Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, meinte neulich in einem Interview, Berlin habe New York als Welthauptstadt abgelöst. Was ist von diesem Kompliment zu halten? Die deutsche Hauptstadt, die, sinnbildlich gesprochen, zurzeit ungefähr so pleite ist wie Griechenland, mag in der Tat einiges zu bieten haben, keine Frage. Beiläufig hält Berlin auch den deutschen Kriminalitätsrekord, wenngleich dies, zugegebenermaßen, immer noch erträglich ist, verglichen mit anderen Weltmetropolen.

Nach schwerer Zerstörung im Bombenhagel und Jahrzehnten der Teilung hat die deutsche Hauptstadt sich fraglos recht gut entwickelt. Das ist erstaunlich wenn man bedenkt, wie rot-rot-grüne Unfähigkeit dort regiert.

Yakov Hadas-Handelsman, der sich zu seinem Glück nicht mit solchen Politikern herumärgern muß, mischt sich da, als Diplomat, natürlich auch nicht ein.

Ob Berlin in Sachen „Welthauptstadt" nun schon New York den Rang abgelaufen hat? An quantitativer Größe sicherlich nicht, doch auf die Masse allein kommt es ja auch nicht an. Wenn „Geistige Welthauptstadt" gemeint sein sollte – oder kulturelle -, dann bewegt sich da wohl wenigstens manches in diese Richtung.