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AZP:  Lebensphilosophie - Vera

       
     
       
     

AZP: Lebensphilosophie - Vera

       
     
       
      Eine Lebensphilosophie persönlicher Stärke: Vera (AZP)

Die Person der Vera J. ist für die meisten Besucherinnen und Besucher von CN ohne nähere Bedeutung. Für den AZP aber bildet sie den Ausgangs- und Angelpunkt der Tätigkeit. Daran hat sich im Prinzip nichts geändert, selbst wenn inzwischen auch ganz andere Motive, bis hin zur „Schatzsucherei", zum Feld des AZP geworden sind. Das sind und bleiben aus innerer AZP-Sicht aber doch nur Zusatzaspekte. So erscheint es uns heute angebracht, nochmals in Ruhe über Vera zu sprechen. Vielleicht wird dadurch besser verstehbar, wieso und warum diese Frau eine solche Wirkung auszuüben vermag, selbst noch nach Jahrzehnten und auch auf Menschen, die nie in sie verliebt gewesen sind.

AZP - Schatzsuche

Viele verschiedene Themen haben also in der Zwischenzeit die AZP-Tätigkeit berührt. Aus interner Sicht ist es wünschenswert, bei alledem den Ausgangspunkt und ursprünglichen Sinn und Zweck nicht ganz aus den Augen zu verlieren.

In unseren verschiedenen Betrachtungen zur Vorlageperson der Vera des Z-Plans ist manche Überidealisierung ihrer Darstellung im Buch ein bißchen zurechtgerückt worden, denn sie hatte, wie jeder Mensch, gute und auch weniger gute Seiten. Charakterlich hatte Vera zweifellos einige Züge, die man wenigstens kompliziert nennen muß. Sie konnte auch egozentrisch und rücksichtslos gegen andere sein, wenn es um ihre ideellen Anliegen ging. In weltanschaulicher Hinsicht neigte sie zu kompromißlosen Auffassungen. Dies mag dazu geführt haben, daß sie nach dem Leitsatz, „Der Zweck heiligt die Mittel" lebte, jedoch weit entfernt vom christlichen Ursprung dieses Mottos. Mit der Kirche hatte sie nichts im Sinne, wie sie überhaupt von keiner Religion etwas hielt. Den Glauben an einen gütigen, helfenden Gott in dieser Welt hat sie für „ausgemachten Blödsinn" gehalten. Sie hatte sich mit religiösen Sachen eingehend beschäftigt, wie mit vielen anderen Themen. Bei aller Ablehnung gängiger Gottvorstellungen, glaubte sie aber doch fest an eine höhere Schöpfungsmacht. Sämtliche rein naturwissenschaftlichen Vorstellungen der Neuzeit hielt Vera für „schreienden Unsinn", da „aus einem willenlosen Nichts nichts hervorgehen kann", und „jede Naturwissenschaft die Antwort nach dem Anfang alles Seienden immer schuldig bleiben wird". In dieser Hinsicht hielt sie es zu einem gewissen Teil mit Platon. In der Antike sah Vera die Quellen der Weisheit, nicht in der neuzeitlichen Wissenschaft. So war sie auch fest davon überzeugt, daß in den nur bruchstückhaft erhaltenen Vorstellungswelten unserer Ahnen „die Schlüssel zum Erkennen aller Dinge" liegen. Sie hatte sich intensiv mit der griechischen Mythologie befaßt. Ihre besondere Neigung galt aber den kaum in Originalform erhaltenen germanischen Überliegerungen. Die Edda kannte sie bestens, und ebenso die nordischen Sagas. Sie lehnte jedoch die neuzeitlichen Deutungen, wie etwa durch Guido von List, ab, weil sie meinte, dabei sei der Versuch unternommen worden, „unseren Ahnen neuzeitlich-naturwissenschaftliche Denkweisen zu unterschieben, die diese sicher nicht hatten und die auch kein Zeichen für Weisheit gewesen wären". Auch mit der Wihinei hat Vera sich beschäftigt. Ihre Gottvorstellungen waren in mancherlei Hinsicht de facto heidnisch-gnostisch, ohne daß sie sich aber auf die Gnostiker bezog. Sie glaubte an wirkende göttliche Kräfte, jedoch nicht an einen einzigen Gott, sondern eher nach griechisch-römischem Verständnis. Den Allvater (Alfadur) sah sie außerhalb des Kosmos’, insofern wieder wie viele Gnostiker es taten. In dieser Welt, so glaubte sie fest, wirke kein Gott. Die quasi-göttlichen Kräfte (adäquat den antiken Göttern), welche sich auch in dieser Welt auswirken, teilweise aber gegenseitig aufheben, bilden ihrer Meinung nach – in Gesamtheit – das ziellose, „namenlose Schicksal" sowie „die Macht des Zufalls". Mit solchen Gedanken hat Vera sich viel beschäftigt. Sie suchte auch in Richard Wagners Libretti zum „Ring" nach tiefer Erkenntnis, da sie Wagner für einen Erleuchteten hielt.

Richard Wagner

Außerdem beschäftigte Vera sich mit den Veden, dem Ramajana und dem Mahabharata. Sie tat dies alles aber auf eine Weise, die mit einer modern-esoterischen Sicht nichts zu schaffen hatte. Sogenannte esoterische Literatur der Neuzeit lehnte sie ab.

Vollkommen unbestritten ist ihre hohe Intelligenz sowie ihre außergewöhnlich gute Bildung. Ihre Art zu denken war für einen so jungen Menschen ungewöhnlich. Sie hätte sich mit Universitätsprofessoren besser unterhalten als mit Gleichaltrigen. Sämtliche banalen Vergnügungen sagten ihr nichts.

Im Hinblick auf ihre Schönheit ist Übertreibung kaum möglich. Sie war etwas Besonderes, und das nicht nur wegen ihrer berühmten langen Haare, die ihr fast bis zu den Kniekehlen reichten. Da sie selber mehr als Hüftmaß übertrieben fand, sich insofern also selbst kritisierte, ist sie in den ersten Fassungen des Buchs mit hüftlangen Haaren beschrieben worden. Vera selbst mochte die Überlänge bis zu den Kniekehlen nicht, konnte sich aber auch nicht zu einer nennenswerten Begrenzung durchringen, zumal die ganze große Länge bei ihr kräftig und schön war. Beim Spitzenbegradigen durch Lilo oder Susanne blieb es immer bei nur ein paar Zentimeterchen. Das war aber, genau betrachtet, eher eine Stärke als eine Schwäche. Zweifellos war nichts so charakteristisch für Vera wie ihre enorm langen und fülligen Haare. Durch das Gewicht wurde sie oft von Kopfschmerzen geplagt. Daher nahm sie ständig Kopfschmerztabletten. Außerdem war der Pflegeaufwand mühsam. Daß Vera daran nichts änderte, kann man unvernünftig nennen – oder auch eine Stärke darin sehen. Da sie fraglos eine starke Persönlichkeit war, ist auch dies wohl als ein Zeichen von Stärke zu werten, selbst wenn auch Oberflächliches mitgewirkt haben mag.

Durch ihre Neigung zur antiken Literatur sowie zur Musik Richard Wagners schuf Vera sich vermutlich ein inneres Bild von sich selbst, das ihrem äußeren entsprach. Am liebsten identifizierte sie sich mit der Walküre, aber auch mit Isolde sowie mit der Dido der Aeneis. Alles Heroische lag ihr, ganz besonders, wo es weibliche Leitbilder hatte. Obwohl Vera mit Konfektionsgröße 38 schlank war, besonders für eine relativ große Frau, also nicht der landläufigen Vorstellung einer „Walküre" entsprach (welche aber auch irrig sein dürfte), ist ihre innere Beziehung zu den Walküren doch besonders stark gewesen. Darin verband sich für sie vieles, was ihr wichtig war. Manchmal sagte sie von sich selbst, „Ich bin Wotans letzte Walküre" (an einen Wotan, als Gott, allerdings glaubte sie nicht).

Vera - Walküre

Vera hantierte selbstverständlich nicht mit Helm, Speer und Schild, aber sie brachte ihren Vater schon sehr jung dazu, ihr den Umgang mit Faustfeuerwaffen beizubringen. Da ihr Vater einen leitenden Herrn des Westfälischen Schützenbunds kannte (die Familie besaß, trotz Hauptwohnsitzes und Firma in Düsseldorf, noch ein Haus in Münster), trat Vera diesem Verein bei. Sie erwarb auch die entsprechenden Abzeichen und Urkunden im Bereich „Gebrauchspistole", aufgrund derer der Erwerb von zwei Faustfeuerwaffen erlaubt wurde. Für den Sport kaufte sie sich einen einfachen Scheibenrevolver HW 9 im Kaliber .22, und für gegebenenfalls andere Zwecke einen Smith & Wesson Combat Magnum mit 4" Lauf, im Kaliber .357 Magnum, in der besten Ausführung aus rostfreiem Stahl. Eine für den Schießsport ungeeignete Waffe, für die Verteidigung aber hervorragend (später erbte sie noch eine Walther 7,65 von ihrem Vater). Ob Vera eine der Waffen je praktisch eingesetzt hat, wissen wir nicht. Den S&W-Revolver hat sie bei ihrem Untertauchen aber offenbar mitgenommen. Das war wohl sozusagen ihr „Walkürenspeer".

2 Revolver

Das Motiv Walküre brachte sie gerne vor, wenn das Gespräch auf ihre enorm langen Haare kam. Solche Gespräche waren ihr einerseits unangenehm, doch andererseits brachte sie selbst dieses Thema verhältnismäßig oft auf. Wenn sie mal eine Weile niemand mehr darauf angesprochen hatte, fing sie selbst davon an. Die Idee, sich von ihren langen Haaren zu trennen, schien sie – trotz allen Widerwillens und all ihrer Argumente dagegen – doch immer zu faszinieren. Unter den Kämmen und Bürsten auf ihrer Frisierkommöde (sie hatte eine „Psyche"), lag auch stets eine relativ große Schere, die sie sogar auf Reisen mitnahm. Es war eine typische Haushaltsschere, keine, wie Friseure sie benutzen, und wenn sie sich die Haarspitzen begradigen ließ, was zweimal pro Jahr stattfand, dann wurde dazu eine kleinere verwendet. Manchmal hatte Vera die große Schere sogar in ihrer Handtasche und zeigte sie mit der Erklärung, sie habe das Ding extra scharf schleifen lassen, damit es auch schnell gehe, falls es sie einmal überkommen sollte, „den Zopf abzuwerfen". Dieser Fall trat nie ein, aber mit dem Gedanken gespielt hat Vera offenbar doch, denn bloß Theater zu machen, wie manche meinen, wäre wohl doch nicht ihre Art gewesen. Allerdings ging sie – soweit sich aus Beobachtung sagen läßt – nie so weit, die Schere aufzuklappen und damit herumzuspielen. Eine malerische Dekoration der Utensilien Kamm und Schere jedoch empfand sie offenkundig als reizvoll. Wenn man bei ihr zu Hause zu Besuch war, konnte man das beim Spiegel oft sehen. Manche (wie etwa der Verfasser des Romans) meinen, das sei nur eine Art Warnsymbolik für Vera gewesen, was keinesfalls geschehen dürfe. Andere bezweifeln dies und sind da anderer Meinung. Da aber tatsächlich nie etwas geschah, kann die erstgenannte Auffassung durchaus die zutreffende sein.

Vera - Spiegel

Die Angelegenheit mit ihren langen Haaren hat Vera stets sehr bestimmt. Ob sie daß je überwand, wissen wir nicht. Falls zwischendurch ja, so wäre sie dann doch zu ihrem ursprünglichen Bild zurückgekehrt, denn zuletzt wurde sie 1981 wieder genauso gesehen, wie sie immer war. In einem Umfeld, in dem die Menschen etwas von Makaara und Isais verstehen, muß Veras diesbezügliche Eigenart besonders auffallen, und die Frage, ob das nur Zufall ist, oder ob auch Vera von solchen Dingen wußte, bleibt nach wie vor offen. Ihrer besten Freundin Susanne waren solche Dinge jedenfalls nicht fremd. Doch Vera hatte wohl in der Tat nicht viel übrig für Magie und dergleichen. Daß sie durch Susanne aber immerhin einiges darüber wußte, ist sehr stark anzunehmen, und da sie Susanne sehr schätzte, diese in einigen Punkten vielleicht sogar als vorbildhaft empfand, dürfte sie deren Interessen zumindest ernstgenommen haben. Der Einfluß von Susanne auf Vera darf sowieso nicht unterschätzt werden. So anders diese in ihrem äußeren Erscheinungsbild auch war (Susanne hatte immer kurze Haare), hat sie Vera doch fraglos in Sachen Umgang mit Menschen und dem Gestalten von Lebensfreude beeinflußt. Susanne war – ungeachtet ihres Interesses an Magie – ein heiteres Mädel, das mit den Beinen fest auf dem Boden stand und dem Vernünftigen stets den Vorzug vor dem Phantastischen gab, ohne dabei phantasielos zu sein.

Übrigens ist der 2. Satz des Concerto de Aranjuez von Rodrigo die Lieblingsmusik von Susanne gewesen, gefolgt von Albinonis Adagio in g-moll, welches Remo Giazotto, nach Skizzen von Tomaso Albinoni fertigstellte. Vera stieß auf diese - verglichen mit Richard Wagners Werken - einfachen Musikstücke durch Susanne, die durchaus eine romantische Ader hatte.

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Besonders der 2. Satz des Concerto de Aranjuez des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo mit dessen melancholisch-heroischer Ausstrahlung entsprach Veras Gemüt so sehr, daß sie dieses Musikstück häufig anhörte und die Melodie auch selbst auf dem Klavier improvisierte. Vera schrieb einen eigenen Klavierauszug zum 2. Satz dieses Gitarren-Konzerts, der sogar später gedruckt wurde. Eine ähnliche Stimmung vermittelt das g-moll-Adagio Tomaso Albinonis, eines gebürtigen Venezianers, der aber vor allem in Deutschland lebte und wirkte. Dieses Detail in Sachen Musik zeigt, daß die auf den ersten Blick so unterschiedlichen jungen Frauen Susanne und Vera doch eine starke Seelenverwandtschaft verbunden haben muß. Diese Freundschaft hat auch immer gehalten, und der Verdacht, daß Susanne auch später noch eine Verbindung zu Vera hatte, liegt nahe, auch wenn Susanne dies abstreitet, wohl aus Loyalität zu Vera. In Weiterentwicklung dessen kann man auf die Idee kommen, daß die äußerliche Unterschiedlichkeit, welche ja im Grunde nur die Haartracht anbelangt, nicht vom Wesen, sondern durch die Umstände bestimmt wurde. Diesbezüglich durch äußere Umstände beeinflußt war von den beiden bloß Vera, die ja als Kind tatsächlich eine Haarschneide-Phobie hatte. Susanne dagegen gab sich so wie sie wollte und wie es ihrem Gefühl nach zu ihr paßte. Vielleicht hat die Intelligenz, und /oder ihr Gefühl, Vera gesagt, daß auch zu ihr im Grunde ein Erscheinungsbild wie das Susannes besser passen würde? Wir wissen Susanne hat nie versucht, Vera dahingehend zu beeinflussen. Sie respektierte Veras persönlichen Stil vollkommen. Vera ihrerseits fand Susannes Frisur wirke „graziös". Läßt man die Frisuren einmal beiseite, sind beide Mädchen sich sogar ähnlich gewesen. Auch Susanne ist brünett, und wäre sie nicht deutlich kleiner und zierlicher, könnte man die beiden durchaus für Geschwister halten. Doch Vera neigte zum Ernst und zum Grübeln, während Susanne, obschon ebenfalls klug und gut gebildet – und auch in weltanschaulicher Hinsicht ähnlich denkend – eine unbeschwerte Art an sich hatte.

Susanne - 3

Es ist durchaus denkbar, daß Vera im stillen gern ein wenig so gewesen wäre wie Susanne, wenn nicht in Sachen Frisur, so doch vom Lebensgefühl her. Man kann sagen: Vera war innerlich älter als äußerlich und an Jahren. Sie gab sich auch kaum mit Gleichaltrigen ab (ausgenommen Susanne sowie, zeitweilig, mit dem Verfasser des Romans). Ansonsten aber pflegte sie den Umgang mit den Angehörigen der Kriegsgeneration (wenn sie später in Venezuela einen erheblich älteren Mann heiratete, so paßt das durchaus ins Bild). Vera hatte das Bedürfnis, nicht allzu jugendlich und womöglich unreif zu wirken. Wegen ihrer langen Haare, die sie des Gewichts wegen nicht hochstecken konnte, sondern als Zopf oder Schweif trug (lose in der Öffentlichkeit selten), fühlte sie sich oft als „eitle Gans" eingeschätzt, was sie sehr störte. Es wäre auch definitiv eine ganz falsche Beurteilung ihrer Persönlichkeit gewesen. Wer sie näher kannte, wußte das auch. Veras diesbezügliche Befürchtung war unbegründet, wenigstens überall dort, wo es ihr darauf ankam. Als Kind und etwa bis zum Alter von 17 hatte Vera tatsächlich eine echte Haarschneidephobie gehabt. Später hörte das auf. Aber viele Menschen sagten ihr dann, ihre Haare seien so schön, daß es schade wäre, sie merklich zu schneiden. Gegenteilige Stimmen, die vielleicht sogar häufiger vorkamen, ignorierte Vera. Ein Stück wohl natürlicher Eitelkeit war also durchaus mit im Spiel. Vera schätzte es, als etwas Besonderes betrachtet zu werden und sich auch so zu fühlen. Sie tat auch sonst alles, um ihre große Schönheit noch hervorzuheben. So war sie in allem sehr gepflegt und kleidete sich auch gut. Ihr Stilgefühl war ausgeprägt, sie hatte einen sehr guten Geschmack. Bezüglich ihrer enormen Haare erfand sie alle möglichen Erklärungen dafür, warum sie an diesem Erscheinungsbild nichts änderte, und sie untermauerte das mit durchaus klugen, philosophisch Überlegungen.

3 Vera - Art

Dennoch ist Vera nicht immer ganz frei von Selbstzweifeln gewesen. Dabei spielte wahrscheinlich auch eine Rolle, daß ihre beste Freundin Susanne, die ihr Haar eben kurz trug, sich allgemein großer Beliebtheit und Wertschätzung erfreute, während Vera zwar ihrer Intelligenz wegen geschätzt und wegen ihrer großen Schönheit bewundert wurde, aber selten beliebt war. Verglichen mit der auch figürlich perfekten Vera, ist die ehr zierliche Susanne mit ihrem fast jungenhaft-kurzen Haarschnitt nur recht hübsch gewesen. Dennoch neigten die meisten Menschen der „nur" hübschen Susanne mehr zu als der bildschönen Vera. Das galt, mit wenigen Ausnahmen, auch für Männer. Es lag aber nicht an dieser oder jener Äußerlichkeit, sondern an der unterschiedlichen Art sich zu verhalten. Vera wurde von Menschen, die sie nicht näher kannten, oft als arrogant empfunden. Das war sie objektiv nicht, doch sie konnte so wirken. Zu Veras guten Eigenschaften gehörte immer, daß sie keinen Neid kannte. So gönnte sie Susanne alles von Herzen. Sie fragte sich lediglich, woran es liegen könnte, daß ihrer Freundin alles so viel leichter fiel als ihr. Dabei bastelte sie sich das Sinnbild zurecht, demzufolge mit einer leichten Frisur, wie Susanne sie hatte, womöglich alles leichter sei. Zeitweilig hat Vera das sehr beschäftigt, wenn auch wahrscheinlich nur theoretisch. Sie hat vieles damit in Zusammenhang gebracht. So formte sie ihr eigenes äußeres Erscheinungsbild zu einer speziellen Weltanschauung, die sich mit den von ihr geliebten Motiven aus der Mythologie verbinden ließ. Schließlich war es Vera wohl geradezu recht, Unannehmlichkeiten, wie etwa die durch das Gewicht der langen Haare oft auftretenden Kopfschmerzen, zu ertragen. Sie machte auch daraus – wie aus fast allem was sie dachte und tat – eine eigene weltanschauliche Philosophie. Ohne diesen Punkt würde die Persönlichkeit Veras nicht zu verstehen sein.

Vera - EX-Libris

Sie ist auf alle Fälle eine starke Persönlichkeit gewesen, beziehungsweise ist es noch, auch wenn wir keine Ahnung haben, wo sie jetzt lebt. Was immer man auch kritisch über sie sagen wollte, daß sie charakterstark war, kann niemand bestreiten. Vera war einfach eine ganz außergewöhnlich beeindruckende Frau. Wer sie einmal erlebt hat, wird sie nicht vergessen und sie immer bewundern, unabhängig davon, ob er sie nun als Frauentyp mag oder nicht. Vera war – oder ist – ohnehin ein Unikat!

       
               
               
     

       
               
               
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