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Das Automobil als Objekt 
der Kulturphilosophie

       
     
       
     

Das Automobil als Objekt der Kulturphilosophie

       
     
       
      Das Automobil
als Objekt von Kulturphilosophie und Psychologie

Nicht in jeder CN-Internetz-Ausgabe, aber doch in vielen, behandeln wir auch das Thema Automobil – wenngleich auf eine andere Weise als es sonst meistens zu geschehen pflegt. Zum einen, so mag da oder dort der Gedanke aufkommen, ist das ja nun eine Sache, die in erster Linie Männer anspricht, und da wir bei CN die Belange der Damen ja stets reichlich bedenken – wie es sich gehört – darf das Auto als eines der bevorzugten Männervergnügen wohl seinen Platz haben. Und doch ist das nicht der hauptsächliche Grund bei uns (ganz abgesehen davon, daß es sehr wohl auch Damen gibt, die an schönen Autos Freude haben, auch im CM-Kreis). Das Automobil ist ohne Frage ein Objekt voller kulturphilosophischer – und auch voller psychologischer – Aspekte. Die Formen der Autos sind unbestreitbar Ausdrücke ihrer jeweiligen Zeit, und dies reicht weit über das Technische sowie über den Gebrauchswert hinaus.

Autos sind aber auch eine Äußerung des Nationalcharakters der Herstellerländer. So ist beispielsweise bemerkenswert, daß amerikanische und deutsche Autos in den 1930er Jahren viele sehr ähnliche optische Wesensmerkmale aufwiesen. Mit gutem Blick stellte „Car & Driver" einmal fest, daß besonders der Mercedes 770 sehr amerikanisch ausgesehen habe. Aus deutscher Sicht jener Zeit empfand man sicherlich amerikanische Wagen wie etwa den Pierce Arrow oder den Packart als recht deutsch. Es muß also eine gewisse Geistesverwandtschaft gegeben haben.

Das Automobil als Objekt der Kulturphilosophie

Diese hat sich in jüngerer Zeit durchaus fortgesetzt, auch wenn die technischen Auffassungen nach und nach auseinandergingen. In den 1950er und 1960er Jahren sahen viele deutsche Autos aus wie kleinere amerikanische Wagen. Später kehrte sich dieses Verhältnis um, viele amerikanische Wagen nahmen sich deutsche zum Vorbild, und auch die Größen verschoben sich. Beides war nun auch durch Exporterwägungen mit bestimmt, doch die Basis einer gewissen Geistesverwandtschaft ist trotzdem geblieben. Man hatte in zwei Weltkriegen schicksalhaft gegeneinander gekämpft, und war sich dennoch nie fremd geworden.

Heckflosse - 300 SE

Das in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg von der US-Führung ausgegebene Fraternisierungsverbot haben die meisten Amerikaner auch von Anfang an ignoriert. Das Wesen der Völker ist eben stärker als die Wünsche ihrer Anführer. Inzwischen haben die Menschen der verschiedenen Länder sich so gut kennengelernt, durch persönliche Begegnung, aber auch durch das Fernsehen etc, daß es Kriegstreiber sie nicht mehr so leicht haben, gegeneinander hetzten zu können, wie das in früheren Zeiten leider der Fall war.

Heutzutage gibt es andere Sichtweisen auf das Automobil, die interessanter sind als der eben genannte Aspekt: Das Automobil hat ganz allgemein an Charakter verloren. Die Kleinwagen sind keine charaktervollen mehr, wie man sie früher kannte. Etwa der Lloyd Alexander, über den wir in der nächsten Ausgabe ausführlich berichten wollen, gab dem Kleinwagen einen ganz eigenständigen, charmanten Charakter, der heutzutage vermißt werden muß.

Lloyd Alexander

Aber noch mehr als die Kleinwagen haben die Autos der Luxusklasse an Charakter verloren. Wenn man einmal von der S-Klasse bei Mercedes-Benz absieht – und in Sachen Eleganz ist Mercedes nach den Maßstäben der Ästhetik einfach allen anderen Automobilherstellern überlegen – zeigt sich überall der Verlust markanter Züge, die zur Kategorie dieser Klasse gehören. Das hängt selbstverständlich mit der allgemeinen „gesellschaftlichen" Entwicklung zusammen. In noch gar nicht allzu fernen Jahren war die finanzielle Oberschicht wenigstens zu einem relativ großen Teil auch zugleich eine kulturelle Oberschicht. Davon kann heutzutage leider nicht mehr so ohne weiteres gesprochen werden. Das Geld ist oft nicht mehr dort, wo auch die Kultur ist – und also mangelt es auch dort an Stilempfinden und gutem Geschmack. Um so mehr ist es dem Hause Daimler hoch anzurechnen, die Leitmodelle von Mercedes nach wie vor auf gutes Stilgefühl zu setzen. Ohne eine Marke besonders hervorheben zu wollen, ist es doch objektiv an dem, daß Mercedes, die älteste Automobilmarke der Welt, noch immer die wichtigen Maßstäbe in diesem Bereich setzt. Andere, wie namentlich Audi und BMW, haben viel aufgeholt, in Sachen Stil den ersten aber nicht eingeholt. Das ist einfach so.

Mercedes-Benz S-Klasse

Dennoch befassen wir uns nur in Ausnahmefällen bei CN auch mit jetzt hergestellten Automobilen. Die meisten heutigen Autos verdienen aus unserer Sicht keine nähere Beachtung. Was uns in erster Linie am Automobil interessiert, ist (von ein paar Liebhabereien abgesehen) die kulturphilosophische sowie die psychologische Perspektive, und diese sagt eine Menge aus.

Besonders typisch für die psychologische Situation heutzutage ist die Bevorzugung der schwarzen Farbe für Autos, die im Grunde bloß auf Leichenwagen gehört – doch viele Leute möchte heute, unbewußtermaßen, bedrohlich wirken. In dieses Feld gehören auch die gräßlich stillosen „SUVs" (Sport Utility Vehicle) und Geländewagen, diese blechgewordenen Minderwertigkeitskomplexe, in welche sich hineinzusetzen nur peinlich sein müßte.

So gesehen gibt es also durchaus gute Gründe, auch über heutige Automobile zu sprechen, zumindest ein wenig, und das wollen wir auch zukünftig tun.

       
               
               
     

       
               
               
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