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Der erste Geheimbund

       
     
       
     

Der erste Geheimbund

       
     
       
      Der erste Geheimbund deutscher Offiziere?

Heute soll eine Geschichte erzählt werden, die im einzelnen nicht nachgewiesen werden kann, die aber auf jeden Fall einen wahren Kern enthält. Wenn Genaues darüber nirgends überliefert steht, so braucht dies niemanden zu wundern, denn ein Geheimbund von Offizieren versteht es, sein Handeln gegenüber Außenstehenden ins Dunkel des Ungewissen zu hüllen – und das umso leichter, wenn einer der Betreffenden später zum Chef des militärischen Geheimdienstes wird: Wilhelm Canaris.

Die Einzelheiten dieser Geschichte sind an dieser Stelle nicht wichtig, es wäre auch nicht möglich, über solche mehr als Vermutungen zu äußern. Wichtig ist allein der Kerngedanke, um den es dabei geht:

Um die Jahreswende 1919/20 (nach einer anderen Schilderung auch erst ein Jahr später, also um Sylvester 1920/21) fanden sich deutsche Marineoffiziere heimlich zusammen, um Perspektiven für die Zukunft Deutschlands zu erörtern. Der Schauplatz blieb ungenannt. Die Erzählung erwähnt lediglich, daß die bewußte Zusammenkunft bei Kerzenlicht stattfand. Das ist höchstwahrscheinlich nicht um einer romantischen Stimmung willen der Fall gewesen, sondern weil es an dem betreffenden Ort kein elektrisches Licht gab. Unter anderem aufgrund dieses Punktes bestehen zwei unterschiedliche Annahmen bezüglich des Schauplatzes, doch weder die eine noch die andere läßt sich verifizieren, weshalb diese Frage hier beiseite gelassen bleiben soll. Es geht ohnehin nicht um das Wo oder das Wie dieser Zusammenkunft, sondern um das Was, um den Zweck also – und welche Ergebnisse womöglich erzielt worden sind.

Scapa Flow

Gemeinsam war dieser Gruppe von Offizieren, daß jeder von ihnen im Juni 1919 an der Selbstversenkung der kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow beteiligt gewesen war, damit ihre Schiffe nicht in die Hände der Briten fielen. Aufgrund der Bedingungen des Versailler Diktats, mußte die deutsche Flotte an den Feind ausgeliefert werden. So lief die deutsche Flotte im englischen Kriegshafen Scapa Flow ein. Jede Art ansonsten üblicher soldatischer Korrektheit wurde den Deutschen verweigert. Da äußerte sich wohl nochmals die Verbitterung der Briten über die blamable Niederlage, welche die deutsche Flotte der britischen 1916 in der großen Seeschlacht am Skagerrak zugefügt hatte.

Skagerrak

Die deutsche Flotte – nicht die größte, aber die modernste der Welt mit den kampfstärksten Schiffen – sollte als eine der vielen Reparationsleistungen an die Gegner übergeben werden. Doch es kam nicht dazu. Entgegen der Weisung durch die sozialdemokratisch geführte Interims-Regierung in Berlin, die ohne demokratische Legitimation durch das Volk das Versailler Diktat unterzeichnet hatte, entschieden sich die Kommandanten der deutschen Schiffe, diese lieber selbst zu versenken, als sie auszuliefern.

Wir wissen nicht, welche der an dieser ehrenvollen Tat beteiligt gewesenen Offiziere zu jener geheimen Vereinigung gehörten. Bloß von einigen wurden später die Namen bekannt. Ungewiß ist auch, wie viele es waren, jedenfalls eine Gruppe in der Größenordnung zwischen 20 und 30 Offizieren.

Sie alle verdammten den Versailler „Vertrag", in dem sie ein großes Elend mit unabsehbaren Folgen für das deutsche Volk und womöglich für die ganze Welt erkannten. Sie alle sahen in England den schlimmsten Gegner, nicht etwa in Frankreich oder Russland, diese wenigstens nicht an vorderer Stelle. Durch den damals starken Einfluß Englands auf die Vereinigten Staaten von Amerika, erschienen diese als die zweite große Gefahr, sofern das amerikanische Volk sich zukünftig nicht besser gegen seine Führungsschicht würde durchsetzen können. Die Offiziere der geheimen Zusammenkunft hielten es allerdings durchaus für möglich, daß die USA sich nicht abermals gegen Deutschland wenden würden. Ohne F. D. Roosevelt und dessen Tricks, wäre es dazu wohl in der Tat nicht gekommen. Daß ein Deutsches Reich sich einmal auch die schon damals in Amerika einflußreichen jüdischen Kreise zum Feind machen könnte, war überhaupt noch nicht vorstellbar. Doch sahen die Offiziere sehr wohl, daß selbst ein neutrales Amerika in einem erneuten Waffengang allein Deutschlands Gegnern nützen würden, da diese dort Rohstoffe und Material einkaufen könnten, während Deutschland aufgrund der britischen Vorherrschaft auf See dies nicht möglich sein könnte, dies nun umso mehr, wie die modernen deutschen Schlachtkreuzer und Linienschiffe verloren waren, und auch keine U-Boote mehr zur Verfügung standen. Das wirtschaftliche Potential der USA müßte also in einem neuen Krieg wieder zum Nachteil Deutschlands zur Auswirkung kommen; auch wenn amerikanische Firmen Deutschland gerne beliefert haben würden, wäre dies praktisch nicht möglich. Daß es dem als aggressiv eingestuften Britannien auf alle Fälle gelingen dürfte, Frankreich und Rußland erneut gegen Deutschland aufzubringen, ob deren Völker wollten oder nicht, davon waren die verschworenen Offiziere überzeugt. Denn Englands Hauptkriegsziel war ihrer Meinung nach noch nicht erreicht, und von diesem ließ sich auch Frankreich gut anstecken: Die vollständige Zerstörung des Deutschen Reichs. Das Reich, so schätzten die christlich gesonnenen Offiziere die Lage ein, fürchtete England, und mit diesem auch Frankreich, weil es im Erbe des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation stand, welchem die rechtmäßige Herrschaft über die gesamte Christenheit zustand. Solange dieses Reich existierte, wie arg geschwächt es auch immer sein mochte, gab es einen stärkeren Herrschaftsanspruch als jenen, den England und Frankreich historisch und ideell geltend machen konnten. Da spielte seitens jener deutschen Offiziere zweifellos christliche Mystik mit, sowie der Glaube an die Mission des Deutschen Reiches. Doch auch aller Mystik entkleidet, von der wir nicht wissen, wie wichtig sie für diese Offiziere wirklich gewesen ist, bleibt die im Kern sicher wahre Geschichte bemerkenswert.

Was bedeutete das über die realen Machtverhältnisse Geäußerte nun für Deutschland? Die Antwort in jenem Kreis lautete, Deutschland werde von nun an keinen Krieg mehr gewinnen können, da es immer gegen eine Koalition wahrscheinlich sämtlicher anderen Großmächte stehen würde, höchstens, daß die USA sich neutral verhalten würden, so meinte man. Ein erneuter Waffengang stehe aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bevor. Was also unternehmen, um den Untergang des Reiches zu verhindern? Der einzige Ausweg könne darin bestehen, technisch hoch überlegene Waffen zu schaffen, die jeden anzahlmäßigen Nachteil auszugleichen vermöchten! Diese Waffen aber müßten in der Hinterhand bleiben, als allerletztes Mittel im Falle der Not, dann aber mit alles erschütternder Wucht zum Einsatz gelangen. Wenn irgend möglich, sei jeder Krieg zu vermeiden, so meinten die verschworenen Offiziere, besonders in den nächsten fünf Jahrzehnten, da ein solcher Deutschland auf jeden Fall in äußerste Gefahr bringen würde. Als allerletzte Reserve müsse aber eben angestrebt werden, Waffen von bisher ungekannter Schlagkraft zu bauen. Was sich daraus einige Jahre später im Zweiten Weltkrieg entwickelte, weiß niemand in genauen Einzelheiten zu sagen. Doch daß es da manches gab, das steht sicherlich außer Frage.

3 Geheimwaffen

An welche Art von Waffen die Männer an jenem Abend dachten, blieb unbekannt. Vielleicht wurde nur ganz allgemein über so etwas gesprochen. Wahrscheinlicher dürfte allerdings sein, daß es zumindest schon gewisse Vorstellungen gab, daß all dies nicht gänzlich ohne konkrete Ansatzpunkte war. An die Atomwaffe, wie manche aufgrund der Schilderung mutmaßen, dachte zu diesem Zeitpunkt aber sicherlich noch niemand. Später aber könnte der Weg auch dorthin geleitet haben.

In jenen Jahren ist die Marine Trägerin der Hochtechnologie gewesen, die Luftfahrt steckte noch in ihren Anfängen. Daraus erklärt sich, wieso gerade Marineoffiziere Überlegungen dieser Art anstellten.

Angeblich bildeten sie von da an eine geheime Vereinigung, die wenigstens bis in die 1930er Jahre bestanden haben soll. Einige Kenner der Dinge glauben, daß damals bereits die Grundlage für jenen Geheimbund geschaffen wurde, der im Roman Z-Plan als „Die Kette" bezeichnet wird. Manche Beobachter sind davon überzeugt, diese Organisation habe noch weit über das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus im stillen weiterexistiert – und sie bestehe womöglich noch heute. Wie es sich darum tatsächlich verhält, das liegt unter tausend Schleiern verhüllt.

Viel mehr als die skizzenhaften Erzählungen, auf denen dieser CN/AZP-Artikel basiert, ist zu dieser Geschichte nicht bekannt geworden. Zu den wenigen sicheren Fakten in diesem Zusammenhang gehört, daß einer der bewußten Marineoffiziere Wilhelm Canaris hieß. Er hatte im Ersten Weltkrieg an der Seeschlacht von Coronell teilgenommen und anschließend am Opfergang des Kreuzers Dresden; er war aus der Kriegsgefangenschaft geflohen und auf abenteuerlichen Wegen wieder nach Deutschland gelangt, von wo aus er dann bis Ende des Ersten Weltkriegs als U-Boot-Kommandant kämpfte. Sein weiterer Weg soweit bekannt, wie er zum Chef des deutschen Geheimdiensts wurde – und dann beginnt auch schon bald wieder das Ungewisse, das bis auf den heutigen Tag Undurchschaubare. Daß dieser Mann gewiß kein Vaterlandsverräter war, wie manche Leute noch heute absurder Weise behaupten, sondern ein ehrenhafter Offizier, der immer nur das Wohl Deutschlands im Sinne hatte, das steht wohl objektiv fest.

Canaris - WWI

Daß die Gedanken, welche die Männer um die Jahreswende 1919/20 (oder 1920/21) bei Kerzenschein besprachen, richtig waren, hat sich leider erwiesen. Andere, die später in Deutschland zur Macht gelangten, hatten nicht die gleiche Weitsichtigkeit. Darum wurde es abermals nötig, im Geheimen zu operieren, um nach bestem Vermögen das schlimmste Unheil von der Heimat abzuwenden. Und von diesem Punkt aus fällt der Blick nun wieder auf die „Kette" des Z-Plans.

 
       
               
               
     

       
               
               
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