßt sich wohl auf jeden Fall sagen.

Ob die Templer auch all das damit verbanden, was anderen Quellen zu entnehmen ist, liegt jedoch im Unbekannten. Vielleicht war Abraxas für die alten Templer ein Zeichen für das Geheime an sich? Das erscheint möglich.

       
               
               
     

       
               
               
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