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Ausblick |
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Auszüge aus: „Die ewige Mitternacht“ (2 Leseproben) |
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CN-Projekt: „Die ewige Mitternacht“ Dieses
Buch ist nun fertig und befindet sich im Druck. Doch darüber wollen wir
jetzt nicht weiter sprechen. Vielmehr geht es uns um zwei weitere kleine
Auszüge, die nicht unbedingt charakteristisch für das Buch sind, aber
doch speziell für jene Menschen, die mit den größeren Zusammenhängen
vertraut sind, eine besondere Aussagekraft haben. Wie wir schon
darlegten, soll dieses Buch auf zwei Arten zu lesen sein: einmal als
mystische Kriminalgeschichte – und ein andermal eben aus erweiterter
Sicht. Davon
sprechen die beiden nachstehenden Auszüge. Nicht willkürlich haben wir
auch hier – wenngleich nur marginal – das Motiv FIGURA in Anwendung
gebracht, denn es ist gerade in dieser Zeit von besonderer Bedeutung;
und zwar in dem Sinne, daß die Idee der Figura die Suche nach dem Weg
der Wendung des Zeitalters ist, ein Instrument also nicht nur des
magischen Wirkens, sondern auch der Hoffnung und des Vertrauens in die
eigenen Kräfte, auf daß dem Licht der Weg gebahnt werde und ein neues
Zeitalter die Menschen der Erde zum Besseren leite. Bedenken
wir: Die Vorläufer der Figuri waren die Schwingungsschreine der
gnostischen Isais-Bünde (oder auch Isaie-Bünde) im Griechenland des 3.
bis 6. Jahrhunderts nach Christus, geschaffen in einer Zeit der Bedrängnis,
als Mittel der inneren wie äußeren Selbstbehauptung. Auch die
Weiterentwicklung erfolgte wiedermals unter dem Druck der Bedrängnis,
als die Templer Verfolgung litten und der Zerschlagung ihrer
Gemeinschaft entgegensahen. Der venezianische Bucintoro-Orden schuf
solche oder ähnliche magische Apparaturen nicht in unmittelbarer Not,
aber in der Erkenntnis dessen, daß ein langer, harter Weg bis zum Sieg
des Neuen Zeitalters durchzuhalten sein würde, was ungewöhnliche Maßnahmen
erfordere. Schließlich nach dem Ersten Weltkrieg, in Deutschland und Österreich,
bald auch erneut in Italien, als die Lage schlimm war,
sollten abermals magische Mittel ähnlicher Art helfen. Die
Idee der Figura, wie auch die des prinzipverwandten Schwingungsschreins,
ist untrennbar mit der Vorstellung des Wanderns in jenseitige Sphären
verbunden, die
Schaffung von astralen Refugien, worüber wir neulich sprachen. Anziehung
der Lichtkraft des Neuen Zeitalters und Bewirken der Wege von hüben
nach drüben sowie zurück, das waren die beiden Funktionen solcher
Apparaturen. Und
immer ist es im Angesicht von Drangsal oder zumindest Schwierigkeiten
geschehen, daß die in alledem steckende Grundidee lebendig wurde. Das
macht sie auch heutzutage wieder so aktuell. Auszug aus dem Buch:
E-Mail
von Alberto Daconti, Mailand an
Hauptkommissar Horst Kamarek, Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sie
schritt voran durch die kirchenschifförmige Grotte, oder wie ich diesen
weiten Raum sonst bezeichnen sollte. Ich ging an ihrer Seite. Wir
gelangten an ein niedriges kegelförmiges Gebilde. Auf dessen Spitze
stand eine sonderbare Figur aus Gold: eine Art von zopfförmiger Säule,
auf der sich ein Kopf mit zwei Gesichtern befand, einem männlichen und
einem weiblichen. Diese Figur war über einen Meter hoch, mit dem kegelörmigen
Sockel mannshoch. Ganz genau vermochte ich diese Figur aber nicht zu
erkennen, weil das mondscheinartige Licht auf dem glänzenden Gold
reflektierte. Sie wirkte jedenfalls sehr beeindruckend. Hinter der
goldenen Figur gab es eine Art Altar, auf dem sich kleine Figuren
befanden, Figuren von Göttinnen sowohl menschlicher Gestalt wie auch
als Katzen. Letztere konnten an die ägyptischen Bastet und Sechmet
erinnern, waren aber doch anders als aus Museen bekannt. An wohl
Sakralgegenständen lagen auf dem Altar ein breiter Dolch und ein ovaler
Handspiegel, daneben noch eine goldene Schale mit verschiedenen
Utensilien, die ich nicht erkennen konnte, sowie mehrere Steine und
Kristalle in goldenen und kupfernen Schalen. Einige dieser Steine
leuchteten violett, andere grün. Die Frau blieb
still vor dem Altar stehen, und ich also ebenso. Ich stand nur einen
guten Meter von der Frau entfernt, hatte aber das Gefühl, es sei viel
weiter. Ich weiß nicht wieviel Zeit verging, es kam mir wie Stunden
vor. Ich sah die Frau mit dem Spiegel und den Steinen auf dem Altar
hantieren, ohne daß ich genau sehen konnte, was sie tat. In dem Traum
aber, glaube ich, wußte ich es. Auf der ersten
Stufe rechts von der goldenen Figur erschien die schemenhafte Gestalt
eines großen, breitschultrigen, grauhaarigen Mannes mit Vollbart und
einem gleichsam weisen wie gutmütigen, aber auch strengen Gesicht. Er
trug einen lachsroten Umhang mit einer silbernen Lilie darauf und wirkte
sehr ruhig. Der Mann nickte, nahm seinen Umhang ab, wendete diesen und
legte ihn wieder um; er war jetzt schwarz mit einem roten Kreuz darauf.
Er sagte etwas, woran ich mich nicht erinnere. Nach einer Weile
hatte die Erscheinung sich wieder aufgelöst. Um was es hier im
einzelnen ging, erklärte mir die Frau nicht, sie schien überzeugt zu
sein, daß ich es wisse, und ich meine, ich wußte es auch, bloß ist es
mir inzwischen leider entfallen. Wir
gingen nebeneinander weiter. Ich hatte das Gefühl, daß die sonderbare
Figur sich nach uns umdrehte, obwohl ich das nicht sah und es
wahrscheinlich Einbildung war. Wir schritten voran, von dem
unterirdischen, ursprunglosen Mondschein hinein in tiefes Dunkel, und
ich erinnere mich nicht mehr, wohin wir von dort aus gelangten, weiß
nur, daß noch etwas geschehen sein muß, bevor wir wieder in Helligkeit
gelangten. Im Traum aber muß ich um all die magischen Dinge gewußt
haben. Wir
gingen dann unter strahlendem Sonnenschein über einen mit Marmorplatten
belegten Weg zwischen Büschen und Sträuchern. Irgendwann nahten wir
uns der Rückseite des Hauses. Dort lag die Terrasse, vor der mein
braver alter Cadillac abgestellt war, wie ich meinte. Wir kamen dicht an
ihm vorüber, und da bemerkte ich, daß es nicht mein Wagen war, sondern
ein weißer älteren Baujahrs, vielleicht von Mitte der 1950er Jahre.
Trotzdem schien er mir aber auch meiner zu sein. Im Traum verwunderte
mich das gar nicht, es war eben so. Das
bezeugte zugleich, daß der Traum nicht in eine vergangene Epoche geführt
hatte, sondern höchstens in die 1950er Jahre zurück. Aber ich glaube,
alles war in der Jetztzeit!
Ich
setzte mich auf ein paar Minuten in den Wagen, der mir vollkommen
vertraut vorkam. Nora II sagte, wir befänden uns jetzt genau „auf dem
Spiegel“. Ich wußte, „Spiegel“ bedeutet hier die Grenze zwischen
Diesseits und Jenseits. Mir kam der Gedanke: Auf der einen Seite des
„Spiegels“ lebt Nora I, und auf der anderen Nora II, und beide sind
vielleicht doch ein und dasselbe Wesen. Irgendwie so könnte es sein –
vielleicht. In
der Nähe welcher Stadt sich das Gebäude befand, weiß ich nicht,
beziehungsweise falls ich es im Traum wußte, habe ich es nach dem
Aufwachen vergessen, wie auch vieles sonst. .
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. . . . . . . . . . . . Auszug aus dem Buch:
Brief
von Caroline Leutner, Oldenburg An
Alberto Daconti, Mailand .
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. . . . . Wer
um solche Geheimnisse mehr als Oberflächliches weiß, kennt die bereits
erwähnte venezianische Zauberin Livia, die ursprünglich im XVI.
Jahrhundert lebte. Ich hatte eine Miniatur von ihr, die Hanna sich
erbeten hat und die ich ihr auch gab. Das Bild der Livia erinnert ein
wenig an Frau Nora. Merken
Sie sich: die jenseitigen Frauenwesen nähern sich hin und wieder
diesseitigen Männern, da sie von ihnen Od-Kräften brauchen. Solches
geschieht nicht häufig, aber es geschieht! Nun,
aller Wahrscheinlichkeit nach ist aber diese Nora, trotz der Anzeichen,
solch eine Jenseitige – nicht! Oder falls doch, so kaum eine von bösartigem
Naturell. Dies sage ich jetzt, damit Sie meine folgenden Ausführungen
nicht falsch auslegen, denn von hier an spreche ich wieder allgemein zu
diesem Phänomen, die Bezugnahme auf die bewußte Dame soll lediglich
der Veranschaulichung dienen. Bitte mehmen Sie dies so. Es kann jedoch
wichtig für Sie werden, sich ein wenig auszukennen. Solche
Wesen – verirdischte Jenseitige, wie auch die sogenannten Untoten –
besitzen eine große Geistesstärke, oder, menschlich gesprochen: hohe
Intelligenz, obschon beides nicht gänzlich dasselbe bedeutet. Die
Jenseitigen denken vorwiegend mit dem Geist, das Gehirn verwenden sie
nur für simple Dinge. Das Geistdenken aber ist viel stärker als das
Gehirndenken. Ein irdischer Mensch, auch der klügste, ist solchen Wesen
daher niemals gewachsen, das liegt in der Natur des Ganzen. Bedenken
Sie immer. Solch ein Wesen wurde niemals geboren! Diese Frau ist also
kein Mensch! Oder aber, sie wurde einmal als Mensch geboren, hat sich
aber noch vor dem Sterben über das Menschsein erheben können. Da gibt
es vieles, was schwierig zu verstehen ist, weshalb ich es Ihnen in einem
Brief nicht ausreichend gut erklären kann. Wir
sprechen jetzt auf alle Fälle von Jenseitigen, von verirdischten,
vergrobstofflichten Jenseitigen, die entweder nie geboren worden sind
oder niemals starben. Solche Wesen haben eine völlig andere Gefühlswelt
als wir Menschen. Nicht, daß sie ohne Gefühle wären, doch die ihren
sind eben anders als der Menschen, und es gibt unter den Jenseitigen
auch große Unterschiede im Hinblick auf Charaktere, denn solche haben
diese sehr wohl; und wenn von Dämonen die Rede ist, dann bedeutet das,
entgegen häufiger Annahme, nicht von vornherein „böse“, es
bezeichnet lediglich eine spezielle Wesensart, die quasi autark ist,
sich keiner übergeordneten Macht verpflichtet hat, weder der göttlichen
noch der satanischen. Manche dienen einmal da und ein andermal dort, wie
astrale Landsknechte. Die
meisten Dämonen dulden aber nie einen Herrn über sich, sie handeln aus
eigenem Ermessen, aus eigner Sympathie oder Antipathie, aufgrund von
Neigungen oder Launen. Sie sind nicht per se schlecht, doch völlig
unbeherrschbar und unkontrollierbar, und da ihre Art der Empfindung uns
Menschen fremd ist, können wir sie nicht verstehen, wie auch sie uns
emotional nicht richtig verstehen können. Da es sich aber hier wie dort
doch durchaus um Gefühle handelt, kann es zu irrigen Deutungen kommen,
wo unpassende Maßstäbe angelegt werden. Die Eigenschwingungen der Dämonen
und der Menschen laufen gewissermaßen nebeneinander her, manchmal nahe
und anscheinend ähnlich, aber sie berühren sich nie. Sie müssen sich
vorstellen, daß die unmittelbar nächsten Jenseitssphären um die
diesseitige Erde liegen, ungefähr so wie Zwiebelscheiben, und sich
gegenseitig durchdringen. So gibt es ein noch nicht gänzlich, aber überwiegend
jenseitiges Treiben auch im Diesseits! .
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